Alles andere als staubig

Erstmals findet im Kreisarchiv Viersen ein Tag der offenen Tür statt. Am Samstag, 3. März, öffnen Kreisarchivar Dr. Gerhard Rehm und sein Team die Pforte der Kempener Burg und laden Interessierte zu einem Runggang durch eines der herausragenden Archive im Rheinland ein. Die "offene Tür" findet im Rahmen des bundesweiten "Tag der Archive" statt.

Das übergeordnete Thema ist "Feuer, Wasser, Krieg und andere Katastrophen". "Hierzu haben wir eine Vitrine vorbereitet", sagt Dr. Rehm. Darüber hinaus bieten Mitarbeiter des Archivs kostenlose Führungen zu Themen wie Papier-Restaurierung, Akten am PC finden und historische Fotos an. Rehm selbst nimmt die Besucher jeweils zur vollen Stunde an die Hand und führt sie inmitten der meterdicken Mauern der Kempener Burg in die Archivräume wie Magazin oder Zeitungsregister, die ansonsten selten ein Mensch zu Gesicht bekommt.

Wer gerne in alten Zeitungen stöbert, ist am 3. März in der 600 Jahre alten kurkölnischen Feste am Rande der Kempener Altstadt bestens aufgehoben. "Aber auch, wer sich für die Reihe Heimatbuch interessiert oder Quellen zur Familienforschung studieren möchte, wird sicher fündig", sagt Rehm. Zum Mitnehmen gibt's an diesem Schnuppertag die Titelseite der ersten gedruckten Zeitung nach dem Zweiten Weltkrieg - natürlich nur in Kopie.

Das Gedächtnis des Kreises Viersen
Gegründet wurde das Kreisarchiv 1947 auf Initiative des Kreiskämmerers und Kulturdezernenten Walter Böttges. Erster hauptamtlicher Archivar war 1956 Dr. Walther Föhl. Föhl war der erste hauptamtliche Kreisarchivar überhaupt in NRW. Föhl entwickelte ab 1950 das Heimatbuch sowie ab 1951 die Schriftenreihe des Kreises Viersen und betrieb den Erwerb wichtiger Privatarchive. 1961 wurde im Kreisarchiv das Familienarchiv der Grafen von Schaesberg hinterlegt. Das Kreisarchiv betreut neben den Akten der Kreisverwaltung die Archive aller kreisangehörigen Städte und Gemeinden bis zur kommunalen Neugliederung 1970.

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