Diese Nachricht der Experten der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHo NRW) wurde sowohl von den Vertretern der Caritasverbände und des Hochsauerlandkreises positiv aufgenommen. Jetzt wollen die Caritasverbände die Ergebnisse der Hochschule an ihren Spitzenverband weitergeben mit dem Ziel, auf breiter Ebene für die Aufrechterhaltung der Familienpflege zu werben. Mit der Untersuchung erhielt auch der Hochsauerlandkreis ein umfassendes Bild, das die Notwendigkeit der Förderung der Familienpflege auch über das Jahr 2014 hinaus unterstreicht.
Hintergrund der wissenschaftlichen Untersuchung war die Prüfung der Frage, ob die Förderung der Familienpflege gegenwärtig noch zeitgemäß sei. Einsätze der Familienpflege – das sind unterstützende Dienste von Familien in Not- und Krisensituationen, beispielsweise bei schwerer Krankheit eines Elternteils – können bereits seit 1995, dem Jahr der Einführung der Pflegeversicherung, nicht mehr ausreichend refinanziert werden, weil sich die gesetzlichen Grundlagen zur Kostenerstattung durch den Bund änderten.
Noch im selben Jahr entschied der Kreistag, die Familienpflegedienste mit freiwilligen Leistungen zu fördern. Nach der aktuellen Beschlussfassung hat die jährliche Förderung – derzeit 124.000 Euro – bis zum Jahr 2014 Bestand. Danach müsste der Kreistag über eine Fortführung neu entscheiden.
Unter Familienpflege wird ein aufsuchender, sozialpflegerischer, familienunterstützender Dienst verstanden, der bei Familien in Not- und Krisensituationen die zeitlich befristete Übernahme des Haushaltes und der Kinderbetreuung garantiert. So gewährleisten die Familienpflegedienste zum Beispiel bei schwerer Krankheit oder einem Krankenhausaufenthalt der Mutter, dass der Familienalltag so gut wie möglich aufrecht erhalten wird.