Bocholt, 01. März 2012
Lebenswerte Stadt für jung und alt - Bocholt macht mobil
2. Demografiefachforum zum Thema "Wohnen und Mobilität" im TextilWerk
Bocholt (PID).
Stadtbaurat Ulrich Paßlick brachte es in seinem Vortrag schon früh auf den Punkt: "Gut Wohnen und Leben in jedem Alter und in jeder Lebenssituation wollen wir für die Bürger und Bürgerinnen unserer Stadt." Über 80 Teilnehmer waren der Einladung zum 2. Fachforum Demografie zum Thema "Wohnen und Mobilität" ins Textilwerk gefolgt.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Peter Nebelo erfolgte ein umfassender Vortrag von Stadtbaurat Paßlick zum Thema "Wohnen in Bocholt". Paßlick ging nicht nur auf die geschichtliche Entwicklung der Stadt ein, sondern verdeutlichte, dass heutzutage weniger Personen immer mehr Raum nutzten. "So lebt das ältere Ehepaar, wenn die Kinder ausgezogen sind, alleine in einem Einfamilienhaus mit 200 qm Wohnfläche", erläuterte Paßlick.
Zum Thema Mobilität hielt Dipl. Ing. Wilhelm Angenendt einen Vortrag, der anschaulich machte, wie sich die Verkehrsmittelnutzung in den verschiedenen Altersgruppen darstellt. Gerade die ältere Bevölkerungsgruppe nutze mehr den ÖPV und gehe wieder mehr zu Fuß. "In Bocholt ist das allerdings anders", so Angenendt. "Da fahren auch über 80jährige noch regelmäßig mit dem Fahrrad." Dies müsse bei den künftigen Planungen der Konzeption der Verkehrsinfrastruktur und der Straßenraumgestaltung berücksichtigt werden.
Anschließend teilte sich das Fachforum in die AG Wohnen und die AG Mobilität auf. Der überwiegenden Anzahl der Teilnehmer lag das Thema "Wohnen im demografischen Wandel" besonders am Herzen. Ziel eines jeden Menschen sei es, möglichst lange ein selbstständiges Leben in vertrauter Umgebung, also in seinem „Quartier“, zu führen. Dies sei nur möglich, wenn die Wohnung alters- und behindertengerecht gestaltet sei und das soziale Umfeld stimme (intakte Nachbarschaften).
Die Bocholter können sich aber auch andere Wohnformen für ihr Leben im Alter vorstellen. Stichworte wie Senioren-WG oder "(Mehr)Generationenhaus" fielen. Diese Wohnform ermögliche gegenseitige Unterstützung. Die AG Wohnen formulierte folgende Ziele:
- Barrierefreiheit in der Stadt / in Gebäuden fördern und umsetzen
- Altersgerechte Quartiere schaffen mit sozialer Vernetzung
- Studentisches Leben in Bocholt integrieren
- Bewusstseinsbildung für das Leben im Alter im Bereich Wohnen fördern
Da die Bocholter mit dem Rad mobil sind, getreu dem Motto „Fahrradstadt Bocholt“, wurde das gute Radwegenetz als Werbung für junge Leute gesehen. Eine neue Herausforderung für die kommunale Infrastruktur seien elektrisch betriebene Räder, sog. "E-bikes", die inzwischen auch für überschaubare Entfernungen eine gute Alternative zum Auto bilden. Hieran müsse sich nach Ansicht der Arbeitsgruppe die kommunale Planung orientieren. Eine Chance, mehr Mobilität zu ermöglichen, sah die AG auch in dem Weiterausbau des Buswegenetzes. Die "AG Mobilität" formulierte folgende Maßnahmen:
• Bahnverbindung ins Ruhrgebiet verbessern
• Förderung von Fahrgemeinschaften im Alter
• Persönlicher Fahrkartenverkauf für ältere Menschen bei der Bahn
Nach der Vorstellung der Ergebnisse im Gesamtplenum war klar, dass die Themen noch nicht abschließend diskutiert werden konnten. Aus der "AG Wohnen" kam der Wunsch nach Vernetzung und Vertiefung der Thematik.
"Wir sind dabei, einen Masterplan Demografie zu erstellen, den wir voraussichtlich in der 2. Jahreshälfte der Politik vorlegen werden", antwortete Bürgermeister Peter Nebelo auf die Frage, wie die Stadt jetzt weiter verfahren werde. "Da von den Ergebnissen aber nicht alles durch den Rat beschlossen werden muss, wird in der Verwaltung überlegt, was von den Anregungen und Ergebnissen umgesetzt werden kann."
Nebelo versprach, die von diesem Fachforum erstellte Dokumentation der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. "Dies wird in etwa vier Wochen sein", kündigte Elisabeth Böing, Demografiebeauftragte der Stadt Bocholt, an.
Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Stadtentwicklung und IT, Demografiereferat, Elisabeth Böing, Telefon +49 2871 953-461
Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:
Demografie - 2. Fachforum - Vortrag Angenendt
Demografie - 2. Fachforum - Stadtbaurat Ulrich Paßlick
Demografie - 2. Fachforum Dipl.-Ing. Wilhelm Angenendt
Dipl.-Ing. Wilhelm Angenendt trug am 29.2.2012 beim zweiten Demografiefachforum "Wohnen und Mobilität" zum Thema Mobilität vor
Ausführlich informierte Stadtbaurat Ulrich Paßlick am 29.2.2012 die Teilnehmer des 2. Fachforums Demografie - Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt
"Mobilität" war das Thema des Vortrages von Verkehrsplaner Dipl.-Ing. Wilhelm Angenendt im Rahmen des 2. Demografiefachforums am 29.2.2012 - Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt