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08. März 2012

Willkommen im Leben

Christentum, Judentum und Islam im Gespräch

Kreis Unna. (PK) In der Stadtbücherei Kamen fand am Montag, 5. März, die 4. öffentliche Veranstaltung des Interreligiösen Frauennetzwerkes Bergkamen-Kamen unter dem Titel „Willkommen im Leben. Ein Kind wird geboren“ statt. Unter der Moderation von Luise Lunemann setzten sich rund 70 Frauen aus Christentum, Judentum und Islam in der Veranstaltung mit den Ritualen zum Thema auseinander.

 

Die Veranstaltung traf auf eine sehr positive Resonanz bei den Teilnehmerinnen aus Kamen, Bergkamen, Unna und Werne. Nachdem Vertreterinnen des Judentums, Christentums und Islams Gebete und Segenssprüche ihrer Religion vorgestellt hatten, führte die Moderatorin Luise Lunemann die Zuhörerschaft mit Unterstützung der Gäste aus den drei Buchreligionen in die Rituale rund um die Geburt eines Kindes ein.

 

Larissa Makarowa aus der Jüdischen Gemeinde „haKochaw“ für den Kreis Unna erzählte, dass sie von ihrer Großmutter erfahren hat, wie bei der Geburt eines Sohnes zu verfahren ist: Im alten Israel waren alle männlichen Erstgeborenen zum Tempeldienst verpflichtet. Heute ist die Erfüllung dieser Pflicht nicht mehr üblich. Um aber das jüdische Recht einzuhalten, wird der Sohn heutzutage feierlich "ausgelöst". Dabei wählt die Familie einen Kohen, einen Angehörigen der Priesterschaft, der den Vater fragt, ob er bereit ist, den symbolischen Auslösungsbetrag zu zahlen. Alexandra Khariakova ergänzte, dass ein Kind, das eine jüdische Mutter hat, mit Geburt Jude ist. Ein Junge wird am achten Tag seines Lebens beschnitten und so in den Bund zwischen Gott und den Juden aufgenommen.

 

Claudia Stammer, derzeit Hebamme im Kamener Krankenhaus, konnte erzählen, dass im Rahmen der Geburt von christlicher Seite kaum Rituale gelebt werden. Petra Buschmann-Simons von der Friedenskirchen-Gemeinde Bergkamen wies darauf hin, dass im Christentum Jungen wie Mädchen getauft werden und der Mensch mit dieser Taufe in die Gemeinschaft der Kirche eintritt.

 

Die Hebamme Gülcen Şababoğlu führte aus, dass im Islam einem Neugeborenen der Gebetsruf ins Ohr gesprochen wird und das Kind dabei seinen Namen erhält. Innerhalb von 40 Tagen wird zur Feier der Geburt des Kindes ein Opfertier geschlachtet Die Beschneidung eines Jungen kann schon einige Tage nach der Geburt erfolgen, wird jedoch häufiger zwischen dem vierten und siebten, spätestens jedoch bis zum zwölften Lebensjahr durchgeführt.

 

Neben vielen weiteren Gesprächen rund um die Religionen meldete sich zum Ende der Veranstaltung das Publikum zu Wort und berichtete von persönlichen Erlebnissen. Der Nachmittag wurde bereichert durch ein musikalisches Rahmenprogramm, gestaltet von Petra Zapatero an der Gitarre sowie durch die Darbietung eines jiddischen und eines türkischen Wiegenliedes. Mit lebhaften Gesprächen bei Tee und Kuchen endete die Veranstaltung.

 

Für Nachfragen zur Veranstaltung und weitere Informationen rund um das Thema steht Anne Nikbin von der RAA Kreis Unna unter Tel.0 23 07 / 92 48 875 gerne zur Verfügung.

 

Bildarchiv:

In der Stadtbücherei Kamen gab es einen regen Austausch über die unterschiedlichen Glaubensrituale bei der Geburt eines Kindes. Foto: Kreis Unna




Pressekontakt: Kreis Unna - Presse und Kommunikation, Susanne Kronenberg, Fon 02303 27-1113, E-Mail susanne.kronenberg@kreis-unna.de
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