Sieg für die "Cargo-Killer"

Herten - Im Sozialraum der Hertener Stadtwerke herrscht gespannte Stille. „Der erste Preis des Energiesparwettbewerbs geht an…“ – Stadtwerke-Geschäftsführer Gisbert Büttner schaut in die Runde – „die Süder Grundschule.“ Hinter dem Vorhang bricht tosender Jubel aus. Dort haben die Schüler zur Präsentation ihres Wettbewerbsbeitrags Stellung bezogen.

Ein Jahr lang hat die Klasse 3b der Süder Grundschule mit ihrer Lehrerin Saskia Mushold am Thema „Energiesparen“ gearbeitet. Dazu haben die Kinder erforscht, woher die Energie kommt, Experimente zum Strom- und Wärmesparen durchgeführt, und eine Präsentation des Erlernten entwickelt. Und die ist bei der Jury angekommen: Mit ihrem Theaterstück „Cargo-Killer“ hat die 3b 2.000 Euro Preisgeld für die Süder Grundschule verdient. Die Siegerurkunde nahmen die Schüler von Bürgermeister Dr. Uli Paetzel und Gisbert Büttner entgegen.

Insgesamt sechs Schulen hatten zum Ende des Wettbewerbs am 31. Januar ihre Arbeitsergebnisse bei den Hertener Stadtwerken eingereicht. Die Jurymitglieder Jörg Kersten, Ralf Borgers (beide Stadt Herten), Thorsten Böer und Stefanie Hasler (beide Hertener Stadtwerke) hatten es mit der Auswahl schwer: Alle Finalisten hatten seit dem Wettbewerbsstart Energie eingespart. Das belegten die Zählerstände, die die Schulen regelmäßig übermittelt hatten. Also zählten in der Auswertung auch Kriterien wie Arbeitsumfang, Transfergedanken und Kreativität.

Nach der Süder Grundschule belegt die Christy-Brown-Schule den zweiten Platz (1.000 Euro). Die Schüler der Klassen 6a und 6b hatten beim Jurybesuch überzeugt: Sie wussten eine Menge über das Thema Stromsparen, haben ein Modell eines Windrades gebastelt und Stromsparhinweise für alle Klassenräume erstellt.

Die kontinuierliche pädagogische Arbeit in Sachen Umweltschutz und Erneuerbare Energien brachte der Martin-Luther- und der Theodor-Heuss-Schule den dritten Platz und jeweils 500 Euro ein. Die Projekte der Waldschule und des Städtischen Gymnasiums mit punktuellen Aktionen und vielen Tipps für bauliche Verbesserungen belegten gemeinsam den fünften Platz (250 Euro).

Nach der Preisübergabe konnten die Gewinner aus der Süder Grundschule dann endlich loslegen: In ihrem Theaterstück nahmen sie Schüler und Lehrer mit auf eine Reise nach Melanesien. Basierend auf der Kultur des Volkes aus Papua Neuguinea entwickelten sie ihre Geschichte bis in die Gegenwart, in der Strom als etwas Selbstverständliches angesehen wird. Ein äußerst unglücklich dreinschauender Eisbär mahnte zwischen Spielkonsole, Heizung und weit geöffnetem Fenster zum Energiesparen. Ein Hinweis, den die Schüler der 3b längst umgesetzt haben: Im Klassenraum sorgen Styropor und Alufolie hinter der Heizung für eine bessere Wärmeausnutzung, Schilder erinnern an sparsamen Licht- und Wassereinsatz. Außerdem haben die jungen „Cargo-Agenten“ Plakate und Energiespartipps für die ganze Schule erstellt. Und die haben sie natürlich bei den Stadtwerken auch an Dr. Uli Paetzel, Gisbert Büttner und die Jury verteilt.

Der Energiesparwettbewerb ist ein Projekt im Hertener Klimakonzept 2020:
Bis zum Jahr 2020 soll der CO2-Ausstoß in Herten um 91.000 Tonnen sinken (Basisjahr 2006). Mit der Umsetzung des Hertener Klimakonzepts 2020 wollen die Stadt Herten und die Hertener Stadtwerke dazu ihren Beitrag leisten. Dazu gehört auch, die Bürgerschaft zum Mitmachen zu motivieren. Denn Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe.