Berufsfeuerwehr und Löschzug Westerholt proben gemeinsam den Ernstfall

03.04.2012 | Herten

Wendkerhaus wird zum brennenden Einsatzort

Wie sich ein Feuerwehrmann fühlt und wie er reagieren muss, wenn er in einem brennenden Haus nach Menschen sucht, lässt sich nicht mit Worten beschreiben. Darum haben rund 35 Feuerwehrleute vom Löschzug Westerholt und von der Berufsfeuerwehr Herten den Ernstfall geprobt. Das Szenario: Im ehemaligen Wendkerhaus an der Schlägel-und-Eisen-Straße ist ein Feuer ausgebrochen. Ein Erwachsener und ein Kind werden vermisst, in der obersten Etage muss eine Person aus dem Fenster gerettet werden.

Als die Feuerwehr mit Blaulicht das Wendkerhaus erreicht, ist es schon dunkel. Mit Scheinwerfern leuchtet man den Einsatzort aus. „Das ist auch für die Orientierung unserer Leute im Haus wichtig“, erklärt Christian Lackmann. Der Angriffstrupp rüstet sich bereits mit Atemschutzgeräten aus und bahnt sich kurz darauf seinen Weg durch das Gebäude. Jeder Handgriff muss sitzen: Die im Treppenhaus verlegten Schläuche werden mit speziellen Haltern fixiert. So bleiben sie an Ort und Stelle bleiben, wenn später das Wasser durchjagt. „Dann werden sie natürlich wahnsinnig schwer und sind kaum noch zu bewegen - darum die Befestigung“, erklärt Christian Lackmann.

Keine Sicht durch den dichten Rauch

Durch den dichten Rauch sieht man die Hand vor Augen nicht. Stromleitungen hängen von der Decke, streifen Helm und Visier. Kriechend bewegen sich die Männer vorwärts, denn jeder Schritt ist gefährlich. Vor dem Haus ist die Rettung der Person im Obergeschoss schon im vollen Gange: Schreiend macht sie auf sich aufmerksam, hängt sich voller Panik weit aus dem Fenster. Mit der Drehleiter wird der Statist gerettet.

Nach dem Atemschutzlehrgang wird der Ernstfall geprobt

Im Haus hat sich der Angriffstrupp bereits in die oberen Etagen vorgekämpft. „Viele haben gerade ihren Atemschutzlehrgang hinter sich. Darum wollen wir sie so schnell wie möglich auf den Ernstfall vorbereiten“, so Christian Lackmann. Einfach hat er es ihnen dabei nicht gemacht: Die zu rettenden Puppen liegen hinter einem Berg aus alten Teppichen, auf dem Boden überall Abbruchmaterial. „Macht euch keine Illusionen“, erklärt der Einsatzleiter später, „das erwartet euch in einem brennenden Haus wirklich. Durch die extreme Hitze von bis zu 800 Grad fallen Leitungen aus der Decke, Beton kann abplatzen. Es fühlt sich an, als ginget ihr auf Geröll!“

Peter Somplatzki, Eigentümer des Wendkerhauses und Ludger Röwer, der das Gebäude als neuer Mieter derzeit umbaut, schauen dem zweistündigen Übungseinsatz gebannt zu. „Wir freuen uns der Feuerwehr das Gebäude zum Üben zur Verfügung stellen zu können“, sind sich beide einig.

Übung erfolgreich

Christian Lackmann ist mit dem Verlauf der Übung zufrieden: „Die Jungs haben alles gegeben. Reale Übungen für den Ernstfall sind sehr wichtig für den routinierten Ablauf solcher Einsätze.“ Die zwei Puppen haben den simulierten Brand jedenfalls „überlebt“. Rechtzeitig wurden sie von den Feuerwehrleuten gerettet.

Eingesetzte Fahrzeuge: 
- Löschgruppenfahrzeug 16/12 (Löschzug Westerholt)
Drehleiter mit Korb DLK 23/12 (Löschzug Westerholt)
Löschgruppenfahrzeug 10/6 (Löschzug Westerholt)
Löschgruppenfahrzeug 16 TS (Löschzug Westerholt)
Einsatzleitwagen (Berufsfeuerwehr)
Wechselladerfahrzeug mit Abrollbehälter (Berufsfeuerwehr)
Wasser/Schaum (AB-TWS) (Berufsfeuerwehr)

Eine Bildergalerie mit vielen Fotos der Feuerwehrübung finden Sie auf unserer Homepage: http://www.herten.de/leben-in-herten/bildergalerien/feuerwehruebung-wendkerhaus/index.html

Pressekontakt: Anne-Kathrin Lappe, Telefon: 0 23 66 / 303 180, E-Mail: a.lappe@herten.de



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Feuerwehrübung am Wendkerhaus (03/2012)

Feuerwehrübung am Wendkerhaus (03/2012)

Feuerwehrübung am Wendkerhaus (03/2012)

Feuerwehrübung am Wendkerhaus (03/2012)

Feuerwehrübung am Wendkerhaus (03/2012)

Feuerwehrübung am Wendkerhaus (03/2012)

Feuerwehrübung am Wendkerhaus (03/2012)

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