Pressestelle der Stadt Greven

Pressestelle der Stadt Greven vom 12. April 2012

Kinder in Pflegefamilien

Das Thema "Kinder in Pflegefamilien" beschäftigt immer wieder die Öffentlichkeit. Insbesondere wenn ein Kind zu Schaden oder gar zu Tode gekommen ist, löst das große Betroffenheit und Empörung aus. Fragen, wie so etwas geschehen konnte, verlangen Antworten und Konsequenzen.

Das Jugendamt Greven hat einen eigenen Pflegekinderdienst, der Pflegekinder und Pflegeeltern engmaschig und kontinuierlich betreut, damit die Integration in der neuen Familie gelingen kann.

"Pflegekinder sind häufig schon in ihren Herkunftsfamilien leidvollen, oft schwierigen Lebensumständen ausgesetzt gewesen. Aus diesem Grund wird für sie ein anderes Lebensumfeld gesucht", erläutert Elisabeth Northoff vom Pflegekinderdienst des Jugendamtes Greven. Im Kinder- und Jugendhilfegesetzes steht geschrieben, dass jeder junge Mensch ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit hat. Ist eine dem Wohl des Kindes entsprechende Erziehung nicht gewährleistet, kann die Hilfe in Form einer Pflegefamilienunterbringung geeignet sein. "Unser Ziel ist es dann, für die Kinder ein Zuhause zu finden, in dem sie versorgende und beschützende Erwachsene erleben, die sie nach und nach zu ihren Eltern machen können", so Northoff.

Ein Pflegekind trägt seine Vorerfahrungen in die neue Familie herein. Da es sich häufig auch um Erfahrungen handelt, die im frühkindlichen Alter geschehen sind, ist ein bewusstes Erinnern oft nicht möglich. Vielmehr treten vorliegende Verletzungen in auffälligen Verhaltensweisen zutage. Bei Erwachsenen ist bekannt, wie schwer es ist, traumatische Erlebnisse wie beispielsweise einen schweren Unfall, den Verlust eines nahe stehenden Menschen oder Gewalt zu verarbeiten. Die Welt ist nach einer solchen Erfahrung nicht mehr wie vorher. Kleine Kinder sind davon oft ihr ganzes Leben lang geprägt.

"Ein Kind mit seelischen Verletzungen in einer neuen Familie zu beheimaten, ist keine leichte Aufgabe. Die Pflegeeltern sind vor große Herausforderungen gestellt", weiß Elisabeth Northoff. Damit das gelingen kann benötigen die Pflegefamilien intensive Begleitung und Beratung. Bevor ein Kind in eine Pflegefamilie gegeben werden kann ist es die Aufgabe des Jugendamtes oder gegebenenfalls eines freien Trägers, geeignete Familien sorgfältig auszusuchen und auf die Aufgabe gründlich vorzubereiten. Dieser Prozess, der in intensiven Einzel- und Gruppengesprächen erfolgt, erstreckt sich in der Regel über ein halbes Jahr. Es erfordert ein sensibles Gespür und gute Fachkenntnis um zu entscheiden, welche Familie für welches Kind die geeignete ist. Nach erfolgter Aufnahme des Kindes braucht die Familie über Jahre hinweg eine fachkundige Begleitung, damit die Integration des Pflegekindes gelingen kann. "In der Anfangsphase erfolgt die Beratung der vom Grevener Jugendamt betreuten Familie in der Regel 14-tägig, später vierwöchentlich. Lebt ein Kind bereits über längere Zeit in der Familie und ist schon ein gutes Fundament gewachsen, erfolgt die Beratung cirka alle 3 Monate oder nach Bedarf", erklärt Elisabeth Northoff die Vorgehensweise. Zweimal jährlich findet außerdem ein Hilfeplangespräch mit allen Beteiligten statt. Dabei wird besprochen, welche Hilfen und welche Unterstützung notwendig sind. Die Gespräche, die auch mit dem Kind alleine erfolgen können, dienen dazu, dass das Jugendamt die Entwicklung des Kindes in der Familie im Auge behält und in Krisenzeiten, beispielsweise bei Schulprobleme oder in der Pubertät engmaschig zur Verfügung steht. Das Jugendamt Greven arbeitet mit den Pflegefamilien bis zur Volljährigkeit des Kindes zusammen, in Einzelfällen auch darüber hinaus.

Wer sich über Pflege- oder Adoptivkinder informieren möchte, wendet sich an die Stadt Greven, Jugendamt, Kinderpflegedienst, Elisabeth Northoff, Tel. 02571 920-235.



Pressekontakt: Stadt Greven, Pressestelle, Tel. 02571 920-123

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