Anpacken, wo Hilfe nötig ist

16.04.2012 | Herten

Bürgermeister begrüßt junge „Missionare auf Zeit“

Wo greifen die Bereiche Wirtschaft und Soziales ineinander? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Besuchs von knapp 20 Jugendlichen, die Bürgermeister Dr. Uli Paetzel vergangene Woche im Rathaus begrüßt hat. „Missionare auf Zeit“ heißt das Programm, auf das sie sich momentan während einer Reihe von Besuchen und Workshops vorbereiten.

Vor den wohltätigen Helfern liegt eine lange Reise. Ab August arbeiten sie unentgeltlich für ein Jahr in einem sozialen Projekt in Malawi, Indonesien oder Indien. Dort sammeln sie viele Eindrücke und Erfahrungen für ihre Aufgaben im zukünftigen Job. Zur Vorbereitung auf das Auslandsjahr zählte für diese jungen Missionare auch ein Besuch beim Hertener Caritasverband, wo sie unterstützende Arbeit und Hilfsangebote vor Ort erlebten. Organisiert werden die Reisen durch den Orden der Franziskanerinnen Salzkotten, dem auch die in Herten tätigen Schwestern Daniela und Stefanie angehören.

Bürgermeister Dr. Uli Paetzel begrüßte die angehenden Missionare auf Zeit gern, um einen Einblick in die wirtschaftliche und gleichzeitig soziale Situation einer mittelgroßen Ruhrgebietsstadt zu geben. Herausforderungen wie der Strukturwandel, der demografische Wandel und familiäre Armut müssen auch in Herten laufend bewältigt werden.

„Man könnte diese Stadt mit ganz viel Pessimismus beschreiben, zum Beispiel herrscht hier an vielen Stellen eine große soziale Ungerechtigkeit“, erzählte Uli Paetzel. „Doch wir setzen an diesem Punkt direkt an und ziehen uns am eigenen Schopf aus dem ‚Problemsumpf‘“, ergänzt er. Dafür habe die Stadt drei Schwerpunkte festgelegt. „Neue Jobs schaffen, um die Lücke nach Ende des Bergbaus zu schließen, Kinderförderung von der Geburt an bis in den Berufseinstieg und die aktive Teilhabe der Bürger an der Stadtentwicklung“, zählte Uli Paetzel auf.

Der Hertener Bürgermeister weiß aber ganz genau: „Viele Dinge könnten wir ohne Kirchen und Wohlfahrtsverbände wie die Caritas nicht verwirklichen.“ Solche Einrichtungen leisteten ganz wertvolle Arbeit für das Gemeinwohl. Sei es Flüchtlings- und Ausländerarbeit, Engagement im Kultur- und Kleinkunstbereich oder das Sponsoring von sozialen Projekten – und all das neben dem Tagesgeschäft wie der Altenpflege.

Deshalb appellierte er an seine jugendlichen Gäste, sich immer wieder selbst die Frage zu stellen: „In welcher Gesellschaft möchte ich leben?“ Das eigene Engagement sei bedeutend wenn es darum geht, die Zukunft zu gestalten.

Pressekontakt: Pressestelle, Ramona Hoffmann, Telefon (0 23 66) 30 32 27 E-Mail: r.hoffmann@herten.de



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Missionare auf Zeit 2012