Militärgeschichte hautnah erleben

Die preußische Armee marschiert am Samstag, 28. April, ins Niederrheinische Freilichtmuseums des Kreises Viersen ein. Die Darsteller vom Verein Freicorps von Lützow Rheinland aus Krefeld errichten ein historisches Militärlager rund um die Grefrather Dorenburg. „Die Museumsbesucher können das Lagerleben im frühen 19. Jahrhundert hautnah erleben“, sagt Anke Wielebski, Leiterin des Niederrheinischen Freilichtmuseums.

Das Lützower Freicorps war in den Befreiungskriegen zwischen 1813 und 1815 gegen die Truppen Napoleons ein Freiwilligenverband der preußischen Armee. Es bestand aus Soldaten aller deutschen Staaten und unterstützte die Truppen auf den Feldzügen – unter anderem an der Befreiung des Niederrheins von der napoleonischen Besatzung.

Der Startschuss zum Dorenburg-Lager fällt im wahrsten Sinne des Wortes um 10 Uhr. Zu jeder vollen Stunde gibt es weitere Signalschüsse aus den historischen Gewehren. Im Anschluss zeigen die 50 Soldaten verschiedener Truppen Exerzierübungen auf dem Museumsgelände. „An der Hofanalge Rasseln bekommen die Besucher bekommen Einblick in die Krankenverpflegung der verletzten Soldaten“, sagt Anke Wielebski. Das Freicorps stellt in der Scheune der Hofanlage Operationsgeschirr aus.

Nach der Mittagspause ziehen die Soldaten ins Gefecht. Von 15 bis 16 Uhr stellen sie mit Gewehren und Kanonen Gefechte nach. Es wird laut - an der Museumskasse liegen 500 Paar Ohrenstöpsel für die Besucher bereit. Nach Gefechtsende können die Gäste ins Lagerleben eintauchen. Von 16:30 bis 18 Uhr steht Waffen reinigen, Putz und Flickstunde auf dem Programm.

Zusätzlich ziehen sechs Soldaten durch Grefrath und bitten nach alter Tradition an den Haustüren um Lebensmittelspenden. Es war früher üblich, dass die Soldaten die Häuser der Anwohner aufsuchten und - ausgestattet mit einem Requirierungsbefehl des Königs von Preußen - um Lebensmittel baten.

www.niederrheinisches-freilichtmuseum.de