Zensus: Bürger auskunftswillig

"Der Zensus ist im Kreis Viersen erfolgreich gelaufen. Auf 34.600 Fragebögen bei der Haushaltebefragung lag die Antwortquote bei 99,8 Prozent." Dieses Fazit zieht Landrat Peter Ottmann nach Abschluss der Volkszählung, die am 9. Mai 2011 startete.

Der Kreis Viersen hat die örtlichen Angaben zur Bevölkerungs-, Gebäude- und Wohnungszählung abgeschlossen. Die Erhebungsstelle im Viersener Kreishaus ist nun aufgelöst. Die zehn Zensus-Mitarbeiter packten u.a. 750 Koffer, schulten mehrere 100 Interviewer, glichen die Software auf der Datenautobahn nach Düsseldorf ab und bereiteten die Formulare für die spätere Auswertung in der NRW-Statistikstelle vor. Ottmann: "Das alles ist eine Herkulesaufgabe gewesen. Ich bedanke mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Erhebungsstelle, aber auch bei den 355 ehrenamtlichen Interviewern sowie bei den auskunftswilligen Bürgerinnen und Bürgern, dass wir den Zensus im Kreis Viersen so professionell abgewickelt haben."

In fast allen Fällen gaben die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Viersen bereitwillig die gewünschten Auskünfte und füllten die Fragebögen aus. "Es gab erfreulich wenig förmliche Aufforderungen zur Auskunftserteilung", sagt Saskia Nießen, bei der die Zensus-Fäden im Kreishaus zusammen liefen. "Insgesamt lässt sich festhalten, dass es in der Bevölkerung große Akzeptanz für den Zensus gegeben hat."

Die Auswertung der Fragebögen unterliegt bis zur Feststellung des Landesergebnisses IT.NRW, dem früheren statistischen Landesamt. "Erste Ergebnisse werden voraussichtlich Anfang 2013 vorliegen", sagt der Technische Dezernent Andreas Budde. Detaillierte Auswertungen werden für Juli 2013 erwartet. Die Ergebnisse werden im Internet veröffentlicht. Budde: "Es werden nie persönliche Daten oder Informationen publik gemacht, die Rückschlüsse auf einzelne Personen zulassen."

ZENSUS 2011

Die Europäische Union hatte für 2011 einen Zensus angeordnet. Die letzte Volkszählung fand 1987 statt. Eine Gebäude- und Wohnungszählung ist in Deutschland bisher noch nie erfolgt. Beim Zensus ist ermittelt worden, wie viele Menschen in den Städten und Gemeinden leben, wie sie wohnen und arbeiten. Etwa jeder zehnte Einwohner wurde bei der Haushaltsbefragung interviewt. Zudem wurden alle Bewohner in Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften - ggf. über die Einrichtungsleitung - befragt. Darüber hinaus erhielten alle Gebäude- und Wohnungseigentümer einen Fragebogen. Der EU-Zensus wird im Anschluss an die Premiere 2011 alle zehn Jahre durchgeführt.
Für die Volkszählung hat demnach jeder zehnte Einwohner im Kreis Viersen Auskunft zu seiner Wohn- und Arbeitssituation gegeben. Die rund 8900 Anschriften im Kreis sind per Zufallsstichprobe ermittelt worden. Auf den Zensus-Daten bauen politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Planungen auf – etwa für den Bau und Erhalt von Seniorenheimen, Kindergärten und Schulen oder die Berechnung des Länder-Finanzausgleichs und der EU-Fördergelder. 
www.zensus2011.de
www.it.nrw.de