„Eigeninitiative von Bürgern unterstützen“

04.05.2012 | Herten

Stadtteilbüro Nord: Anlaufstelle für Paschenberg und Langenbochum

Menschen zusammenbringen, Initiativen von Bürgerinnen und Bürgern fördern und die Wünsche der Langenbochumer und Paschenberger erfassen und in Projektideen umwandeln – das Stadtteilbüro Nord am Dr.-Klausener-Weg ist Anlaufstelle für Bewohner beider Stadtteile und leistet in erster Linie unbürokratische „Vernetzungsarbeit“.

Beschäftigte der Trägergemeinschaft aus Caritas, Diakonie und AWO sind vor Ort  unterwegs  – eine Aufgabe die fordert, aber auch wahnsinnig Spaß macht, finden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sabine Pommerin, die bei der Stadt Herten für den Baustein „Stadtteilbüro Herten Nord“ zuständig ist, sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Trägergemeinschaft, Leiterin Annelie Rutecki und ihr Team arbeiten an drei Schwerpunktthemen: Den Bereich Familie und Kinder betreuen Claudia Müller und Jan Hammelmann, um das Thema Senioren kümmern sich Marlis Krause-Flaßbeck, Birgit Bachmann und Jan Hindrichs und der Bereich Integration ist das Steckenpferd von Bessi Schmidt.

Vor gut einem dreiviertel Jahr wurde das Stadtteilbüro Nord eröffnet, heute ziehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Interview eine durchweg positive Zwischenbilanz.

Wie haben die Stadtteilbewohner auf das neue Stadtteilbüro reagiert?

Annelie Rutecki: Wir haben die ersten Monate hauptsächlich damit zugebracht, die Bedürfnisse der Bewohner in Form eines Fragebogens zu erfassen. Die Menschen – ob bekannte Akteure, Geschäftsleute oder Privatleute, die bislang noch nicht öffentlich in Erscheinung getreten sind, haben sich durchweg offen gezeigt und häufig auch die Bereitschaft geäußert, aktiv mitzuwirken.

Wie läuft die Arbeit innerhalb des Teams – schließlich müssen verschiedene Träger und verschiedene Arbeitsbereiche unter einen Hut gebracht werden?

Jan Hindrichs: Das ist in der Tat eine spannende Entwicklung, in der wir selbst auch viel gelernt haben und noch lernen werden. Auch wir müssen uns untereinander vernetzen, die Arbeitsbereiche vermischen und unsere Informationen strukturiert austauschen. Auf der anderen Seite bietet die Trägergemeinschaft auch die einmalige Chance, von der Erfahrung und dem Netzwerk der Kolleginnen und Kollegen zu profitieren, die eigene Arbeit aus ganz anderen Blickwinkeln zu betrachten und seine Themenbereiche zu erweitern.

Was sind die Kernaufgaben des Stadtteilbüros?

Sabine Pommerin:
Das Team des Stadtteilbüros will die Akteure der beiden Stadtteile miteinander bekannt machen und helfen, Projektideen von Bürgern in die Tat umzusetzen.  Einige solcher Projekte laufen bereits erfolgreich und finden regen Zulauf. Eine klassische „Beratung“ findet in den Räumen des Stadtteilbüros nicht statt, aber natürlich kann auch jeder mit Fragen, Anliegen und Ideen  zu uns kommen.

Birgit Bachmann: Wir gehen quasi mit den Menschen vor Ort auf eine „Entdeckungsreise“ durch die Stadtteile. Und wir helfen, zu kommunizieren. Denn schon jetzt gibt es viele Angebote und Aktivitäten, die man nur noch bekannt machen oder für ein breites Publikum öffnen muss.

Marlis Krause-Flaßbeck: Wichtig dabei ist uns, MIT den Menschen zu arbeiten, ihre Realität abzubilden und uns an ihren Themen und Wünschen zu orientieren. Dabei helfen wir, Brücken zwischen Alt und Jung sowie zwischen Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte zu schlagen.

Wo können sich Leute treffen, die zum Beispiel einen Raum für die Umsetzung ihrer Idee benötigen?

Jan Hammelmann:
Der Projektraum an der Feldstraße, direkt gegenüber des Stadtteilbüros, kann von Gruppen kostenlos genutzt werden. Wer sich dafür interessiert, kann sich bei uns melden – wir koordinieren dann die Abläufe und schließen einen Nutzungsvertrag, damit auch alles ein wenig strukturiert abläuft. Bezahlen müssen die Nutzer aber auch dafür nicht.

Welche Projekte und Events sind bereits angelaufen und welche stehen in nächster Zeit an?

Claudia Müller: Wir haben eine konfessionsübergreifende Jugendleiterschulung absolviert, eine zweite ist geplant. Am Herten-Putztag haben wir uns mit einer eigenen Gruppe beteiligt, um auf die Müllproblematik aufmerksam zu machen und dieses Thema auch langanhaltend zu begleiten. Erfolgreiche Projekte, die von Bürgerinnen und Bürgern ins Leben gerufen wurden, sind zum Beispiel:

  • das Promikochen (nächster Termin im Juni)
  • die Gruppe ZWAR, die Brett- und Gesellschaftsspiele für alle Altersgruppen anbietet (einmal im Monat dienstags)
  • ein Sprachkurs (leider keine Anmeldung mehr möglich)
  • die Vorbereitung auf die Zentrale Abschlussprüfung (ebenfalls nicht mehr offen)
  • das „Menü am Berg“ für Senioren (einmal im Monat am Barbarazentrum, mit Anmeldung und gegen Unkostenbeitrag)
  • oder die Initiative „Männer für Männer“ der kirchlichen Träger, in der pflegebedürftige Männer unterstützt und Angehörige entlastet werden
  • das Nähcafe, in dem Frauen aller Altersklassen Tipps und Tricks rund ums Handarbeiten austauschen und über dies und das plaudern können.


Bessi Schmidt: „Darüber hinaus werden wir ganz aktuell ein Selbstsicherheitstraining für Mädchen von 13 bis 15 Jahren anbieten. Start ist der  4. Mai Anmeldungen sind noch möglich.  Desweiteren werden gerade Konzepte, wie zum Beispiel das Projekt „Nachbarschaftshilfe“ für den Seniorenbereich oder die Lesereihe „Märchen on Tour“ für Familien erarbeitet.“

Hintergrund:

Das Integrierte Handlungskonzept Herten–Nord wird aus dem Programm „Soziale Stadt“ gefördert. Das Stadtteilbüro ist ein sozialer Projektbaustein in dem Konzept. Das Stadterneuerungsprogramm vergibt Fördermittel für  Projekte, die z.B. das soziale Leben im Stadtteil, das städtebauliche Bild und auch  wirtschaftliche Prozesse fördern. Das Stadtteilbüro Herten Nord ist ein Teil des Programms. Es ist Anlaufstelle für Fragen und Anliegen bietet aber Unterstützung und Begleitung   bei der Umsetzung von Ideen an. Es geht grundsätzlich darum, die Lebenssituation vor Ort zu verbessern.

Im Mittelpunkt steht beim Team des Stadtteilbüros die Nachhaltigkeit der angestoßenen Initiativen und Projekte. Das Stadtteilbüro Herten-Nord ist eine bürgernahe Anlaufstelle, die Kontakte zu den Bürgern und Bürgerinnen sowie Institutionen und Vereinen knüpft, Nachbarschaftsinitiativen fördert und für die Bereiche „Familien und Kinder“, „Integration“ und „Senior-/innen“ Netzwerke schafft bzw. auszubaut. Selbst darf das Stadtteilbüro keine eigenen Maßnahmen wie z.B. Hausaufgabenhilfe, Betreuung eines Jugendtreffs usw. durchführen, vielmehr müssen Angebote, Aktionen und Maßnahmen immer  gemeinsam mit den Menschen im Stadtteil gestaltet werden.

Dieses Vorhaben wurde im Rahmen des aus dem EFRE kofinanzierten Operationellen Programms für NRW im Ziel „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ 2007 – 2013 ausgewählt und wird im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Soziale Stadt“ gefördert.

Pressekontakt: Pressestelle, Nele Däubler (Pressesprecherin), Tel: 02366/303-357, Mail: n.daeubler@herten.de



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