10. Mai 2012

Das Herz schlägt in der Familie

Freilichtmuseum: Sonderausstellung wird am 13. Mai eröffnet

Grefrath

Als ein paar Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Wiederaufbau der Wohlstand über Deutschland kam, erfuhr das Familienleben eine neue Bedeutung: Geprägt von den Wirren des Krieges, auseinander gerissen durch Flucht und Vertreibung, Kriegsgefangenschaft und Tod, zog sich die deutsche Familie verstärkt ins Private zurück.

Wie schon im Bürgertum der Biedermeierzeit des 18. Jahrhunderts maß man dem Familienleben große Bedeutung zu. Der erste Kanzler der Bundesrepublik, Konrad Adenauer, bringt es auf den Punkt: „Der Vater ist das Haupt der Familie, die Mutter das Herz, und das Herz muss in der Familie schlagen.“

Doch wie war das Leben auf dem Land vor dieser Zeit, vor dem Wandel von der Groß- zur heute modernen Kleinfamilie? Wie spielte sich das Leben auf den Höfen am Niederrhein ab? Wer lebte dort zusammen, hatte welche Aufgaben? Und was hat sich im Zuge der Industrialisierung seit dem 19. Jahrhundert verändert?

Die Ausstellung „Familienbande. Zusammenleben auf dem Land“ im Niederrheinischen Freilichtmuseum des Kreises Viersen stellt modellhaft das Leben auf dem Land für die Zeit des 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert vor. Eröffnung ist am Sonntag (13.5.) um 11 Uhr; die Ausstellung ist bis zum 25. November 2012 zu sehen.

„Zum Familienleben gehören an erster Stelle die Familienmitglieder. In der Ausstellung stellen wir diese vor – ihre Rolle in der Familie, ihre Position und ihre Aufgaben“, berichtet Kulturdezernent Dr. Andreas Coenen. Doch Familienleben ist mehr: Familie ist miteinander und nebeneinander leben. Sie begleitet ihre Mitglieder von der Geburt über die Geburtstage, die Hochzeiten bis zum Tod.

„Der oft romantische Blick auf das Familienleben, auf die Tage, an denen man noch frei von den Einflüssen der Medien unserer schnelllebigen Zeit war, wird dabei sicherlich verändert werden“, sagt Museumsleiterin Anke Wielebski. Denn dieser klammert die Konflikte und Nöte aus, die den Alltag der Familien prägten und maßgeblich auf das Zusammenleben einwirkten.

Mit der neuen Dauerausstellung beteiligt sich das  Freilichtmuseum an einer niederrheinischen Verbundausstellung zum Thema „Familie“. Das Wohnhaus  aus Rasseln aus dem frühen 17. Jahrhundert stellt den idealen Rahmen für den Rückblick in die Geschichte dar.
www.niederrheinisches-freilichtmuseum.de

Verbundausstellung
Bei der Ausstellung im Niederrheinischen Freilichtmuseum handelt es sich um eine Verbundausstellung. Die niederrheinischen Museen zeigen seit Mitte Februar 2012 ein Jahr lang "Familiengeschichte/n". Das Thema wird in den kommenden Monaten über 21 Sonderausstellungen beleuchtet. Die kulturgeschichtlichen Museen am grenzüberschreitenden Niederrhein haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern auf Spurensuche zu gehen und ein facettenreiches Bild des Wandels der Familie zusammen zu tragen. Neben dem Freilichtmuseum in Grefrath beteiligen sich u.a. das Krefelder Museum Burg Linn, das Grafschafter Museum in Moers, die Textilscheune Alt-Kämpken in Nettetal-Hinsbeck und das Limburgs Museum in Venlo. Zu der Verbundausstellung ist vom Verein "Kulturraum Niederrhein" eine Zeitschrift herausgegeben worden, die in den jeweiligen Museen kostenlos ausliegt.
www.niederrhein-museen.de

Hofanlage Rasseln
Das Wohnhaus aus Rasseln, heute ein Stadtteil von Mönchengladbach, stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert. Das Wohnhaus besitzt für den Niederrhein ungewöhnlich viele Querbalken. Dies lässt auf einen wohlhabenden Bauherren schließen. Eingerichtet ist das Wohnhaus mit Möbeln und Gerätschaften der bäuerlichen Bevölkerung aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Zum Hof gehört eine Quertennenscheune aus dem 18. Jahrhundert aus Rheindalen. In ihr sind landwirtschaftliche Großgeräte des frühen 20. Jahrhunderts ausgestellt.
Für die Sonderausstellung "Familienbande" ist die Hofanlage vom Museumsteam baulich ertüchtigt und den geänderten Sehgewohnheiten angepasst worden.

 


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Rasseln

Kulturdezernent Dr. Andreas Coenen und Museumsleiterin Anke Wielebski halten vor der Hofanlage Rasseln des Niederrheinischen Freilichtmuseums den Familienkoffer und die Strohpuppe für die Verbundausstellung in Händen. Der Koffer begleitet echte "Niederrhein-Bummler" durch die Familien-Ausstellungen. Bei jedem Besuch bekommt der Koffer einen Stempel des jeweiligen Hauses. Niederrhein-Bummler erhalten ferner interessante Erinnerungsstücke - im Fall Dorenburg eine Strohpuppe. Foto: Axel Küppers / Abdruck honorarfrei

Herausgeber:

Kreis Viersen - Der Landrat
Axel Küppers
Pressesprecher
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pressestelle@kreis-viersen.de
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