Kreis Steinfurt/Hopsten. Sie sind kompliziert herzustellen, verschwinden nach wenigen Stunden, manche treten sie mit Füßen. Die Rede ist von Kolams, filigranen Linien und Punkten aus Steinmehl, die in manchen Regionen Indiens frühmorgens vor die Haustür gestreut werden.

Jetzt kommt die Kunst ins Münsterland. Derzeit versuchen sich 14 Schalenser und Schlalenserinnen in der Kunst, Kolams zu streuen. Kaaren Beckhof, Künstlerin und derzeit Stipendiatin im DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, vermittelt ihnen in ihrer „Kolamschule“ seit einigen Wochen die nötige Technik.

Sie alle üben für den Höhepunkt, die große Kolamsetzung am 17. Mai, dem Himmelfahrtsdonnerstag. Dann ist die Öffentlichkeit eingeladen, am Ortseingang Kirchstraße mit zu erleben, wie ein Kolam entsteht. Die Künstlerin wird mit den Kolam-Schülern in der Frische der Morgendämmerung gebückt auf dem Platz stehen, die linke Hand hält das Schälchen mit Steinmehl, die rechte streut feinste Punkte und unendliche Linien. So entsteht, an diesem sonst betriebsamen Platz, ein Ort der Achtsamkeit.
Wie das aussehen wird, bleibt eine Überraschung. „Mittlerweile haben alle schon einige Grundmuster parat. Die aktuelle Herausforderung ist das Streuen mit zwei Fingern!“ lobt Kaaren Beckhof ihre „14 fleißig und tapfer Übenden“ in ihrem Blog (http://schalezwischenhimmelunderde.wordpress.com).

Überschrieben ist das Projekt (Beckhof: die „Performative Einzeichnung“) mit dem Titel „zwischen Himmel und Erde. Ein Kolam im Münsterland“. Damit will die Berliner Künstlerin den Westfalen die Gedankenwelt näher bringen, die hinter südindischen Glückzeichnungen steht.

Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Die Organisatoren bitten um eine Anmeldung beim DA, Kunsthaus unter Tel. 05459-9146-0. die Veranstalter empfehlen, das Fahrrad zu benutzen oder den Parkplatz am Friedhof zu benutzen. Für das Frühstück wird eine Spende von fünf Euro erbeten.

da-kunsthaus@kreis-steinfurt.de.

Pressekontakt: Silke Wesselmann, Tel.: 02551/69-2167