24. Mai 2012

Trinkwasserversorgung nicht gefährdet

LCKW-Belastung Schaag: Kreis Viersen und Kreisbauernschaft informieren zur Situation

Nettetal

Ende vergangenen Jahres hat die untere Wasserbehörde des Kreises Viersen über eine Grundwasserbelastung mit leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen (LCKW) im Raum Happelter Heide/ Kindt/ Schaag informiert. Zur Klärung der Frage, ob und inwieweit von der Grundwasserverunreinigung Gefahren ausgehen, hat der Kreis das Ingenieurbüro Geobit aus Aachen und das Hygiene-Institut des Ruhrgebietes beauftragt, ein Sachverständigen-Gutachten zu erstellen. Neben der Ermittlung der Belastungssituation enthält das Gutachten eine toxikologische Bewertung. Die Kreisbauernschaft wurde über die Auftragsvergabe unterrichtet und hat den Kreis Viersen bei der Durchführung der Maßnahme unterstützt. Rund 10.000 Euro hat das Gutachten gekostet. Das Ergebnis liegt nun vor.

Der betroffene Raum ist durch eine intensive landwirtschaftliche Nutzung , besonders durch Gemüsekulturen gekennzeichnet, die über Grundwasserbrunnen bewässert werden. Darüber hinaus gibt es Viehhaltungen, die das Grundwasser zum Tränken des Viehbestandes nutzen, sowie private Hausbrunnen.

Insgesamt wurden 19 Grundwasserproben aus 13 Haus- und Beregnungsbrunnen und sechs Grundwasser-Messstellen entnommen und auf LCKW untersucht. Im direkten Abstrom des Firmengeländes liegt in einem Brunnen die höchste Belastung. Die Belastung liegt bei 2390 Mykrogramm LCKW pro Liter. Zum Vergleich: Beim Trinkwasser liegt die gesetzlich zulässige Grenze bei 10 Mykrogramm. Eine Nutzung des Grundwassers aus diesem Brunnen ist nicht möglich. In den übrigen 18 Proben stellte das Hygiene-Institut maximal 203 Mykrogramm pro Liter fest.

Die öffentliche Trinkwasserversorgung ist durch die Grundwasserversorgung nicht gefährdet. Das Hygiene-Institut kommt in seiner toxikologischen Bewertung zu dem Ergebnis: 16 der 19 untersuchten Wasserproben sind als Beregnungswasser bzw. Wasser zur Viehtränke und auch als Trinkwasser in Bezug auf LCKW unproblematisch. Ungeeignet zur Nutzung ist das Wasser aus einem Brunnen im direkten Abstrom des verursachenden Firmengeländes im Außenbereich südlich von Kindt im Bereich Happelter. Für zwei mittelmäßig belastete Brunnen bestehen eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten. Aus toxikologischer und hygienischer Sicht bestehen keine Bedenken, das Wasser dieser Brunnen zur Beregnung bzw. Bewässerung von Kulturpflanzen zu verwenden.

Das Kreisveterinäramt empfiehlt jedoch, das Wasser nicht für Nutztiere zu verwenden. „Die Kreisbauernschaft Krefeld-Viersen unterstützt die Empfehlung des Kreisveterinäramtes“, sagt der Vorsitzende Paul Christian Küskens und zeigt sich erleichtert, dass die Quelle der Grundwasserbelastung gefunden worden ist.

"Eine  generelle Entwarnung kann für den betroffenen Raum nicht gegeben werden", sagt Dieter Kumstel, Leiter des Technischen Umweltamtes des Kreises Viersen. Aufgrund der regionalen hydrogeologischen Verhältnisse mit teilweise wechselnden Grundwasserfließrichtungen können Belastungen mit LCKW im Umfeld nördlich des Betriebsgeländes vorhanden sein. Allerdings liegen die Schadstoffkonzentrationen nach derzeitigen Kenntnissen auf einem unkritischen Niveau, das bis auf Einzelfälle nicht zu Einschränkungen in der Nutzungsmöglichkeit des Grundwassers führt.

Auf dem Betriebsgrundstück laufen die Vorbereitungen für die Sanierung für das Grundwasser. Der Kreis fordert ein, dass eine hydraulische Abfangmaßnahme über einen Sanierungsbrunnen eingerichtet wird, damit kein belastetes Wasser mehr vom Betriebsgrundstück abströmen kann. Eine Anlage reinigt das aufgefangene Wasser. Die Kosten für die Sanierungsarbeiten trägt der Grundstückseigentümer.

Wasserwirtschaftliche Fragen beantwortet Christoph Klingen (Telefon 02162/391202) von der unteren Bodenschutz- und Wasserbehörde des Kreises Viersen. Fragen zu landwirtschaftlichen Themen beantwortet Ulrich Horstmann (Telefon 02162/15096) von der Kreisbauernschaft.

www.kreis-viersen.de

 


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Kühe

Friedlich weiden die Kühe im Schatten. Im Raum Schaag gibt es zahlreiche Milchkuh-Betriebe, die Grundwasser zum Tränken ihrer Kühe nutzen. Foto: pixelio - Abdruck honorarfrei

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Kreis Viersen - Der Landrat
Axel Küppers
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