Seit dem 22. Mai ist es offiziell: Der Landkreis Leer und die niederländische Gemeinde Oldambt haben das Netzwerk No(o)rd gegründet. Die Kooperationsvereinbarung soll die bereits bestehende internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der gemeinsamen Wirtschaftsförderung und der gemeinsamen Arbeitsmarktpolitik weiter verstärken. Zur Vertragsunterzeichnung trafen sich kürzlich Landrat Bernhard Bramlage und der Oldambter Bürgermeister Pieter Smit. Auf beiden Seiten der Grenze sind in der Vergangenheit bereits Projekte entstanden für Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind. Laminierer wurden für die Windenergie qualifiziert sowie deutsche und niederländische Migranten haben über ein gefördertes INTERREG-Projekt ihre Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt verbessert. Demnächst wird es voraussichtlich eine Zusammenarbeit geben zwischen dem Erinnerungszentrum Westerbork, einem ehemaligen Deportationslager aus dem zweiten Weltkrieg in der Nähe von Assen, der Gemeinde Oldambt, dem Arbeitskreis Schule Rhauderfehn und dem Landkreis Leer. Die zentrale Gedenkstätte in Westerbork wird restauriert. Eine Zeitzeugenbefragung auf deutscher und niederländischer Seite soll die Erinnerungen an die Deportationszüge, die auch durch den Landkreis Leer und die Gemeinde Oldambt rollten, aufrechterhalten. Sowohl Bürgermeister Smit als auch Landrat Bramlage zeigten sich erfreut über die bisherige gute Zusammenarbeit. Ein Ziel der Kooperationsvereinbarung wird es auch sein, dass die Region um die Gemeinde Oldambt und den Landkreis Leer europaweit stärker wahrgenommen wird. Es sollen Lernplattformen für die lokale und internationale Wirtschaftsförderung geschaffen werden. Auch steht die Verbesserung der regionalen Arbeitsmärkte im Fokus. Ferner ist beabsichtigt, mit Hilfe der engen Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und dem Landkreis ein international tätiges Kompetenzzentrum an der Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland zu errichten mit dem Ziel, Unternehmen, Arbeitskräfte und Hochschulen zusammenzubringen.