13. Juni 2012

Krieg und Vorkriegsjahre im Kreis Viersen

Kreis-Medienzentrum erhält 200 Dokumentationen für weiterführende Schulen

Kreis Viersen

Für Jugendliche ist der Zweite Weltkrieg weit weg. „Das ändert sich allerdings, wenn es einen räumlichen Bezug gibt, wenn man Orte und Personen wiedererkennt“, sagt Lothar Thorissen, Leiter des Amtes für Schulen, Jugend und Familie beim Kreis Viersen. So wie im Film „Kreis Viersen 1933-1945“. Der Autor Jirka Bükow bereitet in 70 Minuten den Nationalsozialismus im heutigen Kreis Viersen auf. 200 Exemplare der Dokumentation stellt der Kreis Viersen den knapp 40 weiterführenden Schulen für den Geschichtsunterricht zur Verfügung.

Der Viersener Autor Bükow und Rudolf Dembach, Geschäftsführer der Produktionsfirma „Dembach Mediaworks“, spendeten die Filme dem Kreis-Medienzentrum. „So eine Dokumentation gibt es an unseren Schulen noch nicht“, sagt Walter Brosowski, Leiter der Kinder- und Jugendförderung Kreis Viersen. Der Film helfe, das Thema Rechtsextremismus präsent zu halten – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der aktuellen rechten Gewalttaten.

Bükow startet die Dokumentation mit den Wahlen 1933, aus der die NSDAP als Sieger hervorging. Es folgen der Umgang mit Minderheiten, Novemberpogrom, Kriegsjahre, Bombardierung und Einmarsch der alliierten Streitkräfte. Der Film thematisiert zudem das Alltagsleben im Nationalsozialismus – mit einem Schwerpunkt auf Schule und Erziehung.

Die Zuschauer sehen historische Fotos aus dem Kreisgebiet, Zeitungsberichte der damaligen Zeit und Interviews mit Zeitzeugen. Zum Beispiel berichtet der ehemaliger Kempener Realschulrektor Herbert Hubatsch über seine Jahre als Kampfpilot im Nachtjägergeschwader am Fliegerhorst Venlo.

„Ich habe alle Informationen aufgesogen – wie ein Schwamm Wasser“, sagt Bükow. Mit Hilfe der örtlichen Geschichtsvereine, Archive und Privatpersonen hat der Autor mehr als 16 Stunden Material zusammengetragen. Mit Hilfe der Cutter von „Dembach Mediaworks“ sind daraus rund 70 Minuten Film plus Bonusmaterial entstanden.

Das war im Jahr 2008. Seitdem hat Bükow, der als Gewaltpräventions-Berater arbeitet, den Film mehrmals in Schulen gezeigt. „Die Schüler sind bedrückt, keiner applaudiert, es gibt Interesse am Thema und viele Fragen“, sagt der Autor. Bükow hat festgestellt: Viele Jugendliche wissen nur wenig über den Nationalsozialismus. „Umso wichtiger ist es, dass wir mit diesem Film den Lehrern einen Einstieg ins Thema anbieten“, sagt Schulamtsleiter Lothar Thorissen.

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Übergabe

Der Autor Jirka Bükow und Rudolf Dembach, Geschäftsführer der Produktionsfirma „Dembach Mediaworks“, übergeben ihren Film "Kreis Viersen 1933-1945" an Lothar Thorissen, Leiter des Amtes für Schulen, Jugend und Familie beim Kreis Viersen, sowie Walter Brosowski (v.l.), Leiter der Kinder- und Jugendförderung Kreis Viersen. Foto: Benedikt Giesbers, Kreis Viersen / Abdruck honorarfrei

Herausgeber:

Kreis Viersen - Der Landrat
Axel Küppers
Pressesprecher
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