Um den Katastrophenschutz im deutsch-niederländischen Grenzgebiet zu verbessern, haben Vertreter der Landkreise Leer und Emsland sowie der Sicherheitsregionen Drenthe und Groningen in dieser Woche einen Vertrag geschlossen.
Auf deutscher Seite unterzeichneten Landrat Bernhard Bramlage, Landkreis Leer, und Landrat Reinhard Winter, Landkreis Emsland, das Abkommen im Beisein des niederländischen Justizministers Ivo Opstelten und Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann in Meppen.
Der Zweckverband Ems-Dollart-Region, der in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit eine tragende Rolle spielt, hatte die Vereinbarung maßgeblich vorangetrieben. „Es gibt ohnehin schon seit vielen Jahren Kooperationen bei Feuerwehr und Rettungswesen. Beispielsweise kommt der Rettungshubschrauber für die Insel Borkum oft aus Groningen“, so Landrat Bramlage.
Ziel der nun unterzeichneten Vereinbarung soll es sein, nicht nur im Ernstfall unterstützend eingreifen zu können, sondern es stehen ebenfalls präventive Maßnahmen im Blickpunkt. Zunächst soll eine Expertenkommission gebildet werden, die in den kommenden zwei Jahren einen Gefahrenabwehrplan für den grenzüberschreitenden Einsatz erstellt. Dieser soll für gegenseitige Hilfeleistungen einheitliche Handlungsabläufe festlegen und die Partner zu gemeinsamen Übungen verpflichten. „Diese ermöglichen den wichtigen Austausch auf praktischer Ebene“, so Bramlage.
Wie die Feuerwerkskatastrophe im niederländischen Enschede im Mai 2000 zeige, kann es allerorten zu einem Großschadensereignis kommen, bei dessen Bewältigung die eigenen Ressourcen an ihre Grenzen gelangen, führte Minister Schünemann aus. In einem solchen Fall ist die Unterstützung durch die Nachbarn notwendig und – insbesondere im Rahmen eines zusammenwachsenden Europas – inzwischen eine Selbstverständlichkeit. „Über Europa wird derzeit viel gestritten und die Chancen geraten in den Hintergrund, daher ist es schön, wenn wir mit dem Vertrag das Positive betonen können“, sagte Schünemann.
Minister Opstelten verglich die Vertragsunterzeichnung mit der laufenden Fußball-EM und hier insbesondere mit dem Spiel Deutschland gegen Niederlande am vergangenen Mittwoch: „Fußball ist ein Beispiel für eine gut funktionierende Zusammenarbeit, Taktik und Fairplay. Mit der geschlossenen Vereinbarung, die die Zusammenarbeit im Katastrophenschutz regeln und die bestehenden grenzüberschreitenden Kooperationen intensivieren wird, gewinnen beide.“
Vertragsunterzeichnung
Bei der Unterzeichnung: Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (v.l.), Ivo Opstelten, Justizminister der Niederlande, Pieter Smit, Mitglied im Allgemeinen Rat der Sicherheitsregion Groningen und Bürgermeister von Oldambt sowie Bernhard Bramlage, Landrat des Landkreises Leer.
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