Schnell stellte sich heraus, dass dieser Sonntagmorgen ein Festakt der Freundschaft war. Landrat Dr. Karl Schneider und Dieter Wurm als Vorsitzender des Freundeskreises Megiddo-HSK auf deutscher sowie Landrat Hanan Erez (Megiddo) und Freundeskreis-Vorsitzender Yohanan Maoz auf israelischer Seite verwiesen in ihren Redebeiträgen immer wieder auf die zwischenmenschlichen Beziehungen, die in den vergangenen Jahrzehnten stets weiter entwickelt wurden.
In Richtung der Delegation aus Megiddo stellte der Landrat heraus, dass mit der Begründung der Partnerschaft dem Hochsauerlandkreis und dem Freundeskreis Megiddo – HSK ein großer Wurf gelungen war, nämlich eine deutsch-israelische Partnerschaft auf kommunaler Ebene mit ganz konkreten Zielen einzugehen: „Diese motivieren mich immer wieder, beispielsweise diesen wunderbaren Jugendaustausch hochzuhalten, den unser Kreisjugendamt seit einigen Jahren wieder wechselseitig mit seinen Partnern in Jerusalem organisiert“, so der Landrat. Gleichwohl räumte Dr. Karl Schneider ein, würden die Beziehungen wohl nie ganz frei von Normalität sein. Sie seien immer etwas Besonderes: Das Verständnis beider Länder und Kulturen könne nur aus der Verantwortung gegen das Vergessen begriffen werden. Er sei daher überzeugt davon, dass die Aufgabe des Freundeskreises Megiddo – HSK immer aktuell bleiben werde.
Darauf bezog sich auch Landrat Hanan Erez (Megiddo): „Wir haben aus den Ruinen der Vergangenheit zu neuen Beziehungen gefunden. Wir sind wahre Freunde geworden.“ Es sei dem Landkreis Megiddo, der heute ein Biosphärenreservat ist, immer wichtig gewesen, dass der Austausch auf beiden Seiten mit gegenseitigen Besuchen gepflegt werde. Auf kultureller Ebene sei dies besonders gut gelungen.
Erez nannte als Beispiel die Konzertreise des Jugendsinfonieorchesters der Musikschule Hochsauerlandkreis in seine Heimat. Das Orchester war im Oktober 2010 nach Israel gereist und hatte dort auch für fünf Tage den Partnerkreis Megiddo besucht. Herausragend war ein gemeinsames Konzert der jungen Deutschen mit jüdischen und arabischen Musikern im Rahmen des Orchesterprojektes „Center for the Arts Yeezrel-Valley”, das auch vom Israel Philharmonic Orchestra und seinem Musikdirektor Zubin Mehta sowie dem Goethe-Institut unterstützt worden war.
„Es waren immer die kulturellen Impulse, die für die Vertiefung der Beziehungen gesorgt haben“, sagte auch der Vorsitzende des Freundeskreises auf israelischer Seite, Yohanan Maoz. Besonders hob er auch die Wegbereiter der Partnerschaft beim Kreis, Rudolf Brüschke, den Vorsitzenden des Freundeskreises auf Sauerländer Seite, Dieter Wurm sowie die bereits verstorbenen Initiatoren – den ehemaligen Oberkreisdirektor Egon Mühr und Landrat Rolf Füllgräbe - hervor: „Sie alle haben und hatten Verdienste um diese Partnerschaft.“
Dieter Wurms Beitrag berührte sodann alle Anwesenden: „Bereitschaft zur Versöhnung, Verständigung und Begegnung beruhen nicht auf der Ablehnung der Geschichte, sondern auf der Fähigkeit, die Lehren aus ihr zu ziehen. Die vielen Gesichter in Israel sind auf vorurteilsfreie, offene und völkerverbindende Kontakte angewiesen. Und dazu dürfen wir in bescheidenem, aber überzeugtem Maße als Freundeskreis, als Partnerschaft Hochsauerlandkreis - Kreis Megiddo seit nunmehr 20 Jahren beitragen.“
Viel Lob auf beiden Seiten der Freundeskreise für das gute Organisationsgeschick bei den Fahrten erntete auch Else Garske. Die Geschäftsführerin des Freundeskreises Megiddo-HSK erhielt eine besondere Ehrenurkunde des Landkreises Megiddo.
Pressekontakt: Hochsauerlandkreis, j.uhl