Den Auftakt zur Zertifizierung bildete eine Veranstaltung im RWE-Regionalzentrum in Arnsberg am Dienstag (3.Juli). Die beteiligten Akteure stellten das Verfahren und die langfristigen positiven Auswirkungen für die Wettbewerbs- und Betriebskultur in Unternehmen vor.
Gleich zu Beginn brachte Kreisdirektor Dr. Klaus Drathen die Notwendigkeit familienfreundlicher Strukturen in seiner Begrüßungsrede auf den Punkt: „Die Zeiten, in denen Familienpolitik, auch in Unternehmen, noch als „Gedöns“ galt, sind angesichts des demografischen Wandels und des Wettbewerbs um engagierte, qualifizierte junge Nachwuchskräfte wohl endgültig vorbei.“ Familienfreundliche Strukturen erleichtern den Beschäftigten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wenn familienfreundliche Strukturen erst einmal im Betrieb vorhanden sind, sind zudem positive betriebswirtschaftliche Effekte wie sinkende Ausfallkosten oder konzentrierter arbeitende Beschäftigte zu erwarten. Deshalb werde sich der Hochsauerlandkreis als Verwaltung auch dem Zertifizierungs-Prozess stellen.
Mit welchen einfachen Maßnahmen familienfreundliche Strukturen eingeführt werden können, zeigte Ursula Madeja-Stieren auf, die das Verfahren begleitend berät. Eine verbesserte Kommunikation, flexiblere Arbeitszeiten oder auch das Vorhalten eines „Pflege-Notfall-Plans“ waren einige ihrer Beispiele. Sie machte zudem deutlich, dass Familienfreundlichkeit viele Gesichter hat und für jeden Betrieb individuelle Lösungen infrage kommen.
Das Zertifikats-Verfahren ist in mehrere Schritte unterteilt. Neben dem Anmeldebogen muss ein kurzer Selbst-Check ausgefüllt werden, der Auskunft darüber gibt, wie familienfreundlich der Betrieb bereits ist. Ursula Madeja-Stieren wird das Unternehmen im Anschluss etwa einen halben Tag lang besuchen und neben der Bewertung der Familienfreundlichkeit auch Vorschläge für die weitere Etablierung familienfreundlicher Strukturen geben. Bei drei Impulsveranstaltungen werden weitere Gestaltungsmöglichkeiten vorgestellt und vertieft. Am Ende entscheidet eine Jury aus regionalen Akteuren Ende des Jahres über die Vergabe des Zertifikates.
Weitere Hinweise zur Bewerbung sowie zum Verfahren sind auf der Internetseite www.wfg-hsk.de
abrufbar.
Pressekontakt: Hochsauerlandkreis, j.uhl