Kreis Unna - Presse und Kommunikation


Werke von Peter August Böckstiegel


[Alle Meldungen]
[Medienarchiv]
[Pressemeldungen abonnieren]
[Pressemeldungen durchsuchen]
[Druckansicht]



06. Juli 2012

Werke von Peter August Böckstiegel

Ausstellung auf Haus Opherdicke bis 12. August

Kreis Unna. (PK) In einer Kooperation mit der Peter-August-Böckstiegel-Stiftung zeigt der Kreis Unna noch bis zum 12. August auf Haus Opherdicke in Holzwickede mehr als 90 Arbeiten dieses bedeutenden Vertreters des rheinisch-westfälischen Expressionismus.

 

Die Öffnungszeiten der Opherdicker Ausstellung sind dienstags bis sonntags von 10.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Der Eintritt beträgt 4 Euro / 3 Euro ermäßigt. Kostenlose öffentliche Führungen finden sonntags um 11.30 Uhr und um 14.30 Uhr statt. Weitere Informationen zur Ausstellung und anderen Kulturangeboten des Kreises gibt es unter www.kreis-unna.de.

 

Peter August Böckstiegel gehört mit seinen beeindruckenden Naturdarstellungen, seinem kraftvollen Pinselduktus und der imposanten Farbigkeit seiner Werke inzwischen zur großen Kunst der europäischen Moderne.

 

Die Peter-August-Böckstiegel-Stiftung wurde im Jahr 2008 vom Kreis Gütersloh gegründet und umfasst den gesamten künstlerischen Nachlass des Malers. Die meisten der hochrangigen Exponate auf Opherdicke wurden bisher nur selten oder gar nicht einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt, da sie erst in letzter Zeit durch Werkverzeichnisse und Inventarisierungen erschlossen wurden. Zudem erschweren hohe konservatorische Anforderungen eine Ausleihe der zum Teil sehr empfindlichen Werke. Besonders die Papierarbeiten werden nach dieser Präsentation für Jahre ins Depot wandern, um für die Nachwelt erhalten zu bleiben.

 

Peter August Böckstiegel entstammte einer Leineweber- und Kleinbauernfamilie aus einfachsten Verhältnissen. Er wurde am 29. April 1889 in Arrode bei Werther als fünftes von sechs Kindern geboren. Obgleich sein Künstlerleben ihn gelegentlich aus Arrode fortführte, kehrte er immer wieder in sein Elternhaus zurück. Fest verwurzelt im ländlichen Westfalen, gab ihm die Heimat eine lebenslange Orientierung und motivische Anregung.

 

1913 besuchte Böckstiegel die Akademie der bildenden Künste in Dresden, wo er dem Maler Conrad Felixmüller begegnete, der einen „expressiven Realismus“ vertrat. Auch Böckstiegel entwickelte in seiner Malerei eine große Nähe und Verbundenheit zu den realen Menschen und einfachen Dingen. Seine sensible Wahrnehmung der Menschen in ihrer bäuerlichen Umgebung wie auch seine expressive Darstellung der Natur beeindrucken die Besucher der Ausstellung nachhaltig.

 

Nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg heiratete der Künstler 1919 Hanna Müller, die Schwester Felixmüllers. Hanna, die späteren Kinder des Paares und besonders Böckstiegels Eltern wurden zu seinen bevorzugten Motiven.

 

Bis 1945 lebte Böckstiegel überwiegend in Dresden, verbrachte aber jeden Sommer in seinem Elternhaus in Arrode. Mit dem Nationalsozialismus erfuhr das Schaffen des Künstlers eine Zäsur. Böckstiegel wurde als „entartet“ gebrandmarkt. Viele seiner Werke wurden beschlagnahmt und vernichtet. Als 1945 das Bombardement Dresdens sein Atelier zerstörte, kehrte Böckstiegel endgültig in sein Elternhaus zurück. Dort lebte und arbeitete er bis zu seinem Tod am 22. März 1951.

 

Beeinflusst von der Kunst Vincent van Goghs, Henri Matisses und Paul Gauguins ist es dem bodenständigen Künstler aus Westfalen gelungen, ein ebenso eigenständiges wie außergewöhnliches Werk zu schaffen.

 

Neue Aktualität erhält das Gesamtwerk Böckstiegels momentan auch durch die Entdeckung eines seit Kriegsende verschollenen Familienbildes, das bei Aufräumarbeiten im ehemaligen  Wohnhaus des Künstlers in Arrode gefunden wurde. Das aus dem Jahr 1924 stammende Gemälde überrascht außerdem mit bisher unbekannten weiblichen Akten auf der Rückseite.

 

Bildzeile:

1. Böckstiegels Gemälde „Stillleben mit Sonnenblumen“, um 1933, erinnert sehr an die Werke Vincent Van Goghs.

2. Eine Art Familienporträt stellt auch Böckstiegels Gemälde „Hanna und Vincent“ von 1925 dar.

Alle Abbildungen: VG Bild-Kunst, Bonn 2012




Pressekontakt: Kreis Unna - Presse und Kommunikation, Constanze Rauert, Fon 02303 27-1013, E-Mail constanze.rauert@kreis-unna.de
Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Böckstiegel: Stillleben mit Sonnenblumen


Böckstiegel: Stillleben mit Sonnenblumen



Böckstiegel: Hanna und Vincent


Böckstiegel: Hanna und Vincent


[Zurück]

Kreis Unna | Presse und Kommunikation | Friedrich-Ebert-Straße 17 | 59425 Unna | Tel. 02303 27-1213 | Fax: 02303 27-1699 | E-Mail: pk@kreis-unna.de