23. August 2012
Niederkrüchten
„Ein bisschen schade ist es schon, dass man von der ganzen Arbeit so wenig sieht“, sagt Bruno Liedgens, Diplom-Ingenieur vom Abfallbetrieb des Kreises Viersen (ABV). Denn wenn im September die Bagger, Traktoren und Arbeiter von der ehemaligen Abfall-Deponie Elmpt abrücken, bleibt vor allem ein großer grüner Hügel zurück.
Das Entscheidende bleibt jedoch unter der Grasnarbe verborgen: Innerhalb von fünf Monaten haben die Mitarbeiter der Firma Sanders Tiefbau aus Schwalmtal das zwei Hektar große Areal neu modelliert und versiegelt – eine Fläche, so groß wie zwei Fußballfelder. Eine 2,5 Millimeter dicke Kunststoffbahn schützt den deponierten Abfall vor Regen. Bislang rann das Wasser durch die 170.000 Kubikmeter Abfälle, nahm die Schadstoffe auf und sammelte sich in einer Tonwanne. „Mindestens zweimal wöchentlich mussten wir das Wasser abpumpen und reinigen lassen“, sagt Reinhard Wernitz, Leiter des ABV.
Künftig läuft der Regen unverschmutzt über die Kunststoffbahnen ab. Eine Drainage leitet das Wasser in Versickerungsbecken am Rand der Deponie. Doch zunächst mussten jede Menge Kubikmeter Erde bewegt werden. Die Erdhügel und Täler auf dem ehemaligen Deponiegelände wurden einander angeglichen. „Das erleichtert das gleichmäßige Aufbringen der Folie“, sagt Lupo Lüpertz, Diplom-Ingenieur des ABV.
Ganz ohne Pumpen wird die Elmpter Alt-Deponie auch künftig nicht auskommen können. Die Firma Johann Kupp aus Willich hatte die Sickerwasserbrunnen im Zuge der Arbeiten saniert. Das Wasser, das sich noch im Deponiekörper befindet, sickert weiterhin in die Tonwanne, wird abgepumpt und gereinigt. „Die Deponie blutet nach und nach aus“, sagt Diplom-Ingenieur Tommi Köppen vom Geotechnischen Büro Düllmann aus Bornheim. Die Firma begleitete die Maßnahmen.
Die Kosten von 1,9 Millionen Euro trägt der Abfallbetrieb Kreis Viersen. Der ABV hatte bereits Rückstellungen für die Deponie-Nachsorge gebildet. Betriebsleiter Wernitz: "Die Bürger werden nicht zusätzlich belastet." Die Kosten für die Arbeiten amortisieren sich in wenigen Jahren, da sich die Sickerwassermenge stark reduzieren wird. Damit sinken die Kosten für Pumpen, Transport und Sickerwasser-Reinigung. Im Anschluss an die Maßnahmen wird im Osten der Deponie 4000 Quadratmeter Wald neu aufgeforstet.
Die Deponie Elmpt:
Die Deponie Elmpt, auch unter Deponie Hillenkamp bekannt, wurde zwischen 1971 und 1977 genutzt. Hier lagern 150.000 Tonnen Hausmüll, Schlacken, Aschen und Bauschutt aus Niederkrüchten und Umgebung. Seit 1977 ist die Deponie stillgelegt. Heute gelangt der Abfall aus Niederkrüchten zunächst in die Aufbereitungsanlage Viersen und anschließend zu großen Teilen in die Müllverbrennungsanlage Krefeld.
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Deponie Elmpt
Blick auf die Deponie: Im Sommer haben die Arbeiter die schwarze Kunststoff-Folie verlegt. Mit Lastwagen und Baggern verteilen sie die Erde auf dem versiegelten Abfallberg.
Foto: Benedikt Giesbers / Abdruck honorarfrei
Deponie Elmpt
Die Ingenieure Lupo Lüpertz (l.) und Bruno Liedgens (r.) vom Abfallbetrieb Kreis Viersen sowie Tommi Köppen (hinten) vom Geotechnischen Büro Düllmann begutachten den Fortschritt der Arbeiten an der Alt-Deponie Elmpt.
Foto: Benedikt Giesbers / Abdruck honorarfrei
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