Nützlinge gegen Schädlinge

03.08.2012 | Herten

Der ZBH im Einsatz gegen kleine Pflanzenfresser

Insekten machen keine Sommerferien – auch im Glashaus fühlen sich die Krabbeltiere trotz warmer Temperaturen pudelwohl. Doch nicht alle Insekten sind in der begrünten Glashaus-Rotunde willkommen. Gegen pflanzenschädigende Tierchen setzen die ZBH-Gärtner aber keine chemischen Produkte ein, sondern nützliche Artgenossen. Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Der Einsatz von sogenannten „Nützlingen“ ist umweltfreundlich, zeitsparend und effektiv.

„Mit der Spinnmilbe haben wir den meisten Ärger“, erklärt Pflanzenkenner Christian Zerta. Als ZBH-Gärtner kennt er sich aus mit der Welt der Schädlinge. Die verfressene Spinnmilbe saugt das lebensnotwendige Chlorophyll aus den Blättern, die Pflanze geht ein. Dabei hinterlässt sie „spinnenwebartige“ Netze, die der ein oder andere Hobbygärtner vielleicht schon kennt. Raubmilben schaffen hier Abhilfe. „Eine Raubmilbe frisst bis zu fünf Spinnmilben oder ihre 20 Eier“, weiß Gartenexperte Zerta. Anders die Florfliegenlarve. Sie saugt ihren natürlichen Feind, die Blattlaus, einfach aus.

Das Gärtnerteam sorgt nicht nur im Glashaus dafür, dass die Pflanzen ihre Blätter nicht hängen lassen. Auch wenn die Gewächse in sämtlichen Räumen von Verwaltung, Schulen, Stadtwerke, Copa, ZZH, Glashaus und Anwenderzentrum von kleinen lästigen Insekten befallen sind, eilen Christian  Zerta und seine Kollegen zu Hilfe.

Vor allem im Glashaus haben die Friedhofsgärtner regelmäßig Großeinsatz. Rund 5.000 Nützlinge werden hier alle drei Monate ausgesetzt. Angst, dass man bei einem Besuch von kleinen Krabbeltieren „angefallen“ wird, ist unnötig. „Die Tiere bleiben auf den Pflanzen, wo sie Nahrung finden“, weiß Christian Zerta. Außerdem seien die kleinen Helfer mit ihren Millimetermaßen kaum für das menschliche Auge sichtbar und völlig ungefährlich.

Aber wie kommen die verfressenen Schädlinge überhaupt erst in die Gebäude hinein? Christian Zerta: „Durch die Luft oder auf der Kleidung.“ Draußen in der Natur haben sie meistens genug natürliche Feinde. Diese fehlen innerhalb von geschlossenen Räumen natürlich, deshalb vermehren sich die Pflanzenfresser zunächst oft unkontrolliert.

„Alle Schädlinge“, ergänzt Christian Zerta, „erwischt man leider nie.“ Trotzdem verzichtet man beim ZBH auf den Einsatz von Chemikalien. Preislich mache das keinen großen Unterschied, Aufwand und Umweltbelastung beim Nützlingseinsatz seien aber viel geringer.

Die kleinen Helfer sind auch für den Hausgebrauch sinnvoll. „Es lohnt zwar nicht für Pflanzen auf der Fensterbank, da man die Tierchen in großen Mengen bestellen muss. Für den Wintergarten oder das Gewächshaus rentieren sie sich aber allemal“, meint der ZBH-Gärtner.

Pressekontakt: Pressestelle, Ramona Hoffmann, Telefon (0 23 66) 303 227 E-Mail: r.hoffmann@herten.de



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ZBH-Gärtner Christian Zerta

Eine von Spinnmilben befallene Pflanze