12. September 2012

"Nach vorne in die Zukunft"

Potentialberatung bringt mittelständischer Firma MS Metall einen Schub / Technologiezentrum als Moderator

Kreis Viersen

"Wir sind positiv überrascht worden." Wenn Nicole Scholz, kaufmännische Führungskraft der MS Metall GmbH, heute durch die Schwalmtaler Produktionshalle geht, leuchten ihre Augen. Das mittelständische Unternehmen für die Rohr- und Blechbearbeitung befindet sich mitten in einer Potentialberatung.

"Nach dem Umzug von Amern ins Waldnieler Gewerbegebiet Stöckener Feld vor drei Jahren haben wir uns neu aufgestellt  und gefragt: Wo wollen wir hin, was ist möglich?" Der Impuls für eine Beratung sei vor einem Jahr aus einem Gespräch anlässlich des Besuchs von Landrat Peter Ottmann, Wirtschaftsförderer Rolf Adolphs und Bürgermeister Reinhold Schulz gekommen.

Das passende Instrument für gesund-wachsende Betriebe mit Perspektive wie MS Metall ist die öffentlich geförderte Potentialberatung.  Durch Vermittlung des Technologiezentrums Niederrhein (TZN) kam das Institut für wirtschaftliche Fertigung und Qualitätsmanagement (IWF) in die Waldnieler Firma. "Bevor wir einem Unternehmen ein Institut ins Haus schicken, schauen wir uns die Firma genau an und überlegen, wo der Hebel angesetzt werden könnte", berichtet TZN-Geschäftsführer Dr. Thomas Jablonski. Über einen regen Austausch mit der Hochschule Niederrhein kam schließlich der Kontakt zu IWF-Chef Professor Erich Rogel zustande. Rogel ist an der Hochschule Dozent für Wirtschaftsingenieurwesen und leitet das IWF. 

"Unser Ziel war, zunächst die Stärken und Schwächen des Unternehmens aufzudecken", sagt Professor Rogel. Aus den Mitarbeitern bildete das IWF vier Projektgruppen, die Ideen generierten. Rogel: "Dabei sind 80 Verbesserungsvorschläge herausgekommen - von der Organisation des Arbeitsprozesses über den Materialfluss und die Logistik bis hin zur betrieblichen Ordnung."

"Einige dieser Vorschläge sind bereits umgesetzt. Die verbleibenden werden nach Prioritätenliste abgearbeitet", sagt Nicole Scholz. Beispielsweise: Die Transparenz der Produktionsabläufe wird dahingehend optimiert, dass die Mitarbeiter alles ohne Suchen und Zeitverlust finden und sofort in die Arbeit einsteigen können. Oder: Die Maschinenanordnungen wurden hinterfragt und das Hallenlayout kritisch betrachtet, um kurze Transportwege und kurze Übergangszeiten zwischen den Produktionsschritten zu ermöglichen. Auch die Kommunikation untereinander wurde verbessert. "Man spricht mehr miteinander und setzt sich mit den Ideen und Anregungen der Mitarbeiter ausein­ander", sieht Nicole Scholz einen positiven Effekt des Prozesses.

Wobei ihr noch ein Bündel weiterer Vorteile im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Institut für wirtschaftliche Fertigung und Qualitätsmanagement einfallen: Der Blick von außen führt zu Denkanstößen und bisher nicht betrachteten Lösungsansätzen, vermeidet die häufig nicht zielführenden "eingefahrenen Wege" und sorgt durch die konsequente Projektkoordination für eine schnelle Umsetzung der Ideen und Verbesserungsmaßnahmen.

TZN-Geschäftsführer Jablonski ist davon überzeugt, dass eine solche Potentialberatung jedem mittelständischen Unternehmen im Kreis Viersen gut tut. "Kleine oder mittlere Unternehmen meinen oft, dass sie so etwas nicht brauchen. Gerade für sie ist eine Beratung von außen aber von Wert und vermeidet, dass die Unternehmer betriebsblind werden."

Für Dr. Jablonski und Professor Rogel ist darüber hinaus wichtig, dass die Hemmschwelle zwischen Unternehmen und Hochschule abgebaut wird. Das schafft das Technologiezentrum, indem es sich moderierend einschaltet und Prozesse wie bei MS Metall in Waldniel erzeugt und beschleunigt - gelebter Technologietransfer also. Nicole Scholz unterschreibt das gerne. Die Gespräche mit dem Landrat und in Folge mit Dr. Jablonski und Professor Rogel haben Steine ins Rollen gebracht. Auch auf die Frage "Wo wollen wir hin?" dürfte es nach Beratungsende eine Antwort geben. Die Richtung dürfte klar sein: Nach vorne!
www.ms-metall.com
www.tzniederrhein.de

Info: Potenzialberatung
Mittelstand Das Angebot des NRW-Arbeitsministers richtet sich an Betriebe, die älter als fünf Jahre sind und weniger als 250 Beschäftigte haben.
Zuschuss Die Unternehmen können sich 50 Prozent der Kosten bis maximal 500 Euro pro Beratungstag bezuschussen lassen.
Dauer Die Potentialberatung dauert zwischen einem und 15 Tagen.
Angebot Pro Jahr nutzen rund 2000 Betriebe in NRW die von NRW geförderte Beratung.
www.potentialberatung.nrw.de 


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MS

Bei der MS Metall GmbH wird Metall in höchster Qualität verarbeitet (v.l.): Lasertechniker Thomas Ginzkey, Schweißer Torsten Lüger, Professor Erich Rogel (IWF), Nicole Scholz (kaufmännische Leitung), Dr. Thomas Jablonski (TZN), Claudia Scholz (kaufmännische Angestellte), Profilanlagen-Bediener Lulzim Krasniqi. Foto: Axel Küppers / Abdruck honorarfrei

Herausgeber:

Kreis Viersen - Der Landrat
Axel Küppers
Pressesprecher
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