22. September 2012

100 Meter Schwalm renaturiert

Naturparkschau: Projekt hat hohen ökologischen und touristischen Wert

Wegberg

Die Maßnahme "Wassererlebnis Schwalm" ist nun fertig. Naturpark Schwalm-Nette, Schwalmverband und Stadt Wegberg haben das Projekt jetzt der Öffentlichkeit übergeben. Im Zuge des Projektes ist ein ca. 100 Meter langer Abschnitt der Schwalm im Herzen Wegbergs renaturiert worden. "Der Fluss schlängelt sich malerisch durch den Ort und lädt zum Verweilen ein. Dadurch ist ein Wassererlebnis geschaffen worden, das zu unserer Naturparkschau ,Wandervolle Wasserwelt' passt", sagt Peter Ottmann, Naturpark-Verbandsvorsteher. "Neben dem ökologischen Faktor hat diese Aufwertung für unsere Stadt auch hohen Erholungs- und touristischen Wert", sagt Reinhold Pillich, Bürgermeister von Wegberg.

Der grabenartige Flussverlauf ist nach den Planungen des Landschafts-Architekturbüros Hermanns (Niederkrüchten) und des Schwalmverbandes naturnah gestaltet worden. In der Flussmitte ist eine Insel entstanden, die über Trittsteine erreicht werden kann. "Baumstämme und Findlinge beleben die Schwalm ökologisch und verändern sie optisch", sagt Thomas Schulz, Geschäftsführer des Schwalmverbandes.

Die Gestaltung der Uferzonen ermöglicht es Besuchern, das Wasser und die Lebewesen darin zu erleben. "Holzbänke auf beiden Seiten des Flusses bieten ein Panorama über die neugeschaffene Aue und laden zum Verweilen ein", sagt Andreas Hermanns vom gleichnamigen Landschafts-Architekturbüro. Bereits nach wenigen Tagen ist dieser Teil der Schwalm für Bewohner und Besucher der Stadt Wegberg zum Erlebnisbereich geworden.

Zur Entwicklung: Mit dem Konzept "Wassererlebnis Schwalm" hat sich Wegberg 2009 an den Naturpark Schwalm-Nette gewandt. Ziel war, eine Förderung im Rahmen der Naturparkschau zu erreichen. Nach Prüfung wurde klar, dass die Fördermittel in Höhe von 45.000 Euro und die Mittel der Stadt Wegberg nicht ausreichten. Gesamtkosten von über 100.000 Euro standen im Plan. Durch die Zusammenarbeit mit dem Schwalmverband konnten beim Land NRW weitere Zuschüsse akquiriert werden. Der Schwalmverband hat mit der Maßnahme gleichzeitig die von der EU geforderte ökologische Verbesserung dieses Schwalm-Abschnittes realisiert.

"In Zeiten knapper Mittel ist die Zusammenarbeit Naturpark Schwalm-Nette, Stadt Wegberg und Schwalmverband ein gutes Beispiel für Synergie", sagt Verbandsvorsteher Peter Ottmann.

www.npsn.de
www.schwalmverband.de
www.wegberg.de

Hintergrund: Die Schwalm

Die Schwalm (niederländisch Swalm) ist ein 45 Kilometer langer Nebenfluss der Maas. Der Fluss schlängelt sich 33 Kilometer durch NRW und 12 Kilometer durch die Niederlande. Bei Swalmen mündet die Schwalm in die Maas. Die Quelle befindet sich südlich von Wegberg-Tüschenbroich. Von dort fließt sie vollständig durch den Naturpark Schwalm-Nette. Ihr Flussbett verläuft zwischen Rur, Nette und Niers. Die Schwalm mäandert auf deutscher Seite durch Wegberg, Niederkrüchten, Schwalmtal und Brüggen. Das Einzugsgebiet ist 275 Quadratkilometer groß. Nebenbäche sind u.a. Beeckbach, Mühlenbach, Kranenbach oder Knippertzbach. 

Die Moorwald- und Heidemoorflächen der Schwalm stellen für Flora und Fauna einen vielfältigen Lebensraum bereit. Im Wasser sind Aal, Barbe und Döbel heimisch.  Die Wasserqualität konnte in den letzten Jahren durch bauliche Maßnahmen an Kläranlagen und durch Renaturierungsmaßnahmen verbessert werden. Das Quellgebiet ist inzwischen ein Bruchwaldgebiet.

Die Wasserkraft der Schwalm ist seit dem 13. Jahrhundert ein wichtiger Wirtschaftsfaktor gewesen. Die Region war ein Flachsanbaugebiet für die Textilindustrie. Die Leinsamen wurden in den Ölmühlen entlang der Schwalm gepresst. Entlang der 21 Kilometer des Flusslaufs von der Quelle bis Overhetfeld gab es über 20 Mühlen. Einige dieser Mühlen existieren heute noch als Baudenkmäler, einige werden als Ausflugslokale genutzt. Die älteste Wassermühle ist die Burgmühle in Brüggen (1289). Auch die Tüschenbroicher Mühlen stammen wohl aus dieser Zeit

Seit Mitte der 80er-Jahre arbeitet der Schwalmverband daran, die Schwalm und ihre Seen wieder in einen möglichst naturnahen Zustand zurückzuversetzen. Seit mindestens 1200 Jahren siedeln Menschen an der Schwalm. Erfolgreich war die Renaturierung bisher vor allem an einem drei Kilometer langen Stück zwischen Born und Brüggen.

Auch die größten Hindernisse für Fische wurden durch Fischaufstiegsanlagen überwindbar gemacht. Mit der Beseitigung des kleinen Wehres im Zuge der Umgestaltung im Stadtpark von Wegberg können die Fische von der Maas kommend nun auch den Abschnitt durch den Wegberger Stadtkern passieren.


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Schwalm Wegberg

DIE SCHWALM Die Schwalm (niederländisch Swalm) ist ein 45 Kilome-ter langer Nebenfluss der Maas. Der Fluss schlängelt sich 33 Kilometer durch NRW und 12 Kilometer durch die Niederlande. Bei Swalmen mündet die Schwalm in die Maas. Die Quelle befindet sich südlich von Weg-berg-Tüschenbroich. Von dort fließt sie vollständig durch den Naturpark Schwalm-Nette. Ihr Flussbett ver-läuft zwischen Rur, Nette und Niers. Die Schwalm mä-andert auf deutscher Seite durch Wegberg, Nieder-krüchten, Schwalmtal und Brüggen. Das Einzugsgebiet ist 275 Quadratkilometer groß. Nebenbäche sind u.a. Beeckbach, Mühlenbach, Kranenbach oder Knippertzbach. Die Moorwald- und Heidemoorflächen der Schwalm stellen für Flora und Fauna einen vielfältigen Lebens-raum bereit. Im Wasser sind Aal, Barbe und Döbel heimisch. Die Wasserqualität konnte in den letzten Jahren durch bauliche Maßnahmen an Kläranlagen und durch Renaturierungsmaßnahmen verbessert werden. Das Quellgebiet ist inzwischen ein Bruch-waldgebiet. Die Wasserkraft der Schwalm ist seit dem 13. Jahr-hundert ein wichtiger Wirtschaftsfaktor gewesen. Die Region war ein Flachsanbaugebiet für die Textilindust-rie. Die Leinsamen wurden in den Ölmühlen entlang der Schwalm gepresst. Entlang der 21 Kilometer des Flusslaufs von der Quelle bis Overhetfeld gab es über 20 Mühlen. Einige dieser Mühlen existieren heute noch als Baudenkmäler, einige werden als Ausflugslokale genutzt. Die älteste Wassermühle ist die Burgmühle in Brüggen (1289). Auch die Tüschenbroicher Mühlen stammen wohl aus dieser Zeit Seit Mitte der 80er-Jahre arbeitet der Schwalmverband daran, die Schwalm und ihre Seen wieder in einen möglichst naturnahen Zustand zurückzuversetzen. Seit mindestens 1200 Jahren siedeln Menschen an der Schwalm. Erfolgreich war die Renaturierung bisher vor allem an einem drei Kilometer langen Stück zwischen Born und Brüggen. Auch die größten Hindernisse für Fische wurden durch Fischaufstiegsanlagen überwindbar gemacht. Mit der Beseitigung des kleinen Wehres im Zuge der Umge-staltung im Stadtpark von Wegberg können die Fische von der Maas kommend nun auch den Abschnitt durch den Wegberger Stadtkern passieren. Praxistest auf den Wackersteinen in der Schwalm: Naturpark-Verbandsvorsteher Peter Ottmann (2. v.r.), Wegbergs Bürgermeister Reinhold Pillich (r.), Thomas Schulz, Geschäftsführer Schwalmverband (l.), und Landschafts-Architekt Andreas Hermanns (2. v.l.) schauen sich die renaturierte Schwalm aus der Nähe an. Foto: Benedikt Giesbers / Abdruck honorarfre

Schwalm Wegberg

Die renaturierte Schwalm im Wegberger Stadtpark: Über Trittsteine gelangt der Besucher auf eine Insel. Foto: Axel Küppers / Abdruck honorarfrei

Herausgeber:

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