28. September 2012

Infektiöse Blutarmut: Pferd positiv beprobt

Veterinäramt errichtet Sperrbezirk um betroffenen Reiterhof in Amern

Schwalmtal/Kreis Viersen

Auf einem Reiterhof in Amern ist die Blutuntersuchung eines Pferdes auf Infektiöse Blutarmut positiv. „Das Pferd, ein 17 Jahre alter Wallach, muss eingeschläfert werden. Rund um den Reiterhof muss ein Sperrbezirk eingerichtet werden“, sagt Dr. Helmut Theißen, Leiter des Veterinäramtes Kreis Viersen. Dass das Pferd eingeschläfert werden muss, schreibt das Tierseuchengesetz vor. Bei der Infektiösen Blutarmut handelt es sich um eine Viruserkrankung mit einer langen Inkubationszeit, die vor allem durch blutsaugende Insekten übertragen wird.

Das Kreis-Veterinäramt hat Blutproben von allen 19 Pferden auf dem Schwalmtaler Reiterhof genommen. Die Analyse findet im Untersuchungsamt Münster statt. Rund um den betroffenen Reiterhof ist ein Sperrbezirk mit Ein-Kilometer-Radius errichtet. Mitarbeiter der örtlichen Ordnungsämter stellen Sperrschilder auf. Der Sperrbezirk mus laut Tiersuchengesetz mindestens drei Monate aufrechterhalten bleiben. Betroffen sind 12 Pferdehalter mit insgesamt 75 Pferde. Es besteht Stallpflicht. Die Pferde dürfen den Hof nicht verlassen und nur in geschlossenen Bereichen (Reithalle) bewegt werden.

Ein erster Fall der „Ansteckenden Blutarmut“ in Willich-Anrath war im August bei einem Pferd aufgetreten, ausgelöst durch ein in einer Klinik im Rhein-Sieg-Kreis gehaltenes Blutspende-Pferd. Die Untersuchungen aller Pferde mit unmittelbarem Kontakt zum Blutspende-Pferd erfolgten zeitnah. Kein weiteres Pferd ist erkrankt oder ist Virusträger.

Die Behörden hatten in einem zweiten Schritt in der vergangenen Woche entschieden, auch die Pferde untersuchen zu lassen, die im Zeitraum September 2009 bis Juni 2012 durch einen Aufenthalt in der Klinik geringen Kontakt zum Auslösepferd hatten. Insgesamt 2039 Pferde sind betroffen, fünf Pferde stehen auf Reiterhöfe im Kreis Viersen. Alle fünf Pferde sind untersucht. Ein Ergebnis ist positiv, zwei Ergebnisse sind negativ, zwei Ergebnisse stehen noch aus. Diese liegen frühestens Ende kommender Woche vor.

Betroffen sein von der infektiösen Blutarmut können neben Pferden noch Esel, Maultiere und Maulesel. Die Krankheit ist nicht von Tier zu Tier ansteckend, wird meist von Bremsen, aber auch Stechfliegen übertragen. Für Menschen besteht keine Gefahr. Infektiöse Blutarmut erkennt der Pferdehalter beispielsweise daran, dass das Tier Futter verweigert, Fieber bis zu 41 Grad bekommt, plötzliche Leistungseinbrüche hat oder die Schleimhäute gelb werden. Ein Indiz ist außerdem, wenn punktförmige Blutungen in den Schleimhäuten auftreten, zum Beispiel unter der Zunge. Eine Infektion kann auch ohne Krankheitsanzeichen ablaufen. Die Tiere bleiben lebenslang Virusträger und stellen potenziale Infektionsquellen für andere Einhufer dar. Therapie oder Impfung sind nicht möglich.

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