10. Oktober 2012
Kreis Viersen
Wenn „Big Bass“, dann richtig – so lautet die Empfehlung von Professor Dr. Ulrich Deinet von der Fachhochschule Düsseldorf zum Projekt „Rollender Jugendtreff“ in den Gemeinden Schwalmtal und Niederkrüchten. Professor Deinet und sein Team haben in den vergangenen Monaten die Evaluation des Projektes durchgeführt. Die Wissenschaftler sind zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Fortführung des „Rollenden Jugendtreffs“ Sinn macht, wenn das Konzept überarbeitet wird. „Personal, Ausstattung, Außendarstellung, das pädagogische Konzept und das Angebot müssen ausgebaut bzw. weiterentwickelt werden, damit der Big Bass zukunftsfähig ist“, sagte der Professor bei der Präsentation der Ergebnisse im Viersener Forum.
Das wissenschaftliche Team führte mit Fachkräften und Vertretern der Einrichtungen Gespräche und begutachtete informelle Treffs und Jugendeinrichtungen in Niederkrüchten und Schwalmtal. Es folgte eine Befragung von mehr als 300 Kindern und Jugendlichen an allen weiterführenden Schulen in den Gemeinden sowie in der Gesamtschule Brüggen zu Freizeitangeboten, Hobbys, Treffpunkten und Zeitbudgets der Schüler.
„Die Idee, Jugendarbeit im ländlichen Raum zu den Jugendlichen zu bringen, ist gut. Aber der Bus ‚Big Bass‘ ist technisch als auch konzeptionell in die Jahre gekommen“, sagte Professor Deinet. Die Auswertung der Fragebögen lässt erkennen, dass der „Big Bass“ vor allem von Kindern im Alter zwischen 11 und 14 Jahren in Anspruch genommen wird. Hierzu sagte Deinet: „Kinder und Jugendliche nutzen nicht gerne gleichzeitig die gleiche Einrichtung. Hier stellt sich die Frage, welche Zielgruppe der Bus erreichen will.“ Eine Herausforderung für die Jugendarbeit ergibt sich auch aus den veränderten Lebensgewohnheiten. „Die meiste Zeit verbringen die Kinder und Jugendliche heute in der Schule. Gerade bei den männlichen Jugendlichen verschlingen die neuen Medien viel Freizeit“, gibt Deinet zu bedenken. Hier ist ein Umdenken in der Jugendarbeit gefordert.
Die nun vorliegenden Ergebnisse sind Grundlage für die Entscheidungsträger über die Zukunft des Projektes „Big Bass“ und der Mobilen Jugendarbeit in Schwalmtal und Niederkrüchten.
Hintergrund: Im Mai 2011 hatte der Jugendhilfeausschuss des Kreises Viersen die Verwaltung beauftragt, das Konzept für die mobile Jugendarbeit in den Gemeinden Schwalmtal und Niederkrüchten fortzuschreiben. „Gemeinsam mit den kirchlichen Trägern und den Gemeindevertretern hat das Kreisjugendamt Viersen die Empfehlung des Landesjugendamts umgesetzt, das Projekt Big Bass zu evaluieren und wissenschaftlich zu begleiten„ sagte Jugenddezernent Ingo Schabrich. Mit der Evaluation des Projektes beauftragte der Kreis Viersen Professor Deinet von der Fachhochschule Düsseldorf. „Wir werden nun mit allen Beteiligten die umfangreichen Ergebnisse auswerten und dann daraus einen Vorschlag entwickeln, wie es insgesamt weiter gehen soll. Für Schnellschüsse sind wir nicht zu haben“ betont Schabrich.
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Big Bass
Der "Big Bass" ist ein mobiler Treffpunkt für Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren in Niederkrüchten und Schwalmtal.
Foto:Katholische Kirchengemeinde Brüggen-Niederkrüchten -Abdruck honorarfrei
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