Verantwortung, Selbsteinschätzung und Risikoabwägung

16.10.2012 | Herten

Workshop im Parkour-Laufen bietet mehr als Klettern

Parkour ist für viele noch eine unbekannte Sportart. Was für Außenstehende wie wildes Klettern und Rennen über Bebauungen jeglicher Art aussieht, ist eine Trendsportart aus Frankreich. Und dabei geht es um weit mehr als nur Bewegung. Ein Workshop im Rahmen des Kulturrucksacks soll an den Samstagen, 27. Oktober, 3. November und 15. Dezember Kindern und Jugendlichen die Sportart und ihre Hintergründe näher bringen.

Parkour ist für viele noch eine unbekannte Sportart. Was f„Hier geht es nicht um wildes ‚Herumhüpfen‘, sondern um Verantwortung und Selbstschätzung: Seinem Körper und den Gegenständen gegenüber“, sagt Pablo Giese. Der Parkour-Läufer leitet seit einigen Jahren Workshops mit pädagogischem Hintergrund. Beim Parkour gehe es, laut Giese, um das Erkennen der eigenen Fähigkeiten. „Sobald ich mich überwinde etwas zu tun, habe ich schon mein Selbstbewusstsein gestärkt. Parkour ist nur eine Art dieser Stärkung. Bei uns lernt jedes Kind zwischen zehn und 14 Jahren, seinen Körper, seine Kraft und auch seine Stärken vernünftig einzusetzen“. Es gehe nicht darum, Bewegungen nachzuahmen. Vielmehr sollen die Kinder ihren Körper bewusst als Werkzeug benutzen, um Gegenstände zu überwinden. „Es ist völlig egal, wie blöd alles am Anfang aussieht. Jede Bewegung entwickelt sich und nach drei Stunden können die Kinder schon die Grundlagen“, so Giese. Verletzungen sind dabei nicht ausgeschlossen, aber mehr als blaue Flecken, so verspricht der Trainer, wird es nicht geben. 

Sabine Weißenberg vom Kulturbüro betreut die Aktion „Kulturrucksack NRW“, bei der Kinder an kulturelle Veranstaltungen herangeführt werden sollen. Seit einigen Jahren arbeitet sie in verschiedenen Projekten mit Pablo Giese zusammen. Größere Verletzungen oder Beschwerden gab es nie. „Parkour ist für alle geeignet, denn es ist keine Kraftsportart. Es sollen sich ruhig auch Mädchen ausprobieren“, wirbt Weißenberg.

Im Workshop werden zuerst theoretisch die Grundlagen besprochen. Die Kinder lernen, sich selbst und ihre Umgebung einzuschätzen, denn Verantwortung ist oberster Grundsatz. Die ersten Sprünge und Klettergriffe werden auf dem Turnboden gesichert geübt. Jedes Kind entwickelt sich in seinem Tempo. „Maßstäbe gibt es keine. Das Lernniveau steigt mit dem Einsatz des Kindes. Keiner muss mehr können als der Andere“, sagt der Coach. Und wenn es später durch die Stadt geht, werden die Teilnehmer ihre Umgebung mit ganz anderen Augen sehen. „Überall werden sich Spielplätze und Trainingsgeräte auftun. Was wir als Pfeiler sehen, wird zum Klettergerät“, beschreibt Sabine Weißenberg. Doch: „Die Teilnehmer müssen nicht nur auf ihren Körper, sondern auch auf die Gegenstände, die sie benutzen, aufpassen. Man klettert nicht einfach auf Garagen und legt sich mit den Leuten an“, erklärt Pablo die Regeln, die unbedingt eingehalten werden müssen.

Wer Lust hat, an diesem Workshop teilzunehmen, kann sich beim Kulturbüro bei Sabine Weißenberg, Telefon: 0 23 66 / 303 541 oder per E-Mail: s.weissenberg@herten.de anmelden. Die Teilnahme kostet 15 Euro für alle drei Workshops, jeder Workshop kann auch einzeln für 5 Euro besucht werden. Mitzubringen sind Sportsachen, Turnschuhe und Spaß an der Bewegung. 

Für Parkour-Fans bietet das Kulturbüro noch eine Fahrt in die Jahrhunderthalle Bochum zum Auftritt der „Urbanatix“ an. Dort zeigen Straßenartisten ihr Können vom Tanz über Parkour bis hin zu Fahrrad-Stunts. Die Kartenanzahl ist auf 50 Stück begrenzt. Abfahrt ist am Samstag, 17. November, um 15.30 Uhr vor dem Rathaus. Karten sind für Kinder zwischen zehn und 14 Jahren für 10 bis 14 Euro beim Kulturbüro, Sabine Weißenberg, Telefon: 0 23 66 / 303 541, erhältlich.

Pressekontakt: Anne-Kathrin Lappe, Telefon: 0 23 66 / 303 180, E-Mail: a.lappe@herten.de



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