Kunstpreis Kreis Viersen 2012 verliehen

"Wir sind stolz, dass wir zum dritten Mal den Kunstpreis Kreis Viersen verliehen haben, dass der Preis allenthalben so große Resonanz findet und dass diese Initiative das künstlerische Potenzial im Rheinland mobilisiert." Das sagte Landrat Peter Ottmann am Montagabend in der Viersener Generatorenhalle. Dort ist im Zuge einer Vernissage der Kunstpreis "Bildende Kunst" mit Unterstützung der Sparkassenstiftung "Natur und Kultur Kreis Viersen" verliehen worden: Der Hauptpreis geht an den Kölner Christian Keinstar, Förderpreise an die Bildhauerin Marcia Lodonou (Düsseldorf) und die Zeichnerin Melanie Grocki (Stuttgart). Der Kunstpreis ist insgesamt mit 13.000 Euro dotiert.

"Mit dem Kunstpreis soll die Arbeit von jüngeren Künstlerinnen und Künstlern finanziell und ideell gefördert werden", sagte Dr. Birgit Roos, die Vorstandsvorsítzende der Sparkasse Krefeld / Kreis Viersen. Unter den insgesamt 75 Bewerbungen - darunter ein Fünftel aus dem Kreis Viersen - war sich die dreiköpfige Fachjury mit LVR-Kulturdezernentin Milena Karabaic, F.A.Z.-Feuilletonistin Swantje Karich und Kay Heymer vom Düsseldorfer Museum Kunstpalast einig: Der 37-jährige Christian Keinstar hat den Preis verdient. "Sein Werk beeindruckt durch formale Radikalität und Kompromisslosigkeit", urteilte Kay Heymer. "Dieser Mann durchbricht Konventionen", sagte Milena Karabaic. "Sein Werk changiert zwischen Konstruktion und Zerstörung." Keinstar hat 2005 an der Kunsthochschule für Medien Köln sein Diplom mit Auszeichnung gemacht.

Nicht minder herausragend das Oeuvre der Förderpreisträger; hier konnten sich Kreative bis 32 Jahren bewerben. Die 31-jährige Bildhauerin Marcia Lodonou hat an der Kunstakademie Düsseldorf bei Hubert Kiecol studiert und nimmt eine eigenständige Bildsprache für sich in Anspruch. "Sie hat ihre Wurzeln in Afrika, und ihre Skulptur weist unabdingbar eine Komponente afrikanischer Spiritualität auf", sagte Juror Kay Heymer.

Die 29-jährige Zeichnerin Melanie Grocki besticht in ihren Papierarbeiten durch pulsierende Energie. "Farbe und Flächen lassen den Blick nicht mehr ruhen", sagte Milena Karabaic. Für die gebürtige Essenerin war die Kunstpreisverleihung so etwas wie eine Heimkehr: 2010 erhielt die Meisterschülerin von Rolf-Gunter Dienst (Kunstakademie Nürnberg) und Gerhard Merz (Kunstakademie München) das Stipendium "Kunstgenerator" der Niederrheinwerke und der Stadt Viersen. Zwölf Monate arbeitete sie in ihrem Atelier in der Alten Lateinschule und bereicherte die Viersener Kunstszene.

Die Ausstellung in der Generatorenhalle mit einigen herausragenden Werken der Kunstpreisträger ist vom 23. bis 26. Oktober von 15 bis 18 Uhr sowie am 27./28. Oktober jeweils von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Die Generatorenhalle befindet sich in der Viersener Innenstadt, Rektoratstraße 16 a. Interessierte sind willkommen. Der Eintritt ist frei.

Stichwort: Kunstpreis Kreis Viersen
Rahmen: Der Kunstpreis des Kreises Viersen wurde im Jahre 2005 von der Sparkassenstiftung "Natur und Kultur Kreis Viersen" gestiftet und zum ersten Mal 2006 vergeben. Der Kunstpreis wird alle drei Jahre abwechselnd in den Bereichen Musik, Literatur und Bildende Kunst verliehen. Mit der aktuellen Preisverleihung 2012 sind also alle drei Sparten bedient.
Bewerbung: Es konnten sich jüngere Künstlerinnen und Künstler im Alter bis zu 45 Jahren, die im Gebiet des Landschaftsverbandes Rheinland leben oder geboren sind, bewerben.
Innerhalb des insgesamt mit 13.000 Euro dotierten Kunstpreises werden der Kunstpreis und ein Förderpreis für Künstlerinnen und Künstler im Alter bis zu 32 Jahren zugeteilt.
Bisherige Preisträger: Erster Preisträger war anno 2006 Wolfgang Güdden. Der Xantener erhielt den Zuschlag in der Sparte Musik für seine Komposition "Amadeus". Der Förderpreis ging an Björn Raithel aus Neunkirchen-Seelscheid.
Den Kunstpreis 2009 in der Sparte Literatur haben sich Ulrike Anna Bleier aus Köln und Oleg Zhukov aus Aachen geteilt. Den Förderpreis für den besten Nachwuchsautor erhielt Marie Therese Martin aus Köln.