www.nrw-skulptur.de: Neue Website für Kunst im öffentlichen Raum in NRW

23.10.2012 | Herten

Auch Hertener Summstein ist dabei

Hervorragende Kunst im öffentlichen Raum in Nordrhein-Westfalen erhält eine neue Plattform im Internet. Das nun eröffnete Portal www.nrw-skulptur.de verbindet Fotogalerien, Filme, Texte und Künstlerbiografien zu rund 200 bedeutenden Werken. Auch ein Kunstobjekt aus Herten hat es unter die Top 200 geschafft: Die Skulptur von Hugo Kükelhaus „Großer Summstein“ gehört zu den ausgewählten Installationen. Seit 1994 steht die fast fünf Meter hohe Säule im Innenhof des Glashauses (Hermann-/Jakobstraße).

Der Summstein ist Kunst zum Anfassen. In die hohe Naturstein-Stele wurden zwei Aushöhlungen eingearbeitet. Wer seinen Kopf in diese Aushöhlung hält und dabei summt, kann die Vibrationen seines eigenen Körpers spüren. Genau diesen Effekt wollte Kükelhaus erzielen. Mit dem Summstein - wie auch mit anderen Werken seiner „Erfahrungswelten der Sinne“ - möchte des Essener Künstler Kinder und Erwachsene für eine intensivere Wahrnehmung des eigenen Körpers und der Umwelt sensibilisieren.

Jury wählt Kunstwerke aus 48 Städten

Mit einem zweistufigen Auswahlprozess, den das Kultursekretariat NRW Gütersloh mit einer Jury aus Kunstexperten durchführte, wurden aus seinen 48 Mitgliedsstädten die Kunstwerke ausgewählt. Mit dem Internetportal wollen die Initiatoren auf Kunst im öffentlichen Raum aufmerksam machen. So können sich Interessierte über herausragende Skulpturen informieren, die für jeden und zu jeder Tageszeit frei zugänglich sind.

Beim Aufbau des Portals wurde nicht nur auf die Qualität der ausgewählten Kunstwerke geachtet, sondern auch auf ihre aussagekräftige Darstellung in Bild und Text. In den vergangenen Monaten wurde jedes Werk aus verschiedenen Blickwinkeln professionell fotografiert und teilweise auch gefilmt. Eine Expertenjury beurteilte die von den Städten vorgeschlagenen Skulpturen.

Ausbau der Website geht weiter

Im nächsten Jahr soll das Portal weiter ausgebaut werden. Weitere Kunstwerke – aus ganz Nordrhein-Westfalen – sollen auf der Website präsentiert werden. Vor Ort sollen QR-Codes den Zugriff auf die Website ermöglichen. Weiterhin sollen Routenvorschläge für Fahrradtouren von Kunstwerk zu Kunstwerk entwickelt werden.

Hintergrundinformation: Großer Summstein (Modell Krefeld)

  • Aufstellung 1994
  • Hugo Kükelhaus (1900-1984)
  • Innenhof des Glashauses (Hermannstraße 16/Jacobstraße)

Etwas versteckt und trotz seiner Höhe von fast fünf Metern kaum bemerkt steht der Große Summstein von Hugo Kükelhaus hinter dem Glashaus. Der stille und einsam gelegene Aufstellungsort wurde 1994 mit Bedacht gewählt. Zwar ging man damals noch davon aus, dass durch das soeben eröffnete Glashaus mehr Publikum den Platz beleben würde. Für das Kunstwerk erwies sich der Ort jedoch als ein Glücksfall. Seit 1960 beschäftigte sich der Essener Künstler und Pädagoge Kükelhaus mit der Entwicklung „naturkundlichen Spielwerks“, das zu einer Intensivierung der menschlichen Wahrnehmung führen sollte. Weltweit bekannt machte den gelernten Schreiner sein Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne, eine Ausstellung, deren ungewöhnliche Spiel- und Experimentierstationen Besucher zum Tasten, Hören, Sehen, Riechen und Schmecken, aber auch zum Sich-Bewegen und Balancieren einladen.

Zu den Werken, die diesem Konzept entsprechen, gehört auch der Große Summstein im Innenhof des Glashauses. Der aus einem Stück gehauene und 8,5 Tonnen schwere Naturstein hat auf zwei Seiten verschieden hohe Aussparungen. Der Betrachter soll den Stein erfahren, indem er ihn nicht nur anschaut, sondern ihn auch ertastet. Hält er den Kopf in eine der Aushöhlungen und summt dabei, wirft der Stein die Vibration des eigenen Körpers zurück und macht diese erlebbar.

Auf www.nrw-skulptur.de vertretene Städte (noch nicht alle sind online):

Ahlen, Arnsberg, Beckum, Bergkamen, Bönen, Bottrop, Brühl, Dülmen, Fröndenberg, Gevelsberg, Gladbeck, Grevenbroich, Gütersloh, Hamm, Hattingen, Herford, Herne, Herten, Ibbenbüren, Iserlohn, Kempen, Kleve, Lemgo, Leverkusen, Lippstadt, Lüdenscheid, Lünen, Marl, Menden, Meschede, Minden, Paderborn, Plettenberg, Pulheim, Ratingen, Rheine, Sankt Augustin, Schöppingen, Schwerte, Siegburg, Siegen, Soest, Troisdorf, Unna, Viersen, Vreden, Willich, Witten.

Fachjury des Projektes:

  • Prof. Dr. Christoph Brockhaus, Direktor a. D. des Wilhelm Lehmbruck Museums, Duisburg
  • Georg Elben, Direktor des Skulpturenmuseums Glaskasten, Marl
  • Dr. Eva Schmidt, Direktorin des Museums für Gegenwartskunst, Siegen
  • Dr. Joseph Spiegel, Geschäftsführer der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen
  • Dr. Bernd Apke, bis Mai 2012 zuständig für das Projekt im Kultursekretariat NRW Gütersloh

 Über das Kultursekretariat NRW Gütersloh:

Das Kultursekretariat NRW Gütersloh ist ein seit 1980 bestehender Zusammenschluss von zurzeit 69 Städten und Gemeinden Nordrhein-Westfalens auf der Basis einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung. Kulturpolitische Intention ist die Intensivierung der Zusammenarbeit seiner Mitgliedsstädte in allen Aufgabenbereichen kommunaler Kulturarbeit mit dem Ziel der Qualifizierung der kulturellen Angebote und der Effizienzmaximierung durch Kooperation. Die Förderung wird aus jährlichen Zuwendungen des Kulturetats des Landes NRW bestritten und erfolgt im Wesentlichen als Projekt- und Veranstaltungskostenzuschuss der zur Förderung ausgewählten Themen und Verbundprojekte an die kommunalen und freien Träger.

Pressekontakt: Anne-Kathrin Lappe, Telefon: 0 23 66 / 303 180, E-Mail: a.lappe@herten.de



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Großer Summstein im Glashaus Innenhof