26. Oktober 2012

Heiß und kalt

Jahresfinale für den Klimaparcours

Herten - Bei strahlendem Sonnenschein machten sich die Hertener Klimareiter zum siebten Mal hoch zu Ross auf den Weg, um unter buntem Herbstlaub mehr über Klima, Klimaschutz, den Treibhauseffekt und die Beeinflussung des Klimas durch den Menschen zu erfahren. Das Jahresfinale bot einen ganz besondern Höhepunkt für alle Teilnehmer: Auf dem Gelände der Pferdesportgemeinschaft hatte das Klimamessfahrzeug des Lehrstuhls Klimatologie der Ruhr-Universität Bochum geparkt.

Das Klimamobil mitgebracht hatte Dr. Monika Steinrücke, die ihre Diplomarbeit über die Stadtklimaanalyse der Stadt Herten geschrieben hat. Sie wies vor allem auf die lokalen Faktoren hin, die das Klima in Herten positiv beeinflussen: „Ein bedeutendes Element für die Stadt  Herten ist der Schlosspark, der eine Abkühlung der Innenstadt an heißen Sommertagen bewirken kann.“ Dies geschieht durch die hohe Feuchtigkeit im Waldgebiet, die eine stärkere Verdunstung und somit eine bessere Abkühlung zur Folge hat. Während sich die Innenstadt an heißen Sommertagen stark aufheizt und die Wärme speichert, kühlt sich die Luft im und rund um den Schlosspark stärker ab. Hier fließt das Regenwasser nicht in die Kanalisation ab, sondern kann versickern, im Boden gespeichert werden und anschließend verdunsten. Da der Schlosspark in Teilen direkt an die Innenstadt grenzt, hat dies eine positive Wirkung auf das lokale Stadtklima. An machen Tagen können die nächtlichen Temperaturen dabei Unterschiede von 5 Grad und mehr aufweisen. Während die Bewohner der heißen Wohnungen in der Innenstadt schwitzen, können die Bürger im Umland angenehm schlafen.

Steinrücke stattete alle Teilnehmer mit Messinstrumenten aus. „Jetzt seit Ihr an der  Reihe“, rief sie den Mitgliedern der Pferdesportgemeinschaft zu und teilte sie in Gruppen auf. Und tatsächlich: Die Thermometer der „Waldgruppe“ zeigen rund zwei Grad niedrigere Temperaturen und eine höhere relative Luftfeuchtigkeit an als die der „Reitplatzgruppe“.  So erlebten die Teilnehmer hautnah die lokalen klimatischen Unterschiede. Auf die Frage, wie denn nun im stadtplanerischen Sinne das Klima einer Stadt positiv beeinflusst werden kann, schlugen die Klimareiter die Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern, den Ausbau von Stadtparks, Dachbegrünung, den Betrieb von Springbrunnen und Regenwasserversickerung vor.

Zuvor hatten die Hertener Klimareiter bereits das Autohaus Schürmann besucht, um mehr über Energielabel, klimaschonende KFZ Technik und Umweltzonen zu erfahren. Das Ökosystem Wald und die Photosynthese wurden im Telgenbusch besprochen. Auf dem Hof Stoffers in Langenbochum erfuhren die Teilnehmer mehr über die Solarenergiegewinnung. Am Windrad in der Ried ging es um die Förderung der regenerativen Energien. Eine Maßnahme, die alle Teilnehmer unterstützten, war hierbei der Umstieg auf Ökostrom, zum Beispiel auf das Produkt hertenstrom „natürlich“ der Hertener Stadtwerke.

„Wir hatten eine große Nachfrage nach Plätzen für den Klimaparcours“, so Markus Poweska. Er bildet mit Barbara Mackel, Bettina Lefler und Katja Kowalczik das Klimateam der Pferdesportgemeinschaft Herten und war hoch zufrieden nach dem vorerst letzten Klimaritt: „Wir haben sehr positives Feedback von allen Teilnehmer erhalten, egal ob jung oder alt. Neben dem Spaß am Reitsport wurde vor allem der Klimaschutzgedanke in den Vordergrund gerückt. Besonders zu erwähnen ist dabei die tolle Zusammenarbeit mit den Hertener Stadtwerken sowie der Stadt Herten, die uns bei allen Dingen und  Fragestellungen super unterstützt haben“, betonte Poweska. „Herten ist eben eine richtige Mitmachstadt.“ Andrea Ahlschläger, erste Vorsitzende der Pferdesportgemeinschaft Herten, ergänzte: „Die Chancen stehen gut, das wir den Hertener Klimaparcours in modifizierter Form auch im nächsten Jahr anbieten werden. Die Nachfrage ist auf jeden Fall da.“

Im Jahr 2011 hatte der Verein mit der Idee zum Klimaparcours den Hertener Klimapreis gewonnen. Auch dank seiner Initiative ist das Hertener Klimakonzept 2020 auch über die Grenzen der Stadt Herten bekannt geworden. So berichteten mehrere Reitermagazine über die Aktivitäten des Langenbochumer Reitvereines in Sachen Klimaschutz.

Der Klimaparcours ist ein Projekt im Hertener Klimakonzept 2020:
Bis zum Jahr 2020 soll der CO2-Ausstoß in Herten um 91.000 Tonnen sinken (Basisjahr 2006). Mit der Umsetzung des Hertener Klimakonzepts 2020 wollen die Stadt Herten und die Hertener Stadtwerke dazu ihren Beitrag leisten. Dazu gehört auch, die Bürgerschaft zum Mitmachen zu motivieren. Denn Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe.

Infos zum Hertener Klimakonzept 2020: http://www.hertener-stadtwerke.de/nc/ueber-uns/hertener-klimakonzept-2020/index.html

Pressekontakt: Hertener Stadtwerke GmbH, Stefanie Hasler, Telefon: 02366/307-237, E-Mail: s.hasler@herten.de


Wir können Ihnen zu dieser Meldung folgende Medien anbieten:

Dr. Monika Steinrücke (l.) informiert die Teilnehmer am Klimamobil der Ruhr-Universität Bochum.

Info: 2012_10_21_hertener_klimakonzept_foto_psg_mobil [Download]


Hoch zu Ross: Die Teilnehmer des letzten Klimaparcours in 2012.

Info: 2012_10_21_hertener_klimakonzept_foto_psg_pferde [Download]