Hilfsprojekt verbessert Bildungschancen

Die Wasserversorgung im haitianischen Liancourt steht: Mit den Installationen der Waschbecken, Duschen und Toiletten haben die Helfer vom Rhein-Maas Berufskolleg des Kreises Viersen ihren humanitären Einsatz in der Erdbebenregion beendet. Zwei Jahre haben die Schüler und Lehrer vom Niederrhein ein Ausbildungszentrum für Lehrer auf der Karibikinsel mit errichtet. Zum Abschluss deckten sie die Dächer der Unterrichtsräume, verlegten Elektroinstallationen in allen Gebäuden und fliesten die Lehrerunterkünfte sowie die Sanitärgebäude.

Bis Mitte Oktober waren die ehrenamtlichen Helfer drei Wochen auf Haiti. Es war die letzte von insgesamt fünf Reisen in die Karibik. „Das Hilfsprojekt ‘Schüler bauen für Lehrer‘ hat alle Erwartungen übertroffen“, sagt Schulleiter Dr. Hans-Joachim Kornblum. Bei den Einsätzen waren insgesamt 22 Schüler, elf Lehrer, ein Architekt, ein Bauingenieur und ein handwerklich begabter Künstler vor Ort. Unterstützt wurde die Gruppe vom Berufskolleg durch die Projektpartnerin der Peter-Hesse-Stiftung, Carol Guy-James Barratt, und bis zu 30 haitianischen Arbeitskräften.

„Die haitianischen Frauen haben uns hervorragend bekocht und unsere Unterkünfte waren stets hergerichtet“, sagt Roland Kühne, Berufsschul-Pfarrer und Koordinator des Hilfsprojekts. Gerne hätte er die Gebäude schlüsselfertig übergeben. „Aber der zeitliche Aufwand wäre zu groß geworden“, so Kühne. Die abschließenden Putz- und Malerarbeiten sowie die Dächer des Verwaltungsgebäudes und die noch zu errichtende Cafeteria übernehmen einheimische Arbeiter.

Landrat Peter Ottmann unterstüzte das Projekt der größten Schule im Kreis Viersen. Mehrmals hat er sich mit Roland Kühne kurzgeschlossen und von den Fortschritten berichten lassen. „Eine bemerkenswerte Leistung aller Beteiligten, die ihre Arbeitskraft und ihr Wissen eingesetzt haben, um die Bildungschancen auf Haiti zu verbessern“, sagt Schulleiter Dr. Kornblum. Sein Dank gilt allen Sponsoren, ohne deren Hilfe das Projekt „Schüler bauen für Lehrer“ nicht durchführbar gewesen wäre.

Rückblick
Am 13. Januar 2010 – am Tag nach dem Erdbeben auf Haiti – initiieren die Maurer-Auszubildenden des dritten Lehrjahres im Religionsunterricht bei Roland Kühne das Hilfsprojekt. Mit Hilfe der Peter-Hesse-Stiftung findet die Schule ein Hilfsprojekt in Liancourt, rund 100 Kilometer von der Hauptstadt Port au Prince entfernt. Dieses Gebiet ist erdbebensicherer als das Gelände in der Hauptstadt.

In Liancourt hat die Stiftung ein Grundstück erworben, um ein Ausbildungszentrum für Lehrer zu errichten. Geplant sind ursprünglich zwei Reisen: Beim ersten Einsatz wollen die Helfer Fundamentplatten gießen, beim zweiten Container errichten. Allerdings wären die Container zu teuer. Stattdessen fertigen die Schüler und Lehrer das Ausbildungszentrum in haitianischer Bauweise und erdbebensicher. So werden aus den zwei Reisen insgesamt fünf - zwei in 2011, drei in 2012.

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