Kunst in der Maschinenhalle: Die Krabbe im Krebsgang

22.11.2012 | Herten

Julia Arztmann zeigt Ausstellung über Camping und Kindheit

Ein Ausflug in die Kindheit, ein Gang über den Campingplatz, ein Versteck in einer bunten Stoffhöhle, durch die diffuses Licht scheint – Die Künstlerin Julia Arztmann lädt am Sonntag, 25. November, um 11Uhr zur Vernissage ihrer aktuellen Ausstellung „Die Krabbe im Krebsgang“ in die Maschinenhalle Zeche Scherlebeck ein.

Die Besucher erwarten unter anderem Installationen aus Stoff und Schnüren, die sich auf die Architektur der Halle beziehen und ein neues Raumgefühl vermitteln. Im Pavillon aus bunten Stoffbahnen kommen sofort Kindheitserinnerungen hoch: „Hier fühlt man sich ganz privat, geborgen und intim, dabei trennt einen nur eine dünne Stoffschicht von der Außenwelt – alles was wir sagen, ist draußen zu hören“, erklärt die 29-Jährige ihre Arbeit.

Die Stoffinstallationen, mit denen die Künstlerin bekannt wurde, werden durch Fotoarbeiten der vergangenen zwölf Monate ergänzt, die während zahlreicher Campingtouren in Deutschland und Schweden entstanden sind. Die Serie „Camping“ zeigt die nach der Hauptsaison verwaisten Domizile von Dauercampern und Naturfreunden. Die Fotos vermitteln eine Stimmung, die sich aus kindlicher Abenteuerlust, Sehnsucht nach Naturnähe und kleinbürgerlicher Spießigkeit ergibt.

Julia Arztmann experimentiert mit Räumen – das wird auch in der Maschinenhalle deutlich. Eine Wand macht sie zur analogen „Facebook-Seite“ und postet dort ihre Fotoreihe T3. Die zeigt das überraschend malerische Ergebnis einer Handy-Fotosession, die während eines kalten Herbstabends im von der Außenwelt isolierten Innenraum einen VW-Busses stattfand. „Ein völlig ungewohntes Gefühl für unsere Generation, sich plötzlich, abgeschieden von unserer multimedialen Umgebung, wieder mit sich selbst zu beschäftigen“, erklärt die gebürtige Göttingerin.

„Den Besucher erwartet eine Verschränkung von scheinbar verschiedenen Themen und Materialien, die beim näheren Betrachten überraschende Verknüpfungen aufweisen und sich zu einer raumgreifenden Gesamtinstallation zusammenfügen“, erläutert Kunsthistorikerin Nina Dunkmann, von der Ludwiggalerie Oberhausen, die während der Vernissage in die Arbeiten von Julia Arztmann einführt.

Julia Arztmann wurde 1983 in Göttingen geboren und hat von 2002 bis 2008 an der Kunstakademie Münster in der Klasse von Maik und Dirk Löbbert Freie Kunst mit dem Schwerpunkt Bildhauerei/Kunst im öffentlichen Raum studiert.

Vernissage: Sonntag, 25.11.2012
Dauer der Ausstellung: 25. November – 16. Dezember 2012
Öffnungszeiten: Freitag und Samstag 15-18 Uhr/Sonntag 11-18 Uhr
Ort: Zeche Scherlebeck, Scherlebecker Str. 260, 45701 Herten

Pressekontakt: Anne-Kathrin Lappe, Telefon: 0 23 66 / 303 180, E-Mail: a.lappe@herten.de



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