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Presseinformation

23. November 2012
Schulverweigerung ist nicht einfach nur „keinen Bock haben“
Fachtagung mit 45 Schulsozialpädagogen im Kreis Steinfurt
Kreis Steinfurt. „Schulverweigerung – eine pädagogische Herausforderung“ ist jetzt das Thema einer Fachtagung mit 45 Schulsozialpädagogen in der Evangelischen Jugendbildungsstätte Tecklenburg gewesen. Schulamtsdirektorin Barbara Becker nahm gemeinsam mit dem Leiter der Regionalen Schulberatungsstelle, Paul Mangel, und einem Vorbereitungsteam von fünf Sozialpädagogen das Problem der Schulverweigerung unter verschiedenen Aspekten in den Blick. Grundlage dafür waren die Ergebnisse einer Abfrage von Fehlzeiten in den Grund-, Haupt- und Förderschulen des Kreises Steinfurt.

In einem Einführungsfilm kamen zunächst Jugendliche zur Sprache, die über ihre eigene Motivation berichteten, die Schule zu schwänzen. Sofort wurde deutlich, dass es nicht einfach nur eine „Null-Bock-Einstellung“ ist, die Schulunlust und -verweigerung produziert, sondern dass es vielfältige Faktoren gibt, die dazu führen, dass Kinder und Jugendliche die Schule verweigern.

Ungünstige Lebenssituationen, Trennung der Eltern, psychische Erkrankungen oder Suchtprobleme sind neben Mobbingsituationen und hohem Leistungsdruck Einflüsse, die Schülern Angst machen können und so zu Schulschwänzer werden lassen können. So vielfältig die Gründe sind, so schwierig ist es, für die immer individuellen Fälle individuelle Hilfen anzubieten.

In seinem Vortrag verwies Paul Mangel auf notwendige Kompetenzen von Eltern und Erziehern, um Kindern und Jugendlichen zu helfen, solche Phasen von Schulunlust zu überwinden. „Ein Schlüssel dafür ist der Aufbau und die Stärkung des Selbstbewusstseins der Schülerinnen und Schüler, damit sie emotional stark genug sind, um die Herausforderungen des Erwachsenwerdens annehmen und gesund durchlaufen zu können.“

Für Sozialpädagogen und Lehrer gilt es, den Blick auf das ganze soziale System der Schülerinnen und Schüler zu legen und Eltern für die Probleme ihrer Kinder zu sensibilisieren. Aber auch organisatorische Rahmenbedingungen und klare Strukturen sind in Schulen nötig, um dem Schüler, der nicht zum Unterricht erscheint, schnellstmöglich ein passendes Hilfsangebot zu machen.

Neben der Erarbeitung von Hilfen, die Schulen mit eigenen Mitteln bieten können, wurden außerschulische Unterstützungsmöglichkeiten vorgestellt: Von der evangelischen Jugendhilfe Steinfurt und vom Caritasverband Rheine wurde das Projekt „die 2. Chance“ vorgestellt. Zudem erläuterte ein ehemaliger Schulleiter aus Dortmund, wie mit dem Projekt „SMS-Schule meldet sich“ Schulen die Kommunikation zum Elternhaus verkürzen und vereinfachen können. Auch das „BUS-Projekt“, das bereits in sieben Schulen im Kreis Steinfurt eingesetzt wird, gilt als gutes und erfolgreiches Beispiel für die weitere Beschulung und Berufsorientierung von schulmüden Jugendlichen.

Abgerundet wurde die Fachtagung mit einem Gastspiel der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück, die einzelne Szenen aus ihrem Theaterprogramm zur Suchtprävention und Persönlichkeitsstärkung darboten.


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Schulsozialarbeit



Herausgeber:
Kreis Steinfurt, Stabsstelle Landrat; Pressesprecherin: Kirsten Weßling; Tecklenburger Straße 10, 48565 Steinfurt
Telefon: 02551-692160, Telefax: 02551-692100; www.kreis-steinfurt.de, kirsten.wessling@kreis-steinfurt.de