Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 22. Januar 2013

Klimaschutz: Zuschuss sichern für gesunde Raumluft

Neues Förderprogramm der „NRW-Klimakommune Bocholt“: 250 Euro für Abluftventilator

Bocholt (PID) .

Gebäude werden immer dichter, um mit möglichst wenig Energie auszukommen. „Das ist auch sinnvoll“, sagt Angela Theurich, Umweltreferentin der Stadt Bocholt. „Wichtig ist, dass die feuchte Raumluft dennoch raus kommt, damit das Wohnklima gesund bleibt.“ Die Stadt Bocholt fördert deshalb über ihr neues Förderprogramm „Altbau optimal“ jetzt auch Abluftventilatoren mit automatischem Feuchte-Sensor zum Beispiel für das Badezimmer und die Küche.

Pro Wohngebäude gibt es zehn Prozent der förderfähigen Investitionskosten bis zu maximal 250 Euro. Anträge stellen können alle Eigentümer privater Wohngebäude in Bocholt. Die Förderanträge gibt es bei der Stadt Bocholt am Berliner Platz 1 unter Tel. 02871/953 254. Umgesetzt und abgerechnet sein müssen die Maßnahmen bis 31. Dezember 2013, denn dann endet das Förderprogramm.

„Bocholt ist die einzige Stadt im Kreis Borken, die Abluftventilatoren fördert“, erklärt Bürgermeister Peter Nebelo, „sie sind eine einfache, kostengünstige und effiziente Klimaschutzmaßnahme, die jeder umsetzen kann.“ Denn Energie sparen funktioniere nur, wenn auch richtig gelüftet werde.

Bocholt ist im Jahr 2009 gemeinsam mit der Gemeinde Saerbeck - vom Klimaschutzministerium des Landes - als „NRW-Klimakommune der Zukunft“ ausgezeichnet worden. Als Sieger gingen die beiden Städte hervor, weil sie beispielhaft gegen den Hauptverursacher des Klimawandels, den Kohlendioxidausstoß, angehen und sich auch auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten.

„Bis zu 15 Liter Wasser produzieren vier Personen in einem Haushalt täglich – durchs Waschen, Duschen, Kochen und ihre Atmung“, sagt Angela Theurich. "Die Raumluft muss deshalb regelmäßig ausgetauscht werden, damit es nirgends zu Schimmelbildung kommt.“ Richtiges Lüften garantiert ein gesundes Raumklima und vermeidet Bauschäden sowie unnötigen Energieverbrauch. Besonders wirksam und energiesparend funktioniert das Lüften mit Abluftanlagen: Die Fenster bleiben zu, die Energie bleibt drin und die Luft ist immer frisch. „Lüftungsanlagen sind deshalb eine sehr sinnvolle und komfortable Sache – im Alt- wie im Neubau“, informiert die Umweltreferentin. „Denn sie halten sogar Pollen und Stäube draußen. Das ist für Allergiker ein großer Vorteil.“

Ziel des Förderprogramms „Altbau Optimal“ sei es, den Wärmeschutz älterer Gebäude zu verbessern und so den Energieverbrauch und damit auch den Kohlendioxidausstoß zu reduzieren, erklärt Stadtbaurat Ulrich Paßlick. Die neue Förderung von Abluftventilatoren gilt auch für umfangreichere Lüftungssysteme wie zentrale Abluftanlagen oder Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Darüber hinaus werden die Dämmung von Geschossdecken, Außenwänden und Dächern gefördert, ebenso neue Fenster und Balkon- sowie Terrassentüren. Im Rahmen des Förderprogramms „Altbau Optimal“ bietet die Stadt Bocholt Hauseigentümern auch eine Fachberatung zu effizienten Energiesparmaßnahmen an. Vor Ort gibt ein Spezialist der Bauphysik Tipps für klimaschonendes und gesundes Wohnen.

„Unser Bocholter Förderprogramm ist deshalb so wichtig, weil bei konsequenter Gebäudesanierung der Heizwärmebedarf von Altbauten um 60-80 Prozent verringert werden kann“, so Bürgermeister Nebelo. „Dies ist ein wesentliches Instrument zum Erreichen der Klimaschutzziele. Außerdem vermindert es Devisenabflüsse für Energie-Importe und schafft Arbeit im Bocholter Baugewerbe.“ Die bisher umgesetzten Maßnahmen aus dem Förderprogramm der „NRW-Klimakommune Bocholt“ werden der Umwelt über 17.000 Tonnen Kohlendioxid ersparen, rechnet Umweltreferentin Theurich vor.

 

Hintergrund: Lüftung will geplant sein

In einem Lüftungskonzept muss der Planer oder Verarbeiter festlegen, wie der für Hygiene und Bauschutz erforderliche Luftaustausch erfolgen kann und soll – und zwar möglichst ohne aktives Fenster auf- und zumachen. Denn dadurch würde wieder viel zu viel Wärme entweichen. Vor allem im Winter wäre ein ausreichender Luftaustausch über Fensterlüftung nicht nur teuer, sondern auch ziemlich unkomfortabel. Die Bewohner müssten, regelmäßig über den Tag verteilt, jeweils drei- bis viermal am Tag für zehn Minuten alle Fenster gleichzeitig aufmachen und die Wohnung kräftig „querlüften“, um den erforderlichen Luftaustausch zu gewährleisten. Denn immerhin produzieren vier Personen über den Tag bis zu 15 Liter Wasserdampf. Und die müssen wieder raus. Im Altbau ist es oft aufwändig, komplette Lüftungssysteme nachzurüsten. Gute Dienste leisten hier aber bereits einzelne Abluftventilatoren in Räumen, die besonders durch Feuchtigkeit belastet sind. Dazu zählen Küche und Badezimmer.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Büro des Bürgermeisters, Pressesprecher Karsten Tersteegen, Telefon 0 28 71 95 33 27, E-Mail: karsten.tersteegen@mail.bocholt.de


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Feuchte Raumluft entsteht oft in Badezimmern. Abluftventilatoren helfen, ein gesundes Wohnklima zu erhalten. (Foto: Trurnit-Gruppe)
Feuchte Raumluft entsteht oft in Badezimmern. Abluftventilatoren helfen dann, ein gesundes Wohnklima zu erhalten. Die Stadt Bocholt fördert jetzt solche Anschaffungen. (Foto: Trurnit-Gruppe)