Bakterium befällt Kastanien im Schlosspark

05.02.2013 | Herten

Esche und Kastanie müssen gefällt werden

Erst schwächt das Bakterium den Kastanienbaum, dann siedelt sich ein Pilz an, der den Stamm faulen lässt. Nun ist auch die Kastanienallee im Schlosspark von der sogenannten Pseudomonas-Krankheit betroffen. Ein Baum ist bereits so stark in Mittleidenschaft gezogen worden, dass er kurzfristig gefällt werden muss. Für befallene Bäume gibt es keine Heilung.

An der Schlosspark-Kastanie hat sich ein aggressiver Pilz angesiedelt und eine massive Fäule am Stamm und in der Krone verursacht. „Äste und sogar ganze Kronenteile können abbrechen und auf den Weg stürzen“, erklärt Lars Kuhnt, Baumsachverständiger vom ZBH.

Zusätzlich muss auch eine alte Esche auf der Eschenallee im Schlosspark gefällt werden. Durch einen Pilzbefall ist sie ebenfalls faul, ihr Stamm bereits ausgehöhlt und aufgerissen. Da es sich um prägende Bäume handelt, hat der ZBH zusätzlich einen von der Landwirtschaftskammer vereidigten Gutachter beauftragt und den Zustand der Bäume bewerten lassen. Dieser hat bestätigt, dass die Bäume nicht mehr verkehrssicher sind und kurzfristig gefällt werden müssen. Ob eine Ersatzpflanzung an gleicher Stelle möglich ist, wird derzeit noch geprüft.

Hintergrund:

250 Kastanien stehen noch im Hertener Stadtgebiet, 80 von ihnen sind akut befallen und 15 bereits gefällt. Seit vier Jahren grassiert das Bakterium auch in Herten, befällt bislang ausschließlich rot- und weißblühende Kastanien. Wie lange ein erkrankter Baum durchhält ist schwer abschätzbar. Je nach Vitalität bleiben dem Baum zwischen drei Monaten und fünf Jahren.

Die ersten Anzeichen sind eine fleckige, schwarze, aufplatzende Rinde: Das Bakterium verschließt im Baum lebenswichtige Leitungsbahnen und unterbricht somit den Wasser- und Nährstofftransport zwischen Wurzel und Baumkrone. Ist der Baum geschwächt, siedelt sich ein Pilz - entweder der Samtfußrübling oder der Austernseitling - unter der Baumkrone an, der Faulungsprozess beginnt.

In Herten wurde der Bakterienbefall erstmals 2008 beobachtet.  Mittlerweile sind ganze Straßenzüge im Stadtgebiet betroffen oder unter Beobachtung. Für gefällte Bäume sollen heimische Ersatzbäume gepflanzt werden. 

Pressekontakt: Anne-Kathrin Lappe, Telefon: 0 23 66 / 303 180, E-Mail: a.lappe@herten.de



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Kastaniensterben in Herten

Kastaniensterben: 80 Bäume in Herten betroffen (2)