Bocholt, 19. Februar 2013
Ruth Hallo - „Die Trostfrauen“
Autorenlesung mit Brisanz
Bocholt (PID).
„Trostfrauen“ (Ianfu) ist die japanische Bezeichnung von Mädchen und Frauen, die im Asien-Pazifik-Krieg (1937 - 1945) vom japanischen Militär entführt, interniert und systematisch vergewaltigt wurden. Die Nürnberger Autorin Ruth Hallo hat sich dieses brisante Thema für ihren Debüt-Roman „Die Trostfrauen“ ausgesucht. Sie liest daraus am Dienstag, 26. Februar 2013, 19 Uhr, in der Stadtbibliothek Bocholt.
China im Jahr 1938: Die Familie der dreizehnjährigen Meian Ling lebt mehr schlecht als recht vom Reisanbau. Als zahlreichen Mädchen im Dorf gute Arbeitsstellen in der Stadt versprochen werden, zögern die Eltern nicht lange. Vielleicht können ihre Kinder der Armut entfliehen? Meian steigt in den Bus nach Shanghai und erkennt zu spät, dass sie betrogen wurde: Sie landet in einer "Trostfrauenstation", einem Bordell der damaligen japanischen Armee. Jahrelang wird sie dort gequält, vergewaltigt, geschunden.
Meian teilt das Schicksal von hunderttausenden Frauen, die damals von den Japanern zur Prostitution gezwungen wurden. Mit achtzehn wagt sie die Flucht aus der Hölle. Sie überlebt, doch die Schatten der Vergangenheit lassen sie nie los. Als ihr Schicksal bekannt wird, leidet sie unter Demütigungen und Anfeindungen. Selbst die eigene Familie stellt sich gegen sie. Jahrzehnte später fasst sie den Mut, die japanische Regierung zu verklagen. Gemeinsam mit weiteren Schicksalsgenossinnen kämpft sie vor Gericht um eine Entschädigung. Werden die "Trostfrauen" endlich Gerechtigkeit erfahren?
Das Schicksal Meians ist fiktiv, basiert aber zum großen Teil auf Zeugenaussagen ehemaliger "Trostfrauen". Während des asiatischpazifischen Krieges und der japanischen Invasion in China, zwischen 1937 und 1945, wurden hunderttausende Frauen von japanischen Soldaten verschleppt und missbraucht.
Die Autorin und Historikerin Ruth Hallo hat sich bereits in ihrer Doktorarbeit mit dem erschütternden Thema der „Trostfrauen" befasst. Es behandelt das Schicksal jener über Hunderttausenden von Frauen, die während des Zweiten Weltkrieges vom japanischen Militär zur Prostitution gezwungen und von Soldaten als Sexsklavinnen missbraucht, vergewaltigt und gefoltert wurden.
Jetzt greift Ruth Hallo den Stoff in Romanform wieder auf und schildert das Schicksal eines jungen chinesischen Mädchens, das in eine Trostfrauenstation entführt wird, aus diesem Zwangsbordell entfliehen kann und danach versucht, zurück ins Leben zu finden.
Ruth Hallo, 1957 in Tel Aviv geboren, zog 1980 nach Nürnberg und arbeitete dort für die Israelitische Kultusgemeinde. 1994 begann sie ihr Studium der Sinologie, Theater- und Medienwissenschaften, das sie, nach Studienaufenthalten in China und Taiwan, mit der Promotion beendete. Sie lebt als Autorin und Wissenschaftlerin in Nürnberg.
Die Autorenlesung wird von der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft Bocholt e.V. in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Bocholt, der Stadtbibliothek Bocholt und dem Frauen-Netzwerk Bocholt organisiert. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
Als Pressevertreter/in darf ich Sie sehr herzlich zur Autorenlesung mit Ruth Hallo am Dienstag, 26.02.2013, 19 Uhr, in die Stadtbibliothek (Medienzentrum), Hindenburgstraße 5, 46395 Bocholt, einladen.
Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Partnerschaftsbeauftragte Petra Taubach, Telefon 0 28 71 95 33 28, E-Mail: ptaubach@mail.bocholt.de
Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:
Portraitfoto Ruth Hallo
Ruth Hallo liest am 26. Februar 2013 aus ihrem Buch "Die Trostfrauen" - Foto: copright - Fotostudio Unger