22. März 2013

Schritt für Schritt ins Berufsleben

Jobcenter betreut 19.000 Personen im Kreis Viersen

Kreis Viersen

Hermann Weiß (Name geändert) hat es geschafft: Nach drei Monaten Arbeitslosigkeit ist er nun bei einem Call-Center Vollzeit in Lohn und Brot – vermittelt vom Jobcenter in Viersen. „Das ist der Idealfall“, sagt Stefan Röttges. Röttges leitet das Jobcenter Kreis Viersen mit 250 Mitarbeitern in Nettetal, Kempen, Schwalmtal, Viersen und Willich. Das Jobcenter ist eine gemeinsame Einrichtung von Kreis Viersen und  Bundesagentur für Arbeit.

„Man erkennt schnell, wer wie gut zu vermitteln ist“, sagt Christiane Uster. Die Arbeitsvermittlerin hatte Weiß bei der Jobsuche betreut. Der 36-Jährige mit Mittlerer Reife, Berufserfahrung und Englischkenntnissen war vergleichsweise einfach in Arbeit zu bringen. „Markt-Kunde“, sagen die Mitarbeiter im Jobcenter. Andere Kunden sind davon weit entfernt. Für sie gibt es entsprechende Angebote: Lehrgänge oder Gutscheine für private Arbeitsvermittler. Manchmal hilft das Jobcenter auch bei der Finanzierung eines Autos oder mit Kleidung für ein Vorstellungsgespräch oder einem Friseurbesuch.

Insgesamt betreuen die Mitarbeiter derzeit 19.000 Personen in 9900 Bedarfsgemeinschaften. So heißen die Haushalte, in denen mindestens eine Person Leistungen erhält. Zieht man Kinder ab, bleiben rund 13.500 Erwerbsfähige ohne Arbeit. Mal erhalten sie nur einen Zuschuss zu Miete oder Heizkosten, andere müssen mit den Leistungen ihren kompletten Lebensunterhalt finanzieren. „Es gibt keinen 08/15-Kunden. Jeder Fall ist anders gelagert“, sagt Ramon Grahl, Teamleiter für die Unter-25-Jährigen (U25). 2700 Kunden zwischen 15 und 25 Jahren brauchen maßgeschneiderte Angebote.

Die alleinerziehende Mutter von drei Kindern ohne Schulabschluss wird jedoch nur schwer eine Anstelllung finden. Julia Peters, Arbeitsvermittlerin U25, hat grundsätzlich mehrere Pfeile im Köcher: Aus-, Fort- und Weiterbildungen, Eingliederungszuschüsse für Arbeitgeber oder die Übernahme von Kosten für ein Bewerbungstraining. Aktuell arbeitet das Jobcenter mit Schülern zusammen, die im Sommer die Schule verlassen – damit diese erst gar nicht in die Arbeitslosigkeit geraten.

Gibt es mehrere Vermittlungshemmnisse, berät ein so genannter Fallmanager die Kunden. Krankheit, Sucht, Schulden oder Sprachprobleme können einem Job im Weg stehen. „Letztendlich soll jeder in ein festes Arbeitsverhältnis“, sagt Carola Artzen-Brandt, Fallmanagerin der Unter-25-Jährigen. Aber es gibt Zwischenziele – beispielsweise den Alltag wieder strukturieren zu können, sich ans Arbeitsleben zu gewöhnen oder einen Zusatzverdienst sicherzustellen. Intensive Netzwerkarbeit mit Beratungsstellen, Ein-Euro-Jobs oder Maßnahmen zum Training von Sozialkompetenzen helfen den Kunden dabei.

150 Kunden soll ein Arbeitsvermittler im Jobcenter betreuen. Wichtig sind Eigenschaften wie Begeisterungsfähigkeit und Menschenkenntnis. „Wenn man sich auf die Arbeit einlässt und der Kunde mitzieht, wird man belohnt“, sagt Arbeitsvermittlerin Julia Peters.

www.jobcenter-kreis-viersen.de


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Jobcenter

Carola Artzen-Brandt im Gespräch mit einer Kundin. Die Fallmanagerin betreut beim Jobcenter Kreis Viersen die Unter-25-Jährigen. Foto: Benedikt Giesbers / Abdruck honorarfrei

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