Daniela A. Ben Said empfahl in ihrem Vortrag „Kundenverblüffung – Marketing ganz anders“ zum Beispiel: „Stellen Sie sich die Frage: Welches Problem hat mein Kunde und wie kann ich ihm helfen, es zu lösen.“ Sie riet: „Bereiten Sie sich gut auf Ihre Verkaufsgespräche vor – überlegen Sie sich mögliche Einwände und Reaktionen darauf.“. Sie selbst sei in ihrer Start-Up-Phase mit dem Argument, sie sei zu jung, abgelehnt worden, bis sie überlegt habe, diesem Einwand mit „Klugheit befindet sich im Kopf und nicht in den Jahren“ zu begegnen. Nicht nur die Antwort - auch das durch die Vorbereitung sicherere Auftreten habe dann schnell zu ersten Aufträgen geführt.
Auf der Messe vertreten waren zudem zahlreiche Organisationen, die für Existenzgründer und Jungunternehmer in der Anfangsphase wichtige Ansprechpartner sein können, wie zum Beispiel die Bürgschaftsbank NRW, TRAIN (Transfer in Steinfurt) und Mitglieder des Koordinierungskreises Existenzgründung.
Besonders interessant war für viele Messebesucher die Vorstellungsrunde von Selbständigen, die die erste Zeit bereits erfolgreich überstanden haben. So berichtete Frank Feldmann vom Jagdhaus Feldmann in Hopsten von seiner Übernahme innerhalb der Familie in vierter Generation und den vielen neuen Ideen, die er seitdem umgesetzt hat. Im Gegensatz zu ihm ist Christian Schluh eher zufällig zum Übernehmer geworden. Umso erfolgreicher hat er das Gebäudereinigungsunternehmen weitergeführt und in kurzer Zeit die Mitarbeiterzahl schon um etwa 15 Prozent erhöhen können. Janina Kuster war nach ihrem Studium rund ein Jahr arbeitslos, bevor sie sich mit ihrem „Hundezentrum Emspfoten“ in Rheine selbständig machte. „Mit dem bestehenden Angebot war ich nicht zufrieden, so dass ich mich fortgebildet und einen besonderen Ansatz in der Hundeerziehung gefunden habe.“ Ihre Ausbildung zur Hunde-Heilpraktikerin hilft, ihr Angebot für Hunde und deren Halter abzurunden. Die AK & S Baatz KG aus Emsdetten entwickelt Kofferlösungen für die gewerbliche Nutzung. „Viele Menschen haben bei dem Wort Koffer gleich einen Urlaubskoffer im Sinn. Unsere individuellen Lösungen für Transportprobleme sind aber beispielsweise eher mit einem Mikroskop-Koffer zu vergleichen“ erläuterte Inhaber Stephan Baatz und hatte zur Verdeutlichung einige Beispiele mitgebracht.
Workshops zu den Themen Rentabilitäts- und Liquiditätsplanung (Steuerberaterin Barbara Hoffmann-Mikolaiski), Marketing-Grundlagen (Nina Eckhardt, Agentur Zweites Frühstück Marketing) und Finanzierung mit öffentlichen Darlehen (Guido Hellmer, NRW-Bank) rundeten das Angebot ab.