Reinhard Wernitz sagt tschüss

Zum Abschied ein Müllauto - in seiner letzten Sitzung vor dem Eintritt in die Altersteilzeit bekommt der Betriebsleiter Reinhard Wernitz vom Ausschussvorsitzenden Hans-Willy Troost einen orangefarbenen Abfall-LKW en miniature mit dem Konterfei aller Ausschussmitglieder in die Hand gedrückt. Wernitz war knapp 20 Jahre Leiter des Abfallbetriebs Kreis Viersen und hat diesem Betrieb seinen Stempel aufgedrückt.

Der „bekennende Ostwestfale“ kam am 1.1.1980 zum Kreis Viersen. Nach Ingenieur-Studium an den Universitäten in  Bochum und Hannover und großer Staatsprüfung beim Land NRW übernahm Wernitz beim Kreis zunächst die Abteilungsleitung für Kreisstraßen, kurz darauf die Amtsleitung für Wasser, Abfallwirtschaft und Kreisstraßen.

Die Planfeststellung der Deponie Süchteln war die erste Herausforderung anno 1981 für den  damaligen jungen Amtsleiter Wernitz. Mittlerweile ist Süchteln seit sechs Jahren verfüllt. Wernitz erlebte und gestaltete eine rasante Epoche in der Abfallwirtschaft: von der Abfallbeseitigung bis hin zur Kreislaufwirtschaft.

"Wir haben alle Aufgaben im Team erledigt", blickt der Wahl-Hinsbecker gerne zurück auf diese Jahre mit seinen  Mitarbeitern des Abfallbetriebs. Die Balance zu halten zwischen ökologischen Ansprüchen und ökonomischen Zwängen und dabei die Zustimmung der Politik zu bekommen war ein weiteres Thema, das Wernitz' Handeln bestimmte. Die Einführung der Getrenntsammlung wie Papiertonne und Biotonne inklusive Kompostierung sowie der Umstieg von der Deponierung zur Müllverbrennung waren weitere Meilensteine. Während die Integration des dualen Systems (gelbe Tonne) in den bestehenden Abfallzyklus der Kommunen funktionierte, spürte Wernitz bei seinem Bemühen, auf Ebene der Städte und Gemeinden für eine Angleichung der unterschiedlichen Abfuhr- und Gebührensysteme zu werben, doch Widerstände.

Im Ruhestand will der USA-Fan und frühere Handball-Torhüter von Grün-Weiß Dankersen das tun, was im Laufe des mitunter turbulenten Berufslebens liegen geblieben ist. Neben einem verstärkten Engagement im sozialen und sportlichen Bereich sollen noch weitere unbekannte Urlaubsziele entdeckt werden.