Kampf den Ratten: Experten klären auf

21.03.2013 | Herten

Stadt geht aktiv gegen Schädlinge vor

Graues Fell, langer nackter Schwanz – Ratten lösen bei den meisten von uns Ekel und Panik aus. Dabei kann man selbst einiges tun, um die schädlichen Nager auf Abstand zu halten. Im Auftrag der Stadt Herten sind drei Profifirmen unterwegs, die Ratten in Kanälen, Grünanlagen und rund um öffentliche Gebäude bekämpfen.

Sichtet man in diesen öffentlichen Bereichen eine Ratte, hilft ein Anruf bei der Stadtverwaltung unter der zentralen Nummer (0 23 66) 30 30. Auf privatem Grund muss allerdings natürlich jeder selber tätig werden.

Köder in 3000 Kanalschächten

„In einer Stadt leben mindestens genauso viele Ratten wie Menschen“, weiß Andreas Kaptur aus dem Bereich Stadtentwässerung. Damit ist die sogenannte Wander- oder Kanalratte gemeint. Ein Exemplar kann inklusive Schwanz bis zu 40 Zentimetern groß und maximal 500 Gramm schwer werden. Die Vermehrung? Rasant! Ein Paar wirft bis zu 1000 Ratten an Nachwuchs – pro Jahr! Um die Vermehrung im Zaum zu halten, legt eine Schädlingsbekämpfungsfirma regelmäßig in jedem zweiten städtischen Kanalschacht Giftköder aus. An 3.000 unterirdischen Stellen können die Ratten so vom rötlichen Giftblock naschen. Nach einigen Tagen verblutet die Ratte innerlich. „Die verzögerte Wirkung ist wichtig, denn zuerst probiert ein Vorkoster das Fundstück. Die anderen Ratten warten, ob er verendet, bevor sie selber fressen“, erklärt Schädlingsbekämpfer Heinrich Lammering.

Gift ist für Hunde und Katzen nicht zugänglich

Der Westerholter platziert die Giftköder in städtischen Grünanlagen. Die eckigen, langen Metallrohre liegen solange aus, bis Lammering keine Nagespuren am Giftblock mehr feststellt. Dann weiß er, dass er das Duell gewonnen hat. „Die Anwohner und Spaziergänger müssen sich keine Sorgen machen: Hunde, Katzen oder Kaninchen kommen in diese Röhre nicht rein und der Köder ist fest verankert!“ Was einige Anwohner oft fälschlicherweise als Blutstropfen im Schnee ausmachen, ist Kaninchenurin, der an der Luft rötlich oxidiert. „Mit einer Verblutung durch Gift hat das nichts zu tun“, versichert Lammering.

Keine Lebensmittel und Hygieneartikel im WC entsorgen

Dem Kanalexperten Andreas Kaptur liegt besonders das Thema „Vermeidung“ am Herzen. „Auf keinen Fall darf man Lebensmittel oder Hygieneartikel in der Toilette runterspülen. Das lockt die Ratten an, die sich - ohne Rückstauklappe – sogar bis zur Kloschüssel vorwagen.“ Auch auf Spielplätzen und Grünanlagen haben Lebensmittelreste nichts verloren. „Ein weiteres Problem“, weiß Elke Günther, Bereichsleiterin des ZBH Grün, „sind unaufgeräumte Lagerflächen rund ums Haus. Die bieten den scheuen Ratten optimalen Unterschlupf.“ Ein weiterer Tipp der Experten: Verpackungsmüll von Lebensmitteln nur gereinigt in die gelben Säcke und Tonnen werfen. Beherzigt man diese Empfehlungen, hält man die Nager auf Abstand.

Krankheitsüberträger: Stadt ist zur Bekämpfung verpflichtet

Fest steht: Eine Rattenplage hat die Stadt Herten nicht. Da sind sich die Fachleute aus den Bereichen und die Schädlingsbekämpfer einig. Um die Population jedoch so klein wie möglich zu halten, muss konsequent und regelmäßig etwas getan werden, denn Ratten übertragen unter anderem Weil'sche Gelbsucht, Salmonellose oder Bandwürmer. Dazu ist die Stadt Herten sogar laut Paragraph 17 des Infektionsschutzgesetzes verpflichtet.

Für die Stadt Herten arbeiten neben Heinrich Lammering auch die Firmen Rentokill und die Carl-Holler GmbH als Schädlingsbekämpfer. Regelmäßig werden diese Leistungen ausgeschrieben. 

Pressekontakt: Anne-Kathrin Lappe, Telefon: 0 23 66 / 303 180, E-Mail: a.lappe@herten.de



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