Bocholt, 27. März 2013
Stadtgeschichte: Das Stadtwaldlager als DP-Camp 1946-1951
Stadtarchiv und VHS laden zum Gesprächskreis Bocholter Stadtgeschichte ein
Bocholt (PID).
Am Montag, 8. April, 18:30 Uhr, lädt der Gesprächskreis Bocholter Stadtgeschichte zum Vortrag ins Medienzentrum, Hindenburgstraße 5, Raum Futura I, ein. Die Veranstaltung trägt den Titel: „Das Stadtwaldlager als DP-Camp 1946-1951“. Der Eintritt ist frei.
Der vom Stadtarchiv Bocholt und der Volkshochschule Bocholt-Rhede-Isselburg getragene Gesprächskreis Bocholter Stadtgeschichte hat als Referenten Marcus Velke aus Bonn gewinnen können: Das Stadtwaldlager Bocholt wurde zwischen 1946 und 1951 zur Unterbringung von Displaced Persons (DPs) genutzt. Bei den DPs handelte es sich vor allem um ehemalige nichtdeutsche KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Hinzu kamen Flüchtlinge aus Osteuropa, die ab Sommer 1944 vor dem Ansturm der Roten Armee gen Westen geflohen waren. Im Stadtwaldlager waren - teils nacheinander, teils zeitgleich - Balten, Juden, Jugoslawen und Polen untergebracht. Anhand bisher ungenutzter Unterlagen des Stadtarchivs Bocholt wird die Geschichte des Stadtwaldlagers als DP-Camp nachgezeichnet und versucht, Auskunft zu geben über die Zusammensetzung der Bewohner, ihren Alltag im Lager und - nach Schließung des Camps 1951 - deren Integration in die Bocholter Stadtgesellschaft, die nicht ohne Schwierigkeiten verlief.