Selbstvertrauen und Verantwortung stärken

12.04.2013 | Herten

Wander- und Kletterprojekt für straffällige Jugendliche

Vier Tage, zwölf straffällig gewordene Jugendliche und etwa 35 Kilometer Fußweg: das Wander- und Kletterprojekt der Städte Herten und Haltern am See brachte den Teilnehmern neben müden Beinen vor allem eine Menge Spaß und viele neue Erfahrungen. Ziel der Veranstaltung war, den Jugendlichen ihre eigenen Grenzen zu zeigen und durch Selbsterkenntnis und Stärkung des Selbstvertrauens weiteren Straftaten entgegen zu wirken.

Das Projekt richtet sich an Heranwachsende im Alter von 16 bis 21 Jahren, die wegen unterschiedlicher Delikte zu mindestens 40 Sozialstunden verurteilt wurden. Die Chance für die Jugendlichen: statt der Arbeitsstunden können sie an dem Wander- und Kletterprojekt teilnehmen.  „Sozialstunden üben zwar eine abschreckende Wirkung aus, jedoch hält dieser Effekt oftmals nicht besonders lang an“, erklären Alexandra Mielke und Martin Greifenberg, Mitarbeiter der Jugendgerichtshilfe. „Dazu kommt, dass die gemeinnützige Arbeit teilweise in Einrichtungen abgeleistet wird, die sich nicht um jeden Jugendlichen im Einzelnen kümmern können.“ Und genau dort setzt das Projekt an: in kleinen Gruppen kann hier jeder individuell gefördert werden. So können die Jugendlichen auch an persönlichen Problemen arbeiten, die zu ihrer Straffälligkeit geführt haben.

Erster Tag: Wie weit ist es noch?

Wie anstrengend so eine Wanderung sein kann, durften die Jugendlichen aber spätestens am ersten Tag feststellen. Denn der hatte es in sich: im Anschluss an die Fahrt zum Jugendzentrum „Trigon“ in Haltern am See folgte ein circa 16 Kilometer langer Fußmarsch um den Haltener Stausee. Die ungewohnte Belastung setzte einen der Teilnehmer für den nächsten Tag „außer Gefecht“ – alle anderen elf Jugendlichen waren jedoch auch am zweiten Tag trotz anhaltender Minustemperaturen wieder mit vollem Einsatz dabei.

Zweiter Tag: Teambuilding in luftigen Höhen

Das war auch gut so, denn es ging hoch hinaus. Nach einer weiteren Wanderung von 8 Kilometern mussten die Teilnehmer im Hochseilgarten ihre Ängste überwinden. Gleichzeitig lernten sie, im Team zu arbeiten und Verantwortung für andere zu übernehmen. In 12 Metern Höhe mussten sich die Jungs und Mädchen gegenseitig sichern. Dabei spielten vor allem Vertrauen und das Gefühl, sich auf andere verlassen zu können, eine große Rolle.

Dritter Tag: Kulinarische Experimente

Der dritte Tag stellte die elf Jugendlichen vor eine kulinarische Herausforderung. Nach einer kleinen Runde von 5 Kilometern hieß es: Mittagspause! Spaghetti Bolognese und Pudding standen auf dem Speiseplan, doch das musste erst einmal zubereitet werden – für den ein oder anderen war es das erste Mal, dass er selbst am Herd zum Kochlöffel griff. Aber Alexandra Mielke stand mit Rat und Tat zur Seite: „Das Jugendzentrum steht noch, die Nudeln waren al dente und nichts ist angebrannt!“

Ein gemeinsames Frühstück leitete den letzten Tag des Projekts ein. Nach einer abschließenden Wanderung durch die Haard stand dann der Abschied mit dem Rückblick auf eine durchaus gelungene Woche an. „Die Maßnahme sollte vor allem die Beziehung zu den Jugendlichen stärken“, so Martin Greifenberg. „Rückblickend kann man sagen, dass alle Teilnehmer gut mitgemacht und jede Menge Durchhaltevermögen und Teamgeist bewiesen haben.“

Pressekontakt: Pressestelle, Jana Hubrig (Volontärin), Tel: 0 23 66 / 303 305, Mail: j.hubrig@herten.de, www.herten.de, www.facebook.com/stadtherten



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