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Presseinformation

26. April 2013
Ist Ihr Haus solargeDacht? – Zukunft gehört den Stromspeichern
Neues Förderprogramm startet am 1. Mai

Kreis Steinfurt. Es war vor etwas mehr als einem Jahr, als die Häuser beinahe ganzer Neubausiedlungen plötzlich mit Solarmodulen gedeckt wurden. Grund war eine Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG), wonach private Stromerzeuger ab dem 1. April 2012 weniger Geld für ihren eingespeisten Strom bekommen sollten. Alle wollten noch schnell Verträge zu alten Konditionen.

Lagen die Einspeisetarife für kleine Dachanlagen Anfang 2012 noch bei 24 Cent pro Kilowattstunde, werden heute nur noch rund 15 Cent gezahlt. Und die Vergütung sinkt weiter um aktuell 2 Prozent.

Die Experten sind sich einig: Lukrativ sind die Photovoltaikanlagen heute kaum noch. Bisher ist es bei nahezu allen privaten Anlagenbetreibern so, dass sie den selbst erzeugten Strom direkt ins Netz einspeisen. „Bei immer niedrigerer Einspeisevergütung werden deshalb Solarstromspeicher interessant, die den selbst erzeugten Strom zwischenspeichern können. Sie laden sich tagsüber auf und können auch abends genutzt werden“, sagt Professor Dr. Konrad Mertens von der Fachhochschule Münster in Steinfurt. Zurzeit sind solche Speicher mit Preisen zwischen 6.000 und 10.000 Euro je nach Leistung allerdings noch sehr teuer, „lohnen sich aber gegebenenfalls, wenn der Eigenverbrauch von zum Beispiel 30 auf 60 Prozent  gesteigert werden kann“.

Bei einem Batteriespeicher kommt es vor allem auf eine intelligente Steuereinheit an.
Sie regelt den Stromfluss zwischen der Photovoltaikanlage, den Geräten im Haushalt, dem Speicher und dem öffentlichen Netz. „Zunächst werden die Geräte im Haus mit Strom versorgt. Ist der Bedarf gedeckt, wird der Speicher geladen und wenn der voll ist, geht der überschüssig produzierte Strom ins Netz“, beschreibt Mertens die Funktionsweise.

Kritiker bemängeln oft die Betriebszeit der Speicher. Die ist jedoch von der Art des Akkus abhängig. „Heute sind Blei-Gel-Akkus gängig. In Zukunft werden vermehrt künftig Lithium-Ionen eingesetzt. Die haben Betriebszeiten von 12 bis 13 Jahren und können sogar bis zu 16 Jahre alt werden, wenn der hauseigene Technikraum gleichmäßig warm ist“, erklärt Martin Schorlies von der Firma i-energy in Rheine und nennt weitere Vorteile: „Die Stromspeicher machen es möglich, dass weniger Strom zugekauft werden muss, sich der Privathaushalt mehr mit eigenem Strom versorgen kann und somit unabhängiger vom Netzausbau ist.“ Auch der Platzbedarf für solche Speicher ist gering. Der Akku für eine für ein Einfamilienhaus übliche 5 Kilowatt-Photovoltaikanlage benötigt soviel Raum wie etwa vier bis sechs Wasserkisten.

Ein Umdenken bei den privaten Stromerzeugern weg vom Einspeisen ins Netz hin zu mehr Eigenverbrauch wirkt sich auch auf die Netzbelastung aus. „Die Leitungen könnten künftig kleiner dimensioniert werden, so dass ein Netzausbau, wie er von Kraftwerksbetreibern befürwortet wird, nicht notwendig wäre“, erklärt Schorlies. „Das wäre auch ökologisch sinnvoll“, sagt der Planer technischer Komponenten, denn „im Sommer müssten die Kraftwerke dann mit weniger Wasser gekühlt werden, welches anschließend aufgewärmt in die Flüsse geht“.

Die flächendeckende Nutzung der Batteriespeicher in Einfamilienhäusern ist noch Zukunftsmusik. Zuvor muss ein Umdenken der privaten Betreiber von Photovoltaikanlagen stattfinden: Mehr Eigenverbrauch und weniger Verkauf!

Hilfreich ist da ein neues Förderprogramm des Bundesumweltministeriums und der Bankengruppe der Kreditanstalt für Wiederaufbau, das am 1. Mai startet. Gefördert werden Photovoltaikanlagen, die nach dem 31. Dezember 2012 in Betrieb genommen wurden. Die Förderung besteht aus einem zinsgünstigen Kredit und einem Tilgungszuschuss für die Investitionskosten in das Speichersystem.




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Zukunft gehört Solarstromspeichern



Herausgeber:
Kreis Steinfurt, Stabsstelle Landrat; Pressesprecherin: Kirsten Weßling; Tecklenburger Straße 10, 48565 Steinfurt
Telefon: 02551-692160, Telefax: 02551-692100; www.kreis-steinfurt.de, kirsten.wessling@kreis-steinfurt.de