Bocholt, 06. Mai 2013
Treffen der Europapreisträgerstädte in Würzburg
Bürgermeister von Ankara Melih Gökcek wiedergewählt
Bocholt (PID) .
Die Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft Europapreisträgerstädte fand in diesem Jahr vom 2.-5. Mai 2013 in Würzburg statt. An diesem Treffen nahmen auch die 1. stellvertretende Bürgermeisterin Christel Feldhaar und die Partnerschaftsbeauftragte der Stadt Bocholt, Petra Taubach, teil.
Würzburg war in diesem Jahr Gastgeber, da die Stadt vor 40 Jahren am 14. Oktober 1973 als Anerkennung für ihr frühes und konsequentes Engagement zur Völkerverständigung mit der höchsten kommunalen Auszeichnung, die der Europarat vergeben kann, dem Europapreis, ausgezeichnet wurde. Bis heute hat der Europarat in seinen 47 Mitgliedsländern 72 Kommunen mit dieser besonderen Auszeichnung geehrt. In 2013 erhielten die Städte Altötting in Deutschland und Tata in Ungarn diesen Preis. Die Stadt Bocholt bekam den Europapreis am 6. Juni 2013, also vor 20 Jahren, offiziell verliehen.
Das Ministerkomitee des Europarates hat den Europapreis im Jahr 1955 gestiftet. Vorstufen zum Europapreis sind das Europadiplom, die Ehrenfahne und die Ehrenplatte. Bocholt wurde bereits im Jahr 1972 mit der Ehrenfahne ausgezeichnet und erhielt die Ehrenplakette im Jahr 1991. Den Europapreis erhalten nur Kommunen, die Erfahrungen durch Städtepartnerschaften mit ausländischen Gemeinden gesammelt haben. Außerdem bemühen sich diese aktiv um die Entwicklung der Beziehungen zu ihren Partnerstädten.
Im Jahr 1984 schlossen sich alle Städte, die mit dem Europapreis ausgezeichnet wurden, zu der „Arbeitsgemeinschaft Europapreisträgerstädte“ zusammen. Deren Vertreterinnen und Vertreter treffen sich mindestens einmal jährlich. Seit 2011 liegt der Vorsitz bei der 2009 ausgezeichneten Stadt Ankara, Türkei. Mit der Annahme des Europapreises verpflichtet sich jede Gemeinde, untereinander enge Kontakte herzustellen und insbesondere durch regelmäßige Veranstaltungen von Treffen der Europapreisträgerstädte in einem großen europäischen Netzwerk mitzuarbeiten.
Im Rahmen der Zusammenkunft in Würzburg fand eine Fachkonferenz das Thema „Die Rolle der Kommunen bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, insbesondere der Jugendarbeitslosigkeit“ statt. Darüber hinaus griffen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des gleichzeitig stattfindenden Jugendtreffens der Mitgliedsstädte das Thema der Jugendarbeitslosigkeit auf und stellten in einem Theaterstück ihre Sichtweise zu dieser europäischen Problematik vor.
„Bildung, Bildung und nochmals Bildung“, erklärte der Wirtschaftsweise und Gastredner Prof. Peter Bofinger, Würzburg, für junge Menschen die einzige Möglichkeit, aus der Jugendarbeitslosigkeit herauszukommen. Trotz der guten wirtschaftlichen Bedingungen sei es für Jugendliche schwierig, zurzeit Arbeit zu finden. Die Sparpolitik, die derzeit aufgrund der Eurokrise gefahren werde, habe leider, so Prof. Bofinger, die Situation der jungen Menschen verschlechtert: „Man spricht bereits von einer verlorenen Generation“ Es lohne sich jedoch, sagte der Wirtschaftsweise, alles zu tun, um die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen. Über zwei Stunden diskutierten und berichteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Vollversammlung Europapreisträgerstädte über die Jugendarbeitslosigkeit in ihren Ländern. Sie stellten zudem vor, mit welchen Projekten sie versuchen, die Arbeitslosigkeit zu verringern.
Außerdem wurde auf der jetzigen Vollversammlung der Präsident der Arbeitsgemeinschaft in den Jahren 2013-15 gewählt. Zum zweiten Mal konnte alle Stimmen der Bürgermeister der Stadt Ankara, Melih Gökcek, auf sich vereinigen. Erstmalig wählte die Versammlung nach einer Satzungsänderung auch ein offizieller Stellvertreter. Hierzu wurde der Stadtpräsident der polnischen Stadt Tschenstochau, Krzysztof Matyjaszczyk, verpflichtet.
Die nächste Vollversammlung der Europapreisträgerstädte findet im Jahr 2014 in der türkischen Stadt Ankara statt. Das Thema für dieses Treffen wird auf der Präsidiumssitzung der Arbeitsgemeinschaft im Oktober 2013 in Kharkiv / Urkaine festgelegt.
Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Partnerschaftsbeauftragte Petra Taubach, Telefon 0 28 71 95 33 28, E-Mail: ptaubach@mail.bocholt.de
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Generalversammlung der Europapreisträgerstädte in Würzburg (Foto: Stadt Bocholt)
1 stv. Bürgermeisterin Christel Feldhaar (li.) im Gespräch mit dem Oberbürgermeister der Stadt Würzburg Georg Rosenthal (re.)