Botschafter Venezuelas trug sich in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ein
OB Dr. Lutz Trümper empfing Rodrigo Oswaldo Chaves Samudio
Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper empfing heute im Alten Rathaus den Botschafter der Bolivarischen Republik Venezuela, S.E. Rodrigo Oswaldo Chaves Samudio. Während seines Besuches trug sich der Diplomat in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ein.
Mit Rodrigo Oswaldo Chaves Samudio hat sich bereits zum zweiten Mal ein Botschafter Venezuelas in das Goldene Buch eingetragen. Der Diplomat wurde am 29. Mai 1962 in Mérida geboren und studierte Medizin an der Anden-Universität in Mérida. Sein anschließendes dreijähriges Studium der Allgemeinen Chirurgie an der Zentraluniversität Venezuela beendete er 1991. In den Folgejahren übernahm er verschiedene Aufgaben im Gesundheitswesen des Landes.
2004 war Rodrigo Oswaldo Chaves Samudio Bürodirektor des ehemaligen Präsidenten Venezuelas, Hugo Rafael Chávez Frías. Anschließend wurde er zum Botschafter seines Landes in Italien ernannt. Danach war er als Vizeaußenminister für Europa tätig, ehe er von 2008 bis 2012 als Botschafter Venezuelas in Griechenland fungierte. Seit 24. August 2012 ist Rodrigo Oswaldo Chaves Samudio zum Botschafter der Bolivarischen Republik Venezuela in der Bundesrepublik Deutschland.
In den vergangenen Jahren gab es nur vereinzelt wirtschaftliche Kontakte zwischen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Magdeburg und Venezuela. Zu den Außenwirtschaftsaktivitäten der IHK gehörten unter anderem der Empfang einer Wirtschaftsdelegation aus Venezuela mit einer anschließenden Firmenbesichtigung.
Zwei Studenten aus Venezuela studieren derzeit an der Fakultät für Informatik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. An der Hochschule Magdeburg-Stendal sind momentan keine Studierenden aus Venezuela eingeschrieben.
Am Theater Magdeburg arbeitet der venezolanische Tänzer Daniel Ojeda, der in Valencia in Venezuela geboren wurde und dort seine Ausbildung begann, ehe er später nach Deutschland wechselte. Seit 2009 ist er festes Mitglied des Balletts Magdeburg. Aktuell ist er als Mercutio in „Romeo und Julia“ zu sehen. Der junge Tänzer erhielt 2013 den Förderpreis für junge Künstler des Fördervereins Theater Magdeburg e.V.
Hintergrundinfos zum Goldenen Buch der Landeshauptstadt Magdeburg
Das Goldene Buch der Stadt gibt es seit 1931. Eingerichtet wurde es während der Amtszeit von Oberbürgermeister Hermann Beims. Mitglieder des Magistrats trugen sich am 10. Mai 1931 als Erste in das Buch ein.
Die Einträge aus der Zeit zwischen 1931 und 1949 sind nicht mehr auffindbar. Von 1949 bis 1985 gab es ein Erinnerungsbuch, in das sich Gäste der Stadt eintrugen. Seit 1985 wird das Goldene Buch in der Tradition von 1931 weitergeführt. Der Eintrag ist eine besondere Ehrung für Personen, die die Stadt besuchen oder sich in besonderer Weise um Magdeburg verdient gemacht haben.
Zu den Persönlichkeiten, die sich im Goldenen Buch eingetragen haben, gehören Politiker wie Bundeskanzlerin Angela Merkel, die früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, Roman Herzog und Johannes Rau, die langjährigen Bundeskanzler Helmut Kohl und Gerhard Schröder, die ehemaligen Präsidenten des Deutschen Bundestages Rita Süßmuth und Wolfgang Thierse, frühere oder heutige Bundesminister wie Hans-Dietrich Genscher, Theo Waigel und Wolfgang Tiefensee, ehemalige Ministerpräsidenten wie Gerhard Glogowski, Oskar Lafontaine und Wolfgang Böhmer sowie zahlreiche Botschafter aus der ganzen Welt.
Im Goldenen Buch verewigt haben sich außerdem die ehemalige Generalbundesanwältin Monika Harms, der langjährige Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland Ignatz Bubis, frühere und heutige Oberbürgermeister der Magdeburger Partnerstädte wie Werner Steffens und Gert Hoffmann (Braunschweig) sowie Bill Purcell (Nashville), die Magdeburger Ehrenbürger Igor Belikow, Heinz Gerling und Willi Polte, frühere Magdeburger Bürgermeister und Beigeordnete wie Bernhard Czogalla, Dieter Steinecke, Susanne Kornemann-Weber, Werner Kaleschky, Beate Bröcker und Klaus Puchta, die Ehrenstadträte Frithjof Berfelde, Reinhold Krampitz, Rainer Löhr, Martin Hoffmann, Gerhard Heinl, Johannes Rink, Eberhard Seifert, Hans-Werner Brüning, Gerald Grünert und Walter Meinecke, der Ehrenortschaftsrat Adolf Lingener sowie 21 ehemalige Magdeburger jüdischen Glaubens, darunter die Schriftstellerin Nomi Rubel.
In den zurückliegenden Jahren wurden mit einer Eintragung im Goldenen Buch auch der Sohn von Ernst Reuter, Edzard Reuter, der langjährige Bischof Leo Nowak, die mit dem Preis der Lutherstädte "Das unerschrockene Wort" geehrte Österreicherin Gertraud Knoll, der nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 verfolgte und inhaftierte Magdeburger Horst Linowski, der erste Deutsche im Weltall Sigmund Jähn, die UNO-Friedensbotschafterin und Schimpansenforscherin Jane Goodall sowie erfolgreiche Sportler wie die Olympiasieger Dagmar Hase, Andreas Ihle, Manuela Lutze, André Willms und Mark Zabel, die Handballer des SC Magdeburg, der Fußball-„Kaiser“ Franz Beckenbauer, die Boxweltmeister Natascha Ragosina, Regina Halmich, Sven Ottke, Arthur Abraham und Robert Stieglitz sowie der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes Theo Zwanziger geehrt.
Auch Künstler und Kulturschaffende wie der Schauspieler Heinz Rühmann, der weltberühmte jüdische Pianist und Magdeburger Ehrenbürger Menahem Pressler, die Telemann-Preisträger András Székely und Nikolaus Harnoncourt, der Glasgestalter Reginald Richter und der Generalmusikdirektor a. D. Roland Wambeck bereichern mit ihren Eintragungen das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ebenso wie besonders engagierte Bürger wie der 2010 verstorbene ehemalige Vorsitzende der Magdeburgischen Gesellschaft von 1990 e.V. Hans P. H. Schuster und Rotraud Tönnies von der Bürgerinitiative Olvenstedt.
|