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Sozialer Status entscheidend für Zahngesundheit


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13. Mai 2013

Sozialer Status entscheidend für Zahngesundheit

Prophylaxeprogramm des Kreises greift

Kreis Unna. (PK) Die Teams des Zahnärztlichen Dienstes des Kreises haben auch im vergangenen Jahr Zahnuntersuchungen an den Schulen und in den Kindergärten im Kreis Unna durchgeführt. Dabei zeigte sich erneut die große Bedeutung der vom Kreis Unna angebotenen Prophylaxemaßnahmen.

 

Insgesamt wurden im Schuljahr 2011/2012 vom Kreis Unna die Zähne von 28.332 Kindern und Jugendlichen (2010/2011: 33.328) untersucht. Der Anteil von unter Dreijährigen hat sich dabei seit dem Jahr 2000 fast verzehnfacht und beträgt jetzt schon fast neun Prozent.

 

Die Untersuchungen zeigten deutlich, dass das Vorkommen von Karies eng mit dem Sozialstatus verknüpft ist. Eltern sozial schwacher, bildungsferner Schichten gehen mit ihren Kindern oft nicht im notwendigen Maß zu einer zahnmedizinischen Betreuung. Während sich die große Mehrheit der Kinder - nicht zuletzt aufgrund der vom Kreis Unna durchgeführten gruppenprophylaktischen Maßnahmen - an gesunden Zähnen erfreuen kann, tragen rund 20 Prozent der Kinder fast 80 Prozent der Karieslast mit Folgen für ihre gesamte gesundheitliche Entwicklung. Der Zahnärztliche Dienst nimmt sich deshalb besonders dieser Personengruppe an.

 

In 175 (2011: 180) von insgesamt 185 Kindertageseinrichtungen und in drei von fünf Spielgruppen war der Zahnärztliche Dienst des Kreises 2012 aktiv und führte Prophylaxeveranstaltungen durch. Diese beinhalten in erster Linie Zahnputzübungen, Ernährungslenkung und themenbezogenen Unterricht. Mit Geschichten und Rollenspielen werden die Kinder mit der Bedeutung der Zahngesundheit und dem Ablauf einer zahnärztlichen Behandlung vertraut gemacht und lernen, dass man vor dem Zahnarzt keine Angst haben muss.

 

Neben den Aktivitäten in Kindergärten gab es auch Informationsveranstaltungen in Grund- und Förderschulen des Kreises Unna. 52 (53) Grundschulen und 12 (12) Förderschulen der insgesamt 79 Grund- und Förderschulen im Kreisgebiet wurden aufgesucht. Damit wurden über 50 Prozent der vom Zahnärztlichen Dienst zu betreuenden Grundschüler bzw. annähernd 100 Prozent der Förderschüler (Klassenstufen 1 bis 4) gruppenprophylaktisch erreicht.

 

Entsprechend der Ungleichverteilung der Karies und gemäß dem gesetzlichen Auftrag, Kinder mit besonders hohem Kariesrisiko einer besonderen Betreuung zuzuführen, werden Kinder in ausgesuchten Tageseinrichtungen intensiver prophylaktisch betreut und an allen Förderschulen sowie inzwischen zehn Grundschulen ein Programm mit zusätzlicher Fluoridierung (Zahnhärtung) durchgeführt. Aktuell nehmen 2.167 (2011: knapp 2.000) Schüler und Schülerinnen an diesen Spezialprogrammen teil. Hierdurch konnte z.B. die Zahl der Zahnschäden bei den Viertklässlern, die am stärksten von Karies betroffenen sind, in den letzten 10 Jahren um mehr als 30 Prozent gesenkt werden.

 

Das Klinomobil, die „rollende Zahnarztpraxis“ des Kreises, feierte 2012 seinen 50. Geburtstag. Zum Jubiläum fand unter anderem ein Wettbewerb für Kindergartenkinder statt, bei dem die Kinder der „Villa Lach und Krach“ in Kamen mit einer „Waschstraße für Zähne“ den ersten Preis gewannen. Außerdem war das Klinomobil wie gewohnt in den Sommerferien an 10 Tagen während der Sommerferien in acht Städten und Gemeinden des Kreises unterwegs und hat insgesamt 603 Personen angelockt (2011: 733). Dabei standen erste Zahnarztkontakte und Angstabbau, Zahnuntersuchungen und die Frage, wie „richtig“ die Zähne geputzt werden, im Mittelpunkt der Aktionen.

 

Als zusätzlichen und kostenlosen Service bietet der Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz schon seit 2004 die unabhängige zahnmedizinische Patientenberatung an. Alle Bürgerinnen und Bürger können sich dort über Behandlungsmethoden informieren oder sich von den Zahnärzten des Kreises untersuchen lassen und dort eine „Zweitmeinung“ einholen. Das Angebot erfreut sich großer Beliebtheit und wird im „Dschungel“ der Heil- und Kostenpläne, Festzuschüsse und Privatleistungen gerne in Anspruch genommen.

 

Für über 3.000 Ratsuchende konnte in den letzten acht Jahren ein Termin für eine persönliche Beratung durch die „Kreiszahnärzte“ angeboten werden. Thematische Schwerpunkte der Beratung bilden die Themen Zahnersatz und Implantate und die damit verbundenen Kosten sowie die Erklärung von Behandlungsalternativen. Das Beratungsangebot des Zahnärztlichen Dienstes besteht exklusiv für die Bürgerinnen und Bürger des Kreises Unna und wird im Kreisgesundheitsamt in Unna und im Kreishaus Lünen gemacht.




Pressekontakt: Kreis Unna - Presse und Kommunikation, Silke Schmücker, Fon 02303 27-1113, E-Mail silke.schmuecker@kreis-unna.de
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Tabelle Zahngesundheit 2012


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