Seit rund einem Jahr kommen die Klinik Clowns einmal im Monat in den Sonnenhof. Sie gehen durch das Haus, setzen sich zu den Senioren und Seniorinnen, plaudern mit ihnen, streicheln hier eine Wange, dort eine Schulter, singen, nehmen in den Arm oder kämmen die Haare. Es war ein Versuch, ein neuer Weg, um zu sehen, ob die Clowns, die bei Kindern für lachende Gesichter sorgen, auch einen Zugang zu den älteren Menschen finden, sagt Kossel. Die Antwort: „Ja, das schaffen sie über das Gefühl.“ Mit Spenden konnten die Besuche finanziert werden, und das wird auch ein weiteres Jahr klappen, ist die Leiterin überzeugt.
Das erzählt sie dem Sozialdezernenten des Kreises Steinfurt, Dr. Peter Lüttmann. Er ist in den Sonnenhof gekommen, um zu sehen, wo die Bilder entstanden sind, die ab Donnerstag, 16. Mai, im Foyer des Steinfurter Kreishauses unter dem Titel „Das Herz wird nicht dement“ ausgestellt werden. Die 42 Fotos wurden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sonnenhofs während der Besuche der Clowns gemacht. Dr. Lüttmann hat die Schirmherrschaft übernommen und eröffnet die Ausstellung um 16 Uhr. Anschließend erzählt Birgitta Gutsch-Esser alias Clownin „Lotta“ von ihrer Arbeit mit an Demenz erkrankten Menschen. Es sind alle Interessierten eingeladen.
Die Ausstellung ist einen Monat lang im Kreishaus zu sehen, danach wandert sie an verschiedene Orte im Kreis. Unter anderem sind die Fotos ab November im Rahmen einer großen Ausstellung des Sonnenhofs zum 10-jährigen Bestehen in der Stadtbibliothek in Emsdetten zu sehen.
Info-Kasten:
Der Sonnenhof
Das Altenwohnheim Sonnenhof ist mit seiner Konzeption und Struktur einzigartig im Kreis Steinfurt. Die inhaltlichen Aspekte und räumlichen Gegebenheiten wurden in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium deutscher Altershilfe (KDA) speziell auf demenziell erkrankte Menschen abgestimmt. In dem Emsdettener Haus leben 34 Menschen, im Schnitt sind sie 85 Jahre alt.