„Mehr Miteinander“

16.05.2013 | Herten

Hertener Bürgerpreis wird zum zwölften Mal verliehen

„Die Stärke unserer Stadt ist das Miteinander, in Vereinen, Verbänden und im Einzelnen. Als Bürgermeister freue ich mich, immer wieder aufs Neue feststellen zu können, welch hohe Bereitschaft es gibt, das Gemeinschaftswerk Herten mitzugestalten.“ Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Dr. Uli Paetzel die Gäste der diesjährigen Bürgerpreisverleihung.

Er betonte, „wie groß die Bedeutung der Demokratie für unsere Gesellschaft ist“. Sie sichere Gleichheit, Gleichberechtigung und das Recht auf Meinungsfreiheit, das das Engagement der Bürgerinnen und Bürger in der Mitmachstadt Herten erst möglich mache.

Bereits zum zwölften Mal wurden Bürgerinnen und Bürger ausgezeichnet, die durch besonderes Engagement – zum Teil über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg – einen Beitrag zu einer lebenswerten Gesellschaft geleistet haben. Der Bürgermeister bedankte sich auch bei den Familien und Freunden der Preisträgerinnen und Preisträger, „die diesen Einsatz mitgetragen, unterstützt und sicherlich auch das ein oder andere Opfer gebracht haben“.

Die Preisträger

Die Honigbiene ist aufgrund ihrer enormen Bestäubungsleistung nach Schwein, Rind und Huhn das bedeutsamste Wirtschaftstier Deutschlands. In der Kategorie Umwelt/Umweltschutz wurde der Imker Arnold Berghaus geehrt. Er ist seit fast 25 Jahren Vorsitzender des Imkervereins Herten e.V., Lehrer vieler Nachwuchsimker und Träger der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Imkerbundes. „Eine Biene kann alleine nicht überleben – das ist für mich die zentrale Aussage und Parallele zum Menschenvolk“, betonte der Bürgermeister. Arnold Berghaus engagiere sich nicht für irgendetwas, sondern für den Erhalt der Menschheit – mit einfachen und bescheidenen Mitteln.

„Kartoffel trifft Knoblauch“ – das ist das Motto der jährlich stattfindenden Kochaktion der interkulturellen Kochgruppe. Die acht bis zehn türkischen und deutschen Frauen sind die Preisträgerinnen in der Kategorie Zivilcourage. Sie treffen sich regelmäßig und kochen alles von Sucuk bis Sauerkraut. Bürgermeister Dr. Uli Paetzel würdigte die Gruppe als großartiges Beispiel gelebter Integration und Selbstorganisation. Die interkulturelle Kochgruppe wurde nicht von städtischer Seite ins Leben gerufen, sondern von interessierten und weltoffenen Frauen, die Integration und Miteinander pflegen – und dabei mit ihren Kochkünsten überzeugen.

Gerti Annuß ist keine Unbekannte in Herten. Sie war zwanzig Jahre lang stellvertretende Bürgermeisterin. Geehrt wurde sie dieses Jahr in der Kategorie Soziales für ihr herausragendes Engagement in vielen Bereichen: Sie unterstützt den Löschzug Westerholt, ist ehrenamtliche Richterin und Hauptschöffin, engagierte sich in Elterngremien von Kindergärten und Schulen. Ihre Herzensangelegenheit ist aber ihr Engagement im Altenheim St. Martin. Seit mehr als 35 Jahren unterstützt sie das Westerholter Altenheim und kümmert sich um die Bewohnerinnen und Bewohner. „Sie schenkt ein Lächeln, eine Umarmung – und leistet damit das Menschliche, was im Alltag eines Seniorenheims zu kurz kommen kann“, würdigte der Bürgermeister Gerti Annuß‘ Engagement.

„Siebenbürgen, Land des Segens, Land der Fülle und der Kraft“ – so beginnt das Siebenbürgen Lied. Diese Kraft ist es auch, die Klara Nitsch seit Jahrzehnten antreibt. Die 86-jährige bewahrt seit 46 Jahren die traditionsreichen Siebenbürger Volkstänze und gibt sie an Kinder und Jugendliche weiter. Sie schafft es, sie zu begeistern – bemerkenswert, in einer Zeit, in der Kinder eher Computer spielen, als sich mit traditionellen Tänzen zu beschäftigen. Klara Nitsch ist die diesjährige Bürgerpreisträgerin in der Kategorie Kultur.

In der Kategorie Sport ging der Preis an Jürgen Jordan, der sich seit 20 Jahren im Behindertensport engagiert. Sein Sohn Dennis kam mit der Glasknochenkrankheit auf die Welt und ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Als sich Jürgen Jordan nach sportlichen Aktivitäten für seinen Sohn umsah, fand er nichts im Bereich Rollstuhlsport und gründete kurzerhand eine eigene Abteilung beim SuS Bertlich, um allen Jugendlichen mit Behinderung die Möglichkeit geben zu können, sportlich aktiv zu sein. Seit 1990 gibt es nun den ersten Rollstuhl-Sportverein in NRW. Mittlerweile trainieren dort Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam. „Jürgen Jordan hat sie Eigenschaft, etwas mit vollem Engagement zu machen oder gar nicht. Halbe Sachen gibt es bei ihm nicht“ so Dr. Uli Paetzel.

Der Sonderpreis wurde dieses Jahr an Doris Wenglorz für ihr Lebenswerk verliehen. Die Liste ihrer ehrenamtlichen Aktivitäten ist lang: Sie ist u.a. Mitbegründerin des Bürgertraber-Vereins, engagiert sich bei den „Aktiven Frauen“ und hat die Frauen-Filmreihe mit ins Leben gerufen. „Menschen wie Doris Wenglorz werden gebraucht, die überall anpacken, die sich in vielem Bereichen in ihrer Stadt einbringen und engagieren, gerne auch in einer Gruppe, in der sie noch andere mitreißen können“, lobte der Bürgermeister Doris Wenglorz jahrelanges Engagement. Sie sei eine Mitmacherin in der Mitmachstadt.

Musikalisch wurde die diesjährige Bürgerpreisverleihung von einem Quartett der Musikschule umrahmt. Carina Friedrich, Rebecca Groß, Torben Rose und Marcel Sander unterhielten die Anwesenden der Bürgerpreisverleihung mit Titeln wie „I have a dream“ und „What a wonderful world“.

Eine Bildergalerie mit den Fotos der Verleihung finden Sie auf der Internetseite www.herten.de.

Pressekontakt: Pressestelle, Maximiliane Plöger (Volontärin), Tel: 02366/303 227, Mail: m.ploeger@herten.de, www.herten.de, www.facebook.com/stadtherten, www.youtube.com/pressestelleherten



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Bürgerpreisverleihung 2013