Biene im Blick

Die Angst vor Bienen ist bei den Mädchen und Jungen der Imker-AG der Grefrather Schule an der Dorenburg Geschichte. Seit Ostern betreuen die sieben Sechstklässler der Verbundschule die fünf Bienenvölker auf dem Gelände des Niederrheinischen Freilichtmuseums des Kreises Viersen: Im Lehrstand sind 250.000 Tiere beheimatet.

„Unsere Kooperation ist mit Leben gefüllt“, sagt Museumsleiterin Anke Wielebski. Im vergangenen Jahr hatten der Kreis Viersen als Museumsträger und die Schule an der Dorenburg den Vertrag unterzeichnet. Der Austausch begann mit einer Kartierung der Bäume im Bongert. Nun steht die Honigbiene auf dem Stundenplan.

Lehrerin Doris Kassilowski hatte die Imker-AG initiiert. Die Honigbiene war Inhalt in ihrem Biologie-Unterricht. Einige Schüler wollten das Thema im Anschluss weiter vertiefen. Und so traf sich die Gruppe nach Ostern mit Dorenburg-Imker Paul-Heinz Backes. Einmal pro Woche besuchten die sieben Nachwuchs-Imker in ihrer Freizeit das Museum. „Das Museumsgelände ist ein phantastischer Lernort. Das wollen wir nutzen, wann immer es geht“, sagt Doris Kassilowski.

Paul-Heinz Backes schult die Gruppe mit Herzblut. Mit 15 Jahren betreute der Dorenburg-Imker sein erstes Bienenvolk. Jetzt, mit 64 Jahren, gibt er seine Erfahrung gern weiter. „Die Schüler stellen sich sehr geschickt an“, sagt Backes. Wie selbstverständlich schauen die Kinder in den Bienenstöcken nach dem Rechten: Sie beruhigen mit dem rauchenden Smoker die Tiere. Die Mädchen und Jungen begutachten den Baufortschritt in den Waben und schauen, was die Jungtiere machen.

Bei den kühlen Temperaturen hat es die Brut in diesem Jahr schwer. Auch die ausgewachsenen Honigbienen kämpfen mit dem zaghaften Frühling. Seit dieser Woche füttern die Schüler eine klebrige Zuckermasse zu. Neben der Imkerei stand Naturkunde auf dem Stundenplan. „Wir haben die Pflanzen der Umgebung bestimmt“, sagt Backes. „Natur und Kultur bilden in unserem Museum eine Einheit“, sagt Anke Wielebski. Das Projekt endet am 18. Juli mit der Honigernte.

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