Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 31. Mai 2013

Stadtgeschichte: Zur Eröffnung des Schützenhauses

Stadtarchiv präsentiert das historische Foto des Monats

Bocholt (PID).

Das historische Foto des Monats beschäftigt sich diesmal mit der Geschichte des Bocholter Schützenhauses (heute Brauhaus). Acht Monate nach seiner Grundsteinlegung wurde das neu errichtete Schützenhaus am 15. Juni 1913 feierlich seiner Bestimmung übergeben. Mit der Fertigstellung des „Saalbaues des St.-Georgius-Schützenvereins und der Stadt Bocholt“ – so der offizielle Titel -, konnte den Erwartungen sowohl von Seiten des Vereins als auch von der Stadtverwaltung Rechnung getragen werden.

Der Schützenverein als Bauherr und Eigentümer bekam eine neue Wirkungsstätte für seine Schützenfeste, karnevalistischen Sitzungen, Frühlings- und Sommerbälle. Die Stadt Bocholt, die den Bau mit finanziellen Mitteln förderte, erhielt im Gegenzug das Recht, das neue Haus als Stadthalle für Konzerte, Theaterveranstaltungen, Versammlungen, Verbandstage und patriotische Festlichkeiten zu benutzen. Ein Vertrag zur Wahrung der beiderseitigen Interessen regelte alle Einzelheiten.

Das nach den Plänen des Architektenbüros Wellbrock und Schäfers in Essen entworfene Schützenhaus errichtete man etwa an der gleichen Stelle, wo schon der Vorgängerbau gestanden hatte. Die Erd- und Maurerarbeiten führte das Bocholter Unternehmen August Hülskamp aus. Kernstück des exklusiv gestalteten Neubaus war der 18 m breite, 32 m lange und 10,50 m hohe, mit einer Galerie ausgestattete Saal im Erdgeschoss. Dieser fasste 1.350 Personen und wurde an seiner Nordseite mit dem Bühnenhaus und nach Süden hin mit dem 150 qm großen Speisesaal verbunden. Nach dem Verlassen der Säle gelangte man in eine Wandelhalle. Von dort führten drei Ausgänge nach draußen zu den großzügig angelegten Terrassen. Eine Freitreppe wies den Weg in den Park. Auch dieser war im Einklang mit dem neuen Haus entworfen worden, und zwar von dem Düsseldorfer Gartenarchitekten Buerbaum. Er gestaltete die Grünanlage so, dass der monumentale Mittelbau des Schützenhauses von der Kaiser-Wilhelm-Straße aus gut zur Geltung kam.

Die Einweihung des neuen Hauses geschah an einem freundlich-warmen Frühsommertag im Beisein von Vereinsmitgliedern und von Vertretern des öffentlichen Lebens. Architekt Dipl.-Ing. Heinrich Wellbrock hielt die Eröffnungsrede und überreichte dem Präsidenten des Schützenvereins, Theodor Schwartz, den Schlüssel des Hauses. Am Ende des Tages sah man überaus zufriedene Gesichter und vernahm, frei nach der oberhalb der Bühne angebrachten Inschrift „Eintracht-Geselligkeit-Gemeinsinn“, allseits vorbehaltlose Anerkennung über den gelungenen Saalbau.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Text: Wolfgang Tembrink (Stadtarchiv Bocholt)


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Historische Aufnahme des Bocholter Schützenhauses (Foto: Stadtarchiv Bocholt)